Südbayerische Hallen-MS: Quantität schließt Qualität nicht aus
Obwohl der Löwenanteil der Starter beim zweiten Teil der „Südbayerischen“ einmal mehr der Schülerklasse zuzuordnen war (293), überraschte doch die erstaunliche hohe Anzahl von A- und B-Jugendlichen, die noch einmal die Gelegenheit nutzen wollten, um einen der seltenen Hallenwettkämpfe in Bayern bestreiten zu können. Vor allem bei den Sprintwettbewerben herrschte einmal mehr ein Riesenandrang. Das Highlight setzte dabei die mehrfache Jugend-WM-Teilnehmerin Martina Riedl (SC Vöhringen). Diesmal ziemlich ungewohnt ohne Zwillingsschwester Julia angetreten, gewann die 18-Jährige souverän die 60 Meter in einer Zeit von 7,79 Sekunden.
Die erwartete Meisterschaft gab es auch für Hochspringerin Anne Rieger (SpVgg Auerbach-Streitheim), die über 1,73 Meter floppte und sich obendrein mit der 4 x 200-Meter-Staffel ihres Vereins (1:45,52 Minuten) einen zweiten Titel schnappte. Ebenfalls Doppel-Gold holten Sandra Giftthaler (LAZ Inn), und zwar über die Hürden (9,69 Sekunden) und im Dreisprung (10,88 Meter), Ruben Mayer (LG Sempt) in der Schülerklasse M 15 über die Hürden (8,89 Sekunden) und im Stabhochsprung (3,70 Meter), Esther Dreier (TSV Plattling) in der W 15 über 60 Meter Hürden (9,14 Sekunden) und im Weitsprung (5,09 Meter) sowie Johanna Windmaier (TSV 1880 Wasserburg; W 14) ebenfalls über die Hürden (9,27 Sekunden) und im Hochsprung (1,57 Meter).
Knappe Entscheidungen
Obwohl einige Jugendliche wie Alexandra Burghardt und Sebastian Barth (beide beim U 20-Länderkampf in Osaka), die in diesem Winter für Schlagzeilen gesorgt hatten, auf der Meldeliste fehlten, entwickelten sich doch einige stimmungsvolle Wettbewerbe. Über 60 Meter reichte Florian Bauer (LAZ Inn) die Winzigkeit von einer Hundertstelsekunden, um in 7,20 Sekunden Sebastian Mrowka (LG Region Landshut) in Schach zu halten. Die 60 Meter Hürden sahen einen spannenden Dreikampf zwischen Kilian Hartmann (TuS Bad Aibling; 8,52 Sekunden), Tobias Anderl (Kirchheimer SC; 8,55 Sekunden) und Lukas Aufinger (TSV Ottobrunn; 8,60 Sekunden). Anderl und Aufinger duellierten sich auch noch im Weitsprung, wobei der Kirchheimer mit seinen 6,85 Metern die Nase vor dem Ottobrunner (6,77 Meter) hatte.
Quasi zur Emmeringer Vereinsmeisterschaft funktionierten Andreas Eberl und Florian Obst die Kugelstoß-Entscheidung um. Der Ausgang überraschte freilich dennoch. Nicht der erklärte Favorit Eberl (14,40 Meter) holte sich den Titel, sondern sein Mannschaftskollege Obst (14,54 Meter). Schnelle Zeiten auf ungewohnten Strecken boten 800-Meter-Spezialist Seppi Oettl (TSV Rottach-Egern) über die 400 Meter (51,37 Sekunden) und Kristina Reßler (TSV Peiting) als 200-Meter-Siegerin in 25,20 Sekunden, während Stefanie Müller (TSV Bobingen) die 400 Meter für sich entscheiden konnte (58,08 Sekunden). Die 4 x 200 Meter-Staffel wurde erneut zu einer klaren Angelegenheit für die LG Region Landshut (1:34:43 Minuten), während sich Salome Schlemmer (TSV Bad Endorf; 3,40 Meter) und Sabine Gammel (LG Region Landshut; 3,30 Meter) mit dem Stab sowie Simon Potye (FC Aschheim; 1,93 Meter) ohne in luftige Höhen katapultierten.
Laurin Walter sowohl über 1000 wie über 60 Meter schnell
Bei den Schülern stach vor allem Laurin Walter (LG Stadtwerke München), der vorjährige DLV-Ranglisten-Erste über 1000 Meter, ins Auge. Natürlich über seine Spezialstrecke, die er wie erwartet in 2:41,25 Minuten in der Klasse M 15 für sich entschied, aber auch als schnellkräftiger Sprinter, der sich über die 60 Meter in 7,62 Sekunden sogar bis auf Rang zwei im Endlauf vorschob. Besser als Walter war an diesem Tag nur Marcel Fleischer (LAZ Inn; 7,50 Sekunden). Herausragende Leistungen bei den Jüngsten boten außerdem W 15-Sprintsiegerin Isabel Wolf (TSV Vaterstetten; 8,11 Sekunden), Anna-Lena Obermaier (LG Sempt; W 15) im Hochsprung (1,63 Meter), Franziska Heiß (TSV Gräfelfing; W 15) im Stabhochsprung (3,20 Meter) sowie die beiden M 15-Kugelstoßer Lukas Koller (TSV 1880 Wasserburg) und Valentin Döbler (LG Stadtwerke München), wobei Letzterer mit einem Stoß von 14,75 Meter im vorletzten Durchgang noch an Koller (14,63 Meter) vorbeizog.
Bei den Mädchen der Klasse W 14 fielen in erster Linie die Kugelstoßleistung von Michelle Schneider (LG Stadtwerke München; 12,61 Meter), der Weitsprung von Maresa Maier (SC Steinheim; 5,11 Meter) sowie die 800-Meter-Zeit von Marina Baumann (TV Zwiesel, 2:24,01 Minuten) auf.