Erstmals unter 14 Minuten über 5000 Meter: Simon Boch setzt Sturmlauf in die deutsche Spitze fort
Es war kurz vor halb Elf in der kalten Freitagnacht bereits zappenduster im Karlsruher Carl-Kaufmann-Stadion. Die notdürftige Beleuchtung ließ das 5000Meter-Feld oft nur schemenhaft erkennen, als sich Simon Boch kompromisslos hinter den Tempomacher klemmte, den Blick immer auf die Rundenzeiten gerichtet. Er passte bis 3000 Meter, dann ging der Pacemaker von der Bahn und der Regensburger war nun ganz alleine, weil auch der zunächst mitlaufende Schweizer Jonas Raess und der Tscheche Jakub Zemanik abreißen lassen mussten.
„Ich wollte auf alle Fälle unter 14 Minuten laufen, da ich ja wusste, dass die Form stimmt. Allerdings war es schwer, sich am Ende alleine zu quälen“, kommentierte der frisch gekürte Deutsche 10 000-Meter-Meister seinen Auftritt auf den letzten fünf Runden. Die 13:55,19 Minuten haben ihn nun an die zweite Stelle der diesjährigen deutschen Bestenliste katapultiert, direkt hinter seinen olympiaerprobten Teamkollegen Florian Orth, der 14 Tage früher im kalifornischen Stanford 13:43,75 Minuten gelaufen war und an diesem Wochenende erkältet nur zuschauen konnte.
Bochs Teamkollegen Jonas Koller und Tim Ramdane Cherif sackten im Verfolgerfeld mit mutigen Läufen in 14:14,13 und 14:18,89 Minuten ebenfalls die Normen für die DM in Erfurt (8./9. Juli) ein. Auch Mira Parisek (LG Telis Finanz Regensburg) gelang der Sprung zur Junioren-DM mit ihren 18:11,43 Minuten über die gleiche Distanz. Über 800 Meter der Frauen belegte die 1500-Meter-EM-Sechste Maren Orth (LG Telis Finanz Regensburg) bei viel zu kalten Temperaturen überraschend mit 2:08,31Minuten Platz drei im gut besetzten Feld.