Dieter Heimstädt beim Weitsprung // Manuela Groß. Fotos: Gerhard Zorn, Horst Hasslinger

25.07.2021 14:41 // Von: Gerhard Zorn

Bayerische Senioren-Mehrkampfmeisterschaften Aichach: Wetterkapriolen und fast ein Rekord

In normalen Jahren hätte man sich erst im September zu den bayerischen Mehrkampf-Meisterschaften der Senioren getroffen. 2021 wurden die Meisterschaften auf Ende Juli vorgezogen. Die LG Aichach-Rehling hatte sich traditionsgemäß bereit erklärt, die Senioren-Titelkämpfe gemeinsam mit regionalen Meisterschaften in verschiedenen Disziplinen für Kinder- und Jugendklassen und Aktive auszurichten. Ein gutes Konzept, denn mit den für die Mehrkampfmeisterschaften allein gemeldeten Teilnehmer wäre der Aufwand unter den gegenwärtigen Rahmenbedingungen nur schwer zu rechtfertigen gewesen. Als erfolgreich hat sich auch das Angebot des BLV erwiesen, auswärtige Sportler zur Teilnahme zuzulassen, was in einigen Altersklassen gut angenommen wurde. So reiste zu den Senioren-Meisterschaften ein Teilnehmer aus der Schweiz an, andere kamen aus den Landesverbänden Berlin, Niedersachsen oder Württemberg.

Alles war gut vorbereitet, allein das Wetter spielte nicht so mit wie erwartet. Am Vormittag regnete es längere Zeit so heftig, dass man mit den Kampfrichtern und Hilfskräften fast mehr Mitleid haben musste, als mit den Sportlern, die nach kurzem Lauf oder nach ihren Sprüngen wieder ins Trockene durften. Gegen Mittag beruhigte sich das Wetter dann.

 

Angesichts der pro Altersklasse recht dünnen Beteiligung sind die erbrachten Leistungen schwer zu bewerten. Als Indikator kann vielleicht ein Vergleich mit den geltenden bayerischen Rekorden dienen. Aus dieser Sicht war Manuela Groß (LAZ Kreis Günzburg; W 50) am erfolgreichsten. Sie hatte den bayerischen Rekord im Fünfkampf von Waldtraud Krähe aus dem Jahr 2000 ins Auge gefasst. Notwendig wären 3811 Punkte gewesen, die sie aber mit 3717 Punkten um knapp 100 Punkte verfehlte. Potenzial für die fehlenden Punkte war beim abschließenden 800 Meter Lauf zu erkennen, den sie etwas zu schnell anging und dafür auf der zweiten Runde bezahlen musste. Die Chance, diesen alten Rekord zu brechen, besteht jedenfalls. Ihre Leistungen im Einzelnen waren 14,88 Sekunden über 100 Meter, 1,44 Meter im Hochsprung, 10,22 Meter im Kugelstoßen, 4,40 Meter beim Weitsprung und 2:58,61 Minuten über 800 Meter.

 

Ein Stück weiter weg vom aktuellen Rekord war Sonja Keil (LG Augsburg; W 35). Sie erreichte 3072 Punkte (100 Meter: 12,93 Sekunden; Hoch: 1,32 Meter; Kugel: 8,51 Meter; Weitsprung 4,79 Meter; 800 Meter: 2:25,43 Minuten). Der bayerische Rekord liegt hier bei 3328 Punkten und stammt aus dem Jahr 2006.

 

Nennenswert weiterhin das Dreikampf-Ergebnis von Birgit Löffler-Röder (LG Bamberg;  W 55). Sie erreichte 2088 Punkte (100 Meter: 15,01 Sekunden; Weitsprung: 3,98 Meter; Kugelstoß 8,35 Meter), der bayerische Rekord liegt bei 2380 Punkten und stammt aus dem Jahr 2017.

 

Bei den Männern war Kurt Soller (TV Münchsmünster; M 80) am nächsten am Bayerischen Rekord dran, der seit 2017 bei 2350 Punkten liegt. Er erreichte im Dreikampf 2144 Punkte (100 Meter: 16,86 Sekunden, Weitsprung: 3,48 Meter, Kugelstoß 8,47 Meter).

 

Erwähnenswert dann noch die 3315 Punkte von Dieter Heimstädt (LAG Mittlere Isar; M 50), zirka 300 Punkte unter dem existierenden Rekord (3605 Punkte aus dem Jahr 2006). Er erbrachte über alle fünf Disziplinen sehr ausgewogene Leistungen (Weitsprung: 5,40 Meter; Speer: 44,19 Meter; 200 Meter: 25,84 Sekunden; Diskus: 32,21 Meter; 1500 Meter: 5:28,70 Minuten).