Die letzten bayerischen Meisterschaften des Jahres mit einer Olympia-Teilnehmerin
Kann Mayer an ihre diesjährige Bestzeit von 31:43 Minuten anknüpfen? Man darf gespannt sein, mit welchem Abstand ihre Vereinskollegin Adessalem Alemu Sleshi ins Ziel kommt. Bei den Männern haben in diesem Jahr erst drei bayerische Läufer eine Zeit unter 30 Miniten geschafft: Simon Boch, Konstantin Wedel (beide LG Telis Finanz Regensburg) und Gabriel Lautenschlager (LG Bamberg). Diese Läufer nehmen an den Bayerischen Meisterschaften nicht teil. Titelverteidiger Tobias Ritter, ebenfalls vom Regensburger Telis-Team, bekommt es mit dem inoffiziellen Sieger von 2023 und jetzigen Vereinskollegen Adane Wuletaw Belet zu tun.
Als Favorit will sich Ritter nicht sehen. „Der Lauf ist für mich ein reiner Trainingslauf und ich laufe diese Bayerischen nur mit, weil es ein Heimspiel ist“, erklärt der 23-Jährige aus Deisenhausen bei Krumbach. Eines ist sicher: Die LG Telis Finanz Regensburg wird das "Heimspiel" nutzen, um sowohl in der Einzel- als auch in der Mannschaftswertung zu zeigen, wo die Kaderschmiede der bayerischen Langstrecklerinnen und Langstreckler liegt. Das jeweilige Regensburger Trio wird sich „dahoam“ die Titel in der Mannschaftswertung der Männer und Frauen nicht streitig machen lassen wollen. Wer außer den Läufern und Läuferinnen des Gastgebers könnte in der Gesamtwertung auch auf dem Podest stehen? Bei den Frauen dürfte es Eva Schultz (LG Passau) sein, bei den Männern David Gärtlein (LG 1860 Bad Staffelstein), der mit seiner Bestzeit allerdings nur eine Sekunde vor Gabriel Wimmer (LG Telis Finanz Regensburg) geführt wird. Auch 22 Jugendliche kämpfen um Meisterehren. Der 18-jährige Elias Kolar (TSG 08 Roth) kann sich mit seiner Bestzeit von 31:49 Minuten vermutlich unter die Top Ten des Gesamtfeldes schieben.
Einmal mehr wird bei diesen Titelkämpfen deutlich, dass Langstreckenlauf eine Seniorensportart ist. 103 Seniorinnen und Senioren sind gemeldet. Stephan Fruhmann und Mario Bernhardt (beide LG Passau) in der M 35 und Jürgen Wittmann (TV 1848 Coburg) in der M 45 dürften beweisen, dass auch auf den langen Strecken noch schnelle Zeiten gelaufen werden. In den Altersklassen M 50 und M 55 kommt es wie schon bei den diesjährigen Bayerischen Crosslaufmeisterschaften in Kemmern zum Duell zwischen der LG Bamberg und der LG Allgäu. Bei den Oberfranken peilt Tobias Teuscher eine 34-er Zeit an und Marco Sahm kann derzeit eine 35-er Zeit liefern. „Natürlich wollen wir wieder den Titel für die LG Bamberg holen“, kündigt Roland Wild an. Zwar sieht er in der M 55 gegen Christian Scholz (LG Allgäu) keine Siegchance, hofft aber, mit einer 36er-Zeit zum Titelgewinn beitragen zu können.
In der M 60 wird wohl kein Läufer an Reinmund Hobmaier (LG Chiemsee) vorbeikommen. Der Seriensieger: „Ich versuche einfach, ein gutes Rennen zu laufen. Ob ich noch 37:xx laufen kann, weiß ich nicht, aber schön wäre es und ich werde es versuchen“. Sehr optimistisch geht Helmut Strobl (LG Allgäu) in der M 65 an den Start. Er ist der Einzige, der in der bayerischen Bestenliste 2024 mit 38:25 Minuten eine Zeit unter der 40er-Marke vorweisen kann. In der Mannschaftswertung M 60 und älter dürfte der Titel an die LG Allgäu vor dem Team des SVG Ruhstorf/Rott gehen. Dieser Verein wird mit Ludwig Lang und Wolfgang Huber die Klassensieger in der M 70 und M 75 stellen.
Mangels Beteiligung sind die Medaillenchancen bei den 23 gemeldeten Seniorinnen größer. Simone Dehling (LG Telis Finanz Regensburg) hat mit ihrer Jahresbestzeit von 37:50 Minuten in der W 35 die besten Titelchancen. In der W 40 dürften mit Andrea Horney, Diana Kurrer und Susann Schulz alle Medaillen an den MTV 1881 Ingolstadt gehen. Die Favoritin in der W 45, Elina Gradl (SC Kemmern), kann nicht starten. Ob die Seriensiegerin vergangener Jahre, Constanze Boldt (SWC Regensburg), mit einer Jahresbestzeit von 1:30 Stunden über die Halbmarathondistanz ihre Vereinskollegin Sonja Hackl noch abfangen kann, wird sich am Sonntag zeigen. Mit Mikki Heiß geht in der W 50 eine der starken Telis-Läuferinnen der Nullerjahre und des vergangenen Jahrzehnts an den Start. 2022 lief sie 39:34 Minuten über zehn Kilometer. In der W 55 sind vier Läuferinnen gemeldet. Titelanwärterin ist Birgit Wilhelm (MTV 1881 Ingolstadt). Sie kann eine Jahresbestzeit von 44:05 Minuten vorweisen.