Gute Stimmung herrschte beim Referat von Herbert Czingon (rechts) in Erding zum Thema "Geschlechterspezifisches Training". Foto: Reinhard Köchl

08.10.2023 10:32 // Von: Reinhard Köchl

BLV-Klausurtagung: Hochkarätige Referenten sorgen für Aufbruchstimmung

Die bislang letzte Klausurtagung des Bayerischen Leichtathletik-Verbandes (BLV) hatte es im Oktober 2019 gegeben - dann kam Corona und eine Zeit der tiefgreifenden Einschnitte für das gesellschaftliche und sportliche Leben. Dass nun, vier Jahre danach, endlich wieder eine Klausurtagung des BLV in der Realschule Heilig Blut in Erding stattfinden konnte, zu der Heimtrainerinnen und Heimtrainer der DLV- und BLV-Kaderathleten eingeladen waren, war einer der letzten Meilensteine zurück zur Normalität. Trotz des schlechten Abschneidens der deutschen Sportlerinnen und Sportler bei der WM in Budapest konnte die bayerische Leichtathletik abermals auf ein überaus erfolgreiches Jahr zurückblicken. Vor den Jahresbilanzen und -ausblicken der einzelnen Disziplinblöcke sorgten vor allem die Referat von Jan Frieling und Herbert Czingon für Aufbruchstimmung.

BLV-Präsident Gerhard Neubauer durfte zunächst eine große Anzahl an ehren- und hauptamtlichen Trainerinnen und Trainern zur diesjährigen Klausurtagung in Erding begrüßen. Er und Bundesstützpunktleiter Michael Wilms zogen eine positive Bilanz der abgelaufenen Saison und stellten Neuerung wie die veränderte Zusammensetzung der Bayerischen Meisterschaften 2024 sowie die neuen Qualifikationskriterien für die Deutschen U 16-Meisterschaften vor. So tragen im kommenden Jahr Männer/Frauen/U 20 und U 16 gemeinsam ihre Titelkämpfe aus, während an anderer Stelle die Jahrgänge U 23 und U 18 ihre Bayerischen Meister suchen. Die endgültigen Veranstaltungsorte stehen noch nicht fest. Anstelle der bisherigen Zusatz-Quali für die U 16-DM in einem fremden Disziplinblock muss künftig eine Zusatzleistung in einem Blockwettkampf erfolgen. Dazu will der BLV auch jungen Sportlerinnen und Sportlern bei den Bayerischen Block-Meisterschaften mit DM-Ambitionen eine Startgelegenheit "außer Konkurrenz" zur Erbringung dieser Norm einräumen.

 

Ein glückliches Händchen hatten die Veranstalter bei der Auswahl ihrer Gastreferenten. Jan Frieling, selbstständiger DOSB-Physiotherapeut in München, gab wertvolle Tips für die Betreuung von Athleten, für die Physiotherapie ein wichtiges Puzzlestück für eine möglichst zielgerichtete Leistungsentwicklung sein kann. Mit dem früheren langjährigen Bundestrainer Herbert Czingon, der von 2008 bis 2012 sogar in der Rolle des Leitenden DLV-Bundestrainers für den Bereich "Field" fungierte und danach zu Swiss Athletics wechselte, kam nach langen Jahrzehnten ein alter Bekannter nach Bayern. Czingon verbrachte seine Jugend und seine aktiven leichtathletischen Jahre in Neuburg/Donau und kann bei Bedarf immer noch gepflegten Dialekt sprechen. In einem ebenso launigen wie fundierten Vortrag berichtete der heute 71-Jährige über seine Erfahrung im Training mit Frauen und Männern, und dass diese auf jeden Fall unterschiedlich trainiert werden sollten. Herbert Czingon, der heute in Mainz lebt und unter anderem Zehnkampf-Europameister Niklas Kaul im Stabhochsprung betreut, ist auch nach seiner offiziellen Pensionierung weiterhin aktiv, unter anderem als viel gefragter Referent für World Athletics.

 

Am Nachmittag scharten die Teamleiterinnen und Teamleiter dann noch ihre jeweiligen Stützpunkt- und Heimtrainer um sich, um diese für die kommende Saison einzustimmen und entsprechend zu motivieren. Allgemeines Tenor: Eine rundum gelungene, kurzweilige und informative Veranstaltung!