DM Berglauf: Hitzeschlacht am Nebelhorn – elf Titel für die Bayern

1.420 Höhenmeter auf 9,7 Kilometern mit Steigungen von bis zu 30 Prozent – der Berg als Sportgerät hatte am vergangenen Sonntag trotz sehr warmer Temperaturen eine hohe Anziehungskraft. Der Nebelhornberglauf unter der Wettkampforganisation von Axel Reusch brachte es mit 335 Teilnehmern in der Meisterschaftswertung zu einem Teilnehmerrekord in der Serie der bisherigen Deutschen Meisterschaften im Berglauf. Mit dabei die Elite der Bergläuferszene. Schon an der Seealpe nach ca. vier Kilometern lag Lukas Ehrle deutlich vor Julius Ott (TSG Weinheim) und Gabriel Wimmer (LG Telis Finanz Regensburg). Bis zur Seilbahnstation Höfatsblick nach acht Kilometern hatte Ehrle seinen Vorsprung ausgebaut. Wimmer lag dann an vierter Stelle, knapp dahinter lief Erik Hille (TV Burglengenfeld). Am Gipfel hatte Ehrle schließlich mit 59:32 Minuten einen neuen Streckenrekord aufgestellt. Unter den TOP Ten befanden sich Gabriel Wimmer, Erik Hille, David Reichl (Team Oberpfalz), Marc Dürr (TV Hindelang) sowie Maximilian Zeus (LG Telis Finanz Regensburg). Er gewann bereits dreimal den Titel und sah seinen 8.Platz bei dieser DM sportlich: „Ich glaube das war eine der bestbesetzten deutschen Meisterschaften. Für mich ist es positiv, dass wir im Team ganz vorne sind. Ich freue mich für den vierten Platz von Gabriel. Es ist immer gut, wenn ein Teamkollege vorne dabei ist.“ Das Telisteam gewann mit dem Trio Maximilian Zeus, Gabriel Wimmer und Tobias Ritter Gold in der Teamwertung gesamt. 

Bei den Frauen musste sich die mehrfache deutsche Meisterin Laura Hottenrott (PSV Grün-Weiß Kassel) ihrer Vereinskollegin Nina Engelhard beugen, die ebenfalls mit neuem Streckenrekord nach 1:09:02 Stunden im Ziel war. Hottenrott resümierte ihren Lauf wie folgt: „Meine Leistung war heute sehr stark im Verhältnis zu den Männern. Nina hat mich am ersten Anstieg überholt und da habe ich gemerkt, dass ich gegen die keine Chance habe, schon kraft Gewichtverhältnisse am Berg.“ Schnellste bayerische Läuferin wurde Madlen Kappeler (TV Hindelang) mit einem vierten Platz. Sie konnte mit ihrer Zeit von 1:14:45 Stunden nicht an ihre Vorjahreszeit von 1:10:57 Stunden anschließen. 

Erfreuliche Ergebnisse lieferte der Nachwuchs des BLV. Als sichere Bank erwies sich wieder einmal Julia Rath (LG Stadtwerke München). Sie gewann als 12. Frau im Gesamtfeld die Goldmedaille in der U23. Schon bei der DM Berglauf am Jenner 2022 holte sich Julia den Titel in der U20.  „Ich habe damit gerechnet, dass ich vorne liegen könnte. Aber überraschend war es dann doch, da ich am Freitag bei einem Wettkampf aussteigen musste“,  berichtete Luis Festl nun als Deutscher Meister in der U20 im Berglauf 2025. 

Einmal mehr wurde bei diesen Deutschen Meisterschaften unter Beweis gestellt, dass Langstreckenlauf außerhalb des Stadions eindeutig auch ein Seniorensport ist. 212 Läufer und Läuferinnen von insgesamt 335 Meisterschaftsteilnehmer konnten einer Seniorenklasse M/W35 – M/W75 zugeordnet werden. Unter den schnellsten 15 Läufern lassen sich Erik Hille als Sieger in der M35 und Thomas Kotissek (LG Allgäu) finden. Schon vor dem Start prognostizierte der 49-Jährige: „Am stärksten schätze ich in meiner AK Andreas Schindler ein. Er ist ein sehr starker Trail- und Bergläufer. In den letzten vier Jahren ging der DM-Titel je zweimal an ihn bzw. an mich.“ In Oberstdorf musste sich Kotissek nun mit immerhin Platz 13 im Gesamtfeld von seinem Konkurrenten geschlagen geben.  Am Berg und im Cross ist er kaum zu schlagen, sagen Experten über Winfried Huber (PTSV Rosenheim). Und der 65-jährige HNO-Arzt lieferte am Sonntag wie erwartet. „Ich konnte bis zum Ziel kontinuierlich zulegen und hab mich gewundert wie viele Läufer geplatzt sind“, erinnerte er sich an seine sonntägliche Bergtour. 

Nachfolgend weitere Meistertitel: M60 – Martin Sambale (TV Immenstadt); W60 – Simone Mortier (PTSV Rosenheim); W65 – Heidi Abendschein (LG Allgäu); W70 – Rosi Bayer (Laufclub Mittenwald); Teamwertung AK 50 – M60 – LG Allgäu; Teamwertung AK W50 – M60 – LG Allgäu, Teamwertung AK M65 – M75 – LG Allgäu.