Johanna Marrwitz. Foto: Theo Kiefner

31.08.2024 21:37 // Von: leichtathletik.de/Svenja Sapper

U 20-WM Lima: Johanna Marwitz als Siebte zufrieden, Annika Just im Pech

Die verbleibenden bayerischen Starter bei der U 20-WM in Lima (Peru) lieferten am fünften Tag der Titelkämpfe unterschiedliche Resultate. Hammerwerferin Johanna Marwitz (LG Stadtwerke München), die mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte, war mit ihrem siebten Rang im Finale zufrieden. Sprinterin Annika Just (LAC Passau) schaffte es im Vorlauf über 4 x 100 Meter nicht, den Stab an die zu früh losgelaufene Holly Okuku zu übergeben. Nicht zum Einsatz kam Anna Becker (LG Stadtwerke München) über 4 x 400 Meter.

Im Hammerwurf-Finale schafften es die deutschen Athletinnen geschlossen in die Top Acht. Besonders stark präsentierte sich im Finale Nova Kienast (SV Preußen Berlin), die als U 18-Athletin Rang fünf einnahm. Mit 63,76 Metern blieb sie im dritten Versuch nur fünf Zentimeter hinter ihrer in der Qualifikation aufgestellten Bestleistung zurück und untermauerte diese Weite noch einmal mit 63,63 Metern in Runde vier. Johanna Marrwitz (LG Stadtwerke München), die in den vergangenen Tagen nicht hundertprozentig fit gewesen war, erzielte mit 63,10 Metern ebenfalls eine solide Weite. Auf ihr Ergebnis aus der Qualifikation legte sie zwei Meter drauf. Damit sortierte sie sich auf Platz sieben ein.

 

"Ich habe mich auf jeden Fall fitter gefühlt als in der Qualifikation", kommentierte Johanna Marrwotz ihren Wettkampf. "Ich habe auch ein Stück weiter geworfen, das hatte ich gehofft. Eigentlich hatte ich mir noch ein bisschen mehr vorgenommen, aber das war heute leider nicht drin. An das Wetter und die Bedingungen muss man sich auch erst mal gewöhnen. In der U 20 ist deutlich mehr Konkurrenz und bei einer WM ist das Feeling noch mal ganz anders, allein im Aufwärmstadion. Am Anfang lief es ganz gut, da dachte ich, es könnte eine 64 oder 65 rauskommen. Aber in der langen Pause dazwischen wird es doch wieder kalt, und dann hat es auch noch genieselt."

 

Beim letzten Wechsel fällt der Stab

 

Die deutschen Sprinterinnen verließen den Innenraum nach ihrem Rennen mit einem ratlosen Schulterzucken. Was hätten sie auch sagen können? Kurz zuvor war ihnen ein unglückliches Malheur unterlaufen, das wohl ein jeder kennt, der schon einmal Staffel gelaufen ist: Beim letzten Wechsel kam der Stab nicht bei Schlussläuferin Holly Okuku (Sprintteam Wetzlar) an, und so prangte in der Ergebnisliste ein "DNF". 

 

Zunächst hatte Philina Schwartz (SC Berlin) das Quartett erfolgreich ins Rennen gebracht und das Holz sicher an die Halbfinalistin über 100 Meter Sherin Kimuanga (SC DHfK Leipzig) übergeben. Die absolvierte eine starke Gegengerade und reichte den Stab weiter an Annika Just (LAC Passau), die nach einem flinken Kurvenlauf auf Holly Okuku wechseln wollte – doch die musste dann abbremsen, es wurde hektisch und so missglückte der Wechsel. 

 

Eine bittere Erfahrung für die DLV-Sprinterinnen, die nach U 20-EM-Gold im Vorjahr sicher auch auf der Weltbühne gern vorne mitgemischt hätten. Doch am Freitag zeigte sich wieder einmal, dass im Sprint Sekundenbruchteile über Erfolg und Misserfolg entscheiden können und dass kleine Fehler im Staffellauf große Auswirkungen haben können. Das galt auch für einige andere Staffeln: Insgesamt fünf Nationen wurden über 4 x 100 Meter disqualifiziert.