Offene BM 10 000 Meter Regensburg: Maria Kerres und Simon Boch neue Landesmeister
Organisationsleiter Kurt Ring hatte wieder einmal ein goldenes Händchen, die Meisterschaftsläufe in die Abenddämmerung des letzten Tages der Winterzeit zu legen. Es war jedenfalls bei absoluten Topbedingungen angerichtet für schnelle Zeiten. „Nach einer 200-Kilometer-Woche hatte das Rennen für mich nur Trainingszwecke. Laut meinem Coach sollte ich nur die letzten vier Kilometer Gas geben. Ich denke, das ist mir gut gelungen“, kommentierte Sieger Simon Boch sein etwas ungleiches Rennen. Die erste Hälfte legte er noch in verhaltenen 14:50 Minuten innerhalb einer Viergruppe zurück, die zweite Hälfte bewältigte er anschließend in flotten 14:15 Minuten. Teamkollege Dominik Notz als Meisterschaftszweiter verfehlte die 30-Minuten-Schallmauer nur um 4,17 Sekunden. Etwas schneller als Notz waren der Tscheche Vladimir Marcik (29:38,78 Minuten) und Julian Großkopf (LAZ Ludwigsburg) in 29:50,14 Minuten in der offenen Klasse.
Nachdem Miriam Dattke (LG Telis Finanz Regensburg) auf Grund einer Muskelverspannung ihr „Trainingsrennen“ vorsichtshalber nach vier Kilometern abgebrochen hatte, war der Weg frei für ihre Teamkollegin Maria Kerres. Auch Kerres begann verhalten, setzte dann aber bei sechs Kilometern zur Jagd auf eine neue Bestzeit an. „Ich kann es noch gar nicht recht glauben, unter 34 Minuten kann ich mir so recht nicht vorstellen“, sagte sie überglücklich nach dem Lauf. Die persönliche Bestleistung steigerte sie dabei auf der Rundbahn um fast drei Minuten, auf der Straße war sie bis dato 34:44 Minuten gelaufen. Die Plätze zwei und drei hinter ihr belegten Antonia Schiel (LAV Stadtwerke Tübingen; 35:06,00 Minuten) und Theresa Ortenreiter (LG Stadtwerke München; 35:13,87 Minuten). Ein kleines Ausrufezeichen setzte die noch Jugendliche Cordula Lassacher (ATSV Knittelfeld) aus Österreich mit für ihr Alter ausgezeichneten 35:17,41 Minuten.
Bemerkenswertes auf der halb so langen Distanz zauberten auch die beiden jungen bayerischen Mädels Linda Meier (LG Passau) und Franziska Drexler (LG Telis Finanz Regensburg) auf die Bahn. Die 17-jährige Meier deutete ihre Ambitionen für die U 20-WM in Cali/Kolumbien an, die noch zwei Jahre jüngere Drexler hat auf dieser Strecke noch keine internationale Zielpunkte, sollte aber für die U 18-Europameisterschaften in Jerusalem/Israel eine Anwärterin auf einen Startplatz über 3000 oder 2000 Meter Hindernis sein. Dahinter qualifizierten sich gleich sieben weitere bayerische Mädels mit Zeiten unter 19 Minuten für die Langstrecken-DM am 7. Mai in Pliezhausen.