Steffen Wittmann und Ulrike Mayer-Tancic holen sich die bayerische Marathonkrone 2012
Erfreulich für den BLV war die Tatsache, dass die bayerischen Läufer und Läuferinnen sich unter den besten Athleten des Würzburg-Marathons platzieren konnten. Der Abstand zu den Siegern aus Kenia war aber mit mehr als 20 Minuten sehr deutlich.
Die Witterungsbedingungen am Sonntagvormittag waren aufgrund der hohen Temperaturen eher ungünstig, was sich auch auf die Zeiten der Spitzenläufer auswirkte. Mehr als fast fünf Stunden gehörte die Altstadt den Läufern, die 42,195 Kilometer oder einen Halbmarathon wählen konnten, und Walkern, deren Strecke zirka 19 Kilometer auf der Marathonstrecke verlief. Nicht optimal werden einige Spitzenläufer auf ihren letzten Kilometern durch die Altstadt jene Hobbyläufer aus dem Halbmarathonwettbewerb bewertet haben, die es auf der eckigen Strecke noch zu überholen galt.
Als die bayerischen Meisterschaftsteilnehmer in die zweite Hälfte der Strecke gingen, lag bereits Steffen Wittmann deutlich in Führung. Von den weiteren Favoriten spielte nur noch Timo Gieck (TV 1848 Coburg) eine Rolle. Oliver Greger (LLC Marathon Regensburg) musste mit Wadenproblemen kämpfen und Bruno Schumi (LC Aichach) konnte ebenfalls nicht sein Potential ausspielen. Steffen Wittmann ließ sich diese bayerische Meisterschaft nicht mehr nehmen und kam nach 2:41:34 Minuten mit einer neuen Bestzeit ins Ziel. Der 25-jährige Physiotherapeut aus Sulzberg im Allgäu empfand die Strecke als anspruchsvoll. Das einsame Rennen in der Sanderau von Würzburg hat ihn nicht belastet. Timo Gieck gewann mit 2:42:50 die bayerische Vizemeisterschaft.
Der erfolgreichste bayerische Verein bei diesen Meisterschaften wurde der LLC Marathon Regensburg. Trainer Udo Reichl war mit seiner vierköpfigen Gruppe sehr zufrieden, holten sich doch die LLCler vier Medaillen: Der Drittplatzierte Thomas Federsel (M 45) erkämpfte sich ebenso wie Stefan Hauptmann (M 40) den Sieg in der Klassenwertung, und in der Gesamtwertung stieg das Trio Thomas Federsel-Stefan Hauptmann-Oliver Greger als bayerische Meister auf das Siegertreppchen. In der Wertung W 55 gewann die Regensburgerin Regina Graf mit 3:24:35 Stunden souverän die Meisterschaft.
"Würzburg ist einfach Spitze!", so drückte Ulrike Mayer-Tancic im Ziel im Interview mit Willi Wahl ihre Emotionen aus. Ihre Meisterschaft war jedoch während des Rennverlaufs nicht eindeutig zu erwarten. So hielt sich von Anfang an Christine Ramsauer (LAC Quelle Fürth) stets nur in kurzem Abstand hinter Ulrike Mayer-Tancic. In die zweite Marathonrunde lief als erste bayerische Läuferin Andrea Lutz (DJK Teutonia Gaustadt). Sie überquerte auch die Alte Mainbrücke noch vor Christine Ramsauer und Ulrike Mayer-Tancic. Deren Rückstand wurde allerdings auch durch eine fehlerhafte Streckenführung hervorgerufen.
Vielleicht erinnerte sich Ulrike Mayer-Tancic auf den letzten Kilometern an ihren Sieg auf gleicher Strecke im Jahr 2010. Wieder strebte die 47-Jährige mit langem Schritt zum Ziel, das sie nach 3:07:52 Stunden erreichte. Nur 90 Sekunden später hatten auch Christine Ramsauer und Andrea Lutz die 42,195 Kilometer absolviert.
Bemerkenswert waren bei diesen bayerischen Meisterschaften die Leistungen des ältesten Teilnehmers und der ältesten Teilnehmerin: Günther Jeblick (LG Donau-Ilm) braucht mit 70 Jahren nur 3:56:36 Stunden, Ruth Schlager bewältigt den Laufklassiker in 4:02:22 Stunden.