Gute Leistungen bei BM Mehrkampf U 16: In Bayern reifen wieder einige neue Talente heran

Die TS Herzogenaurach, schon oft Ausrichter dieser Titelkämpfe für den Nachwuchs, bekam erneut viel berechtigtes Lob von Trainern und Aktiven für die tadellose Abwicklung der Veranstaltung durch viele Helfer und Mitarbeiter unter Organisationschef Peter Müller. Begünstigt wurden die Meisterschaften durch wunderschönes Sommerwetter, allerdings blieben in zahlreichen Sprints (sowohl flach als auch über die Hürden) einige Hundertstel oder sogar Zehntel auf der Strecke liegen, weil der Gegenwind zum Teil sehr heftig blies.

Der in diesem Jahr neu eingeführte Neunkampf der Männlichen Jugend U 16 (zum bisherigen Achtkampf kam ja der 100-Meter-Sprint neu hinzu) hätte in der M 15 spannender nicht verlaufen können. Am Ende trennten den neuen Meister Felix Wolter (LG Stadtwerke München) lediglich fünf Punkte vom Zweiten Marius Laib (LG Eckental). Wolter, im Vorjahr noch im Trikot des TSV 1860 München Sieger in der Altersklasse M 14, gewann mit 5083 Punkten, überzeugte durch Ausgeglichenheit  und war seinen Altersgenossen vor allem über 80 Meter Hürden (11,38 Sekunden) und im Stabhochsprung (3,60 Meter) klar überlegen.

Mit Abstand bester Werfer in diesem Wettkampf war Laib, der 5078 Punkte erreichte, mit 14,64 Metern im Kugelstoßen, 43,60 Metern im Diskuswurf und 44,00 Metern im Speerwurf. Der Vorjahreszweite der M 14 im Block Wurf vergab alle Siegchancen mit schwachen 2,10 Metern im Stabhochsprung, doch im abschließenden 1000-Meter-Lauf wäre er mit einer für Mehrkämpfer hervorragenden Zeit (2:53,33 Minuten) beinahe noch an Wolter herangekommen. Mit deutlichem Abstand zu den beiden Erstplatzierten führte Patrick Mühlbauer (LG Oberland) mit 4680 Punkten den Rest des Feldes an, knapp vor Nico Kaufmair (TS Herzogenaurach, 4672 Punkte). 

Auch in der M 14 ging die Goldmedaille im Neunkampf an einen Vertreter der LG Stadtwerke München. Matthias Holleis, stark in den Sprints und in den Sprüngen, setzte sich mit 4588 Punkten vor Keno Harms (LAC Quelle Fürth/4455 Punkte) und Tobias Sadlek (ebenfalls LG Stadtwerke München/4293 Punkte) durch. Bei diesen famosen Resultaten verwunderte es nicht, dass die LG Stadtwerke München in der Neunkampf-Mannschaftswertung der U 16 nicht nur als erster Meister, sondern auch als erster Rekordhalter verzeichnet ist. Felix Wolter, Matthias Holeis und Idrissa Sowa erreichten zusammen 14.164 Punkte, die nächsten Plätze belegten die TS Herzogenaurach (13.764) und die LG Oberland (13.087). Als neue Einzelbestlelstungen gelten die Resultate von Wolter und Holleis allerdings nicht, beide hatten zuvor bereits im Mai in Aichach höhere Punktzahlen (5156 beziehungsweise 4636) geschafft.

In allen Disziplinen des Siebenkampfes der W 15 war Stefanie Aeschlimann (MTV 1881 Ingolstadt) vorn mit dabei, den Lohn dafür erhielt sie in Form des Meistertitels mit 3664 Punkten vor Johanna Windmaier (TSV 1880 Wasserburg/3651 Punkte) und Franziska Kirchner (Kirchheimer SC/3623 Punkte). Johanna Windmaier führte zwar nach fünf Disziplinen, konnte aber in den Würfen (Kugel, Speer) der Siegerin nicht Paroli bieten, die in diesem übriegns auch schon zwei Mal den Bayerischen Rekord der Altersklasse W 15 im Dreisprung verbessern konnte.

Eine überlegene Meisterin gab es im Siebenkampf der W 14 mit Lindsey Jonker (LG Stadtwerke München). Sie bot die mit Abstand ausgeglichensten Leistungen und hatte am Schluss mit 3540 Punkten fast 300 Zähler Vorsprung vor Elena Knestel (TSV Wiggensbach/3250 Punkte). Dritte wurde Eva Ullmann (LG Erlangen/3226 Punkte). Auch bei der Weiblichen Jugend U 16 holte sich die LG Stadtwerke München mit Sophie Beck, Lindsey Jonker und Sophie Lamptey mit 10 314 Punkten souverän den Mannschaftssieg vor dem TSV 1880 Wasserburg (9876 Punkte) und dem VfLMurnau (9419 Punkte). Von den sechs im Mehrkampf vergebenen Meistertiteln gingen also fünf an die Münchner. Nur die Ingolstädterin Stefanie Aeschlimann konnte diese Siegesserie durchbrechen.

Weit gestreut wurden die Medaillen in den Blockwettkämpfen an junge Athleten und  Athleten aus dem ganzen Land vergeben. Felix Straub (TG Kitzingen) war 2011 im Block Sprint/Sprung Zweiter geworden. Diesmal stand er bei der Siegerehrung oben auf dem Treppchen. Heuer gewann er, wobei er die Bestzeiten im 100-Meter-Sprint und über 80 Meter Hürden verzeichnete, mit 2915 Punkten vor Robin Meyer (TG Kitzingen/2899) und Christoph Kurz (FC Aschheim/2744). Lars Ritter (LG Hof), vor einem Jahr Meister der M 14 im Block Lauf, war diesmal in der „höheren Klasse“ erneut erfolgreich. Mit 2689 Punkten war sein Vorsprung vor den dicht beieinander liegenden Verfolgern Marcel Springwald (LG Forchheim/2544) und Benjamin Ullrich (LG Landkreis Aschaffenburg/2543) doch recht klar. Wesentlich knapper ging es im Block Wurf zu, in dem sich Oliver Baumbach (FSV Hohenroth) mit 2887 Punkten vor Manuel Lück (LG Sempt/2866) durchsetzte.

Den Blockwettkampf Sprint/Sprung der M 14 gewann Yannick Bals (LAZ Kreis Günzburg) mit 2687 Punkten relativ knapp vor Moritz Persitzky (LG Hof/2671) und Lukas Hofmann (LG Gendorf/Wacker Burghausen/2640). Im Block Lauf zog Robin Adelwarth (TV Erkheim) im abschließenden 2000-Meter-Lauf mit bemerkenswerten 6:2916 Minuten noch an dem bis zur vierten Disziplin führenden Timo Dausch (TV Wallersdorf) vorbei und siegte mit 2441 Punkten gegenüber Dausch (2414), Dritter wurde Michael Arle (TSV Burghaslach/2377). Von nur zwei beim Mannschaftswettbewerb Block startenden Teams war die TG Kitzingen (12 799 Punkte) besser als der MTV 1881 Ingolstadt (12 055).

Das Talent von Paula Baumstetter (TSV Bad Endorf) war schon in den vergangenen beiden Jahren aufgefallen, nicht nur wegen ihres Sieges 2011 im Block Sprint/Sprung der M 14. Diesmal wurde sie erwartungsgemäß Meisterin in der Altersklasse W 15 mit hervorragenden 2910 Punkten, womit sie nahe an den im Vorjahr von Katharina Winkler (LAV Quelle Fürth/2930 Punkte) aufgestellten Bayerischen Rekord herankam. In vier der fünf Übungen war sie die Beste: 100 Meter in 12,57 Sekunden, 80 Meter Hürden in 11,49 Sekunden, Weitsprung 5,41 Meter, Speerwurf 29,50 Meter; dazu kamen 1,64 Meter im Hochsprung. Auf den Plätzen folgten mit respektvollem Abstand Paulina Huber (LG Stadtwerke München/2680) und Ramona Schneider (LG Donau-Ries/2661).

Nur um sechs Punkte lagen die beiden Ersten im Block Lauf der W 15 auseinander. Der Sieg fiel an Celina Kränzle mit 2560 Punkten vor Elisa Leitner (LAG Schwandorf/2554), Bronze ging an Laura Mueller (LG Lauf-Pegnitzgrund/2431). Siegerin mit riesigem Vorsprung wurde im Block Wurf Michelle Schneider (LG Stadtwerke München), die nur über 100 Meter  (13,35 Sekunden) nicht die Nase vorn hatte. In den anderen Disziplinen überzeugte sie als jeweils Erste mit 12,96 Sekunden über 80 Meter Hürden, 4,96 Metern im Weitsprung sowie besonders mit 13,37 Metern im Kugelstoßen und 34,98 Metern im Diskuswurf. Katharina Steininger (ETSV 09 Landshut) wurde als schnellste 100-Meter Sprinterin (13,06 Sekunden) in der Gesamtwertung Zweite mit 2337 Punkten, auf dem dritten Platz landete Sarah Plank (LAG Garmisch-Partenkirchen (2290).

Mit 40 Teilnehmerinnen war der Block Sprint/Sprung der W 14 zahlenmäßig am stärksten besetzt. Alisa Böhm (TSV Bad Endorf) übernahm nach der zweiten Übung die Führung und gab diese bis zum Schluss nicht mehr ab. Sie gewann mit 2649 Punkten vor Laura Groll (LG Eckental/2620) und Sina Schröppl (TSG 08 Roth/2529). Ebenso schon bald für klare Verhältnisse sorgte im Block Lauf der W 14 Katharina Sasse (LG Donau/Ilm) bei ihrem Erfolg mit 2545 Punkten vor Katrin Nowosad (TuS Bad Aibling/2433) und Louisa Rieger (LG Stadtwerke München/2411). Rica Zeller (LAZ Obernburg-Miltenberg) hatte ihren Erfolg im Block Wurf mit 2410 Punkten vor allem ihrer großen Überlegenheit im Kugelstoßen (10,22 Meter) zu verdanken. Als Nächstplatzierte mussten sich Nina Zimmerer (ETSV 09 Landshut/2358) und Sofia Stich (LG Oberland/2334) geschlagen geben.

In der Mannschaftswertung  Block der Weiblichen Jugend U 16 (elf Teams am Start!) feierte die LG Stadtwerke München mit guten 12 552 Punkten noch einen Triumph. Im TSV Bad Endorf (12 454) hatte sie jedoch einen starken Konkurrenten, und auch die LG Eckental als Dritte (12 006) bot beachtliche Leistungen.