Erstmals im Nationaltrikot: Siebenkämpferin Anna-Lena Obermaier beim Thorpe-Cup mit neuer Bestleistung
Dabei begann der Trip in den mittleren Westen Amerikas mit Verspätungen und verpassten Flügen, sodass am Ende eine Verzögerung von sechs Stunden zum ursprünglichen Reiseplan akzeptiert werden musste. Das dann auch noch das Gepäck verschwunden war, und vom Fahrdienst der ausrichtenden Universität in Chicago per Auto geholt wurde, passte ins Bild. Ein liebevoller Empfang durch die Gastgeber und ein umfangreiches Rahmenprogramm sowie die beeindruckenden Sportstätte entschädigten dann aber bereits vor dem Wettkampf für diese Unannehmlichkeiten.
Der Wettkampf selber begann dann für Anna-Lena Obermaier mit ordentlichen 14,52 Sekunden im 100-Meter-Hürdensprint. Die 1,70 Meter im Hochsprung stellten dann nicht alle Ansprüche zufrieden. Da der Versuch über diese Höhe deutlich über der Latte war, entschied sich Anna dazu die nächste Höhe auszulassen und erst bei 1,76 Meter weiterzuspringen, was am Ende dann doch zu hoch gepokert war. Die 11,33 Meter im Kugelstoßen waren nach dem Wettkampfverlauf in Ordnung und auch 26,19 Sekunden über 200 Meter blieben im Rahmen des diesjährigen Leistungsvermögens, aber es fehlte der Aufreisser nach oben. Interessanterweise wurde der Wettkampf in den Abendstunden ausgetragen, da das Wetter in Arkansas für Höchstleistungen während des Tages nicht ausgelegt ist (hohe Luftfeuchtigkeit bei hohen Temperaturen).
Auch der zweite Wettkampftag begann mit 5,44 Metern im Weitsprung nicht optimal, aber dann folgte der Knaller im Speerwerfen. 46,39 Meter hatte Anna-Lena Obermaier im Wettkampf noch nie geworfen, und beinahe hätte das für den Disziplinsieg und die ausgelobte Sonnenbrille gereicht. Auch die 2:21,34 Minuten im abschliessenden 800-Minuten-Lauf waren noch eine starke Leistung und führten am Ende zu den ansprechenden Gesamtergebnis von 5437 Punkten.
"Wir freuen uns sehr über die tolle Leistung von Anna-Lena zumal sie während des ganzen Wettkampfs sehr konzentriet und auf das Wesentliche fokussiert war, auch wenn es mal nicht wie gewünscht lief", erklärte Heimtrainer Andreas Streng.
In einer Woche wird die Athletin der LG Sempt bei den Deutschen Mehrkampfmeisterschaften in Kienbaum an den Start gehen. Dort wird man sehen, ob sie ihre Leistung nochmals steigern kann. Eine Medaille bei den Juniorinnen wäre natürlich das Ziel, aber die nationale Konkurrenz ist in diesem Jahr so stark, dass man gewiss 5300 Punkte für das Stockerl benötigt.