Felix Wolter stößt bei US-Collegemeisterschaften in neue Mehrkampfdimensionen vor
"Wir waren alle ein bisschen überrascht", bekannte sein Gräfelfinger Trainer Matthias Schimmelpfennig, gleichzeitig BLV-Diszuiplintrainer Stabhochsprung. Nach einem schwierigen Start in Pittsburgh/Pennsylvania mit einer knapp dreiwöchigen Quarantäne - sein Zimmernachbar war an Corona erkrankt - habe sich Felix Wolter in den USA gut eingelebt und sei im Team angekommen. In einem Telefonat wollte Schimmelpfennig die Gründe für die Leistungssteigerung seines Schützlings erfahren. Zum einen muss der Rotschopf nun im Vergleich zu seiner bisherigen Trainingssituation nur mehr kurze Wege zurücklegen, während es in der bayerischen Landeshauptstadt rund 60 Minuten vom Wohnort zum Olympiastützpunkt und 45 Minuten bis zur Uni waren. Die verbleibende Zeit nutzt Wolter für Behandlungen im Eisbecken, für Sauna und Physio, die inPittsburgh quasi rund um die Uhr zur Verfügung stehen.
In punkto Training macht der Vielseitigkeitsathlet die überaus umfangreichen Athletikprogramme sowie das Konditionstraining für seine Steigerung verantwortlich, weil diese ihm jetzt Techniktraining auf hohem Niveau ermöglichen würden. Denoch spielt auch das Thema "Regeneration" eine große Rolle. Längere und häufigere Trainingspausen nach seinem ersten Hallensiebenkampf hätten ihm erstaunlich gut getan. So habe er innerhalb der vergangenen zwei Wochen insgesamt nur vier Mal 90 Minuten trainiert.
Nach seinem überraschenden Hallenerfolg will der junge Gräfelfinger in zwei Wochen bei den Texas Relays seinen ersten Zehnkampf bestreiten und hofft dabei, sich für die Nationals qualifizieren zu können. Mitte Juni plant Felix Wolter dann, nach Deutschland zu fliegen, um beim Mehrkampfmeeting in Ratingen an den Start zu gehen. Dabei werden die etablierten deutschen Zehnkämpfer jetzt höchstwahrscheinlich nicht nur ein Auge auf den Gräfelfinger werfen.
Achillessehnenriss bei Maximilian Holzmüller
Während sich Felix Wolter derzeit auf der Überholspur befindet, ist ein anderer talentierter bayerischer Mehrkämpfer während seines USA-Aufenthaltes von einer schweren Verletzung ausgebremst worden. Maximilian Holzmüller (TSV Schwabmünchen), der in Little Rock/Arkansas trainiert und studiert, erlitt vor kurzem einen Achillessehenriss und muss nun mindestens ein halbes Jahr pausieren. Der 22-Jährige war bis zu seinem Missgeschick ebenfalls auf einem guten Weg und verbesserte sich in vielen Einzeldisziplinen. Ein kompletter Zehnkampf steht bei ihm jedoch noch nicht zu Buche.