Corinna Harrer läuft in Dessau neuen Bayerischen Juniorinnenrekord über 1500 Meter
Um vier Sekunden steigerte Corinna Harrer als Vierte des Rennens mit einem gewaltigen Spurt ihre bisherige Bestleistung. „Da ist noch viel Potenzial drin“, waren ihre ersten Worte im Ziel, kaum erschöpft aber überglücklich nach einem Seuchenjahr 2010 auf dieser Distanz. Wäre das Rennen auch nur zehn Meter weitergegangen, hätte sich die Regensburgerin vielleicht sogar ganz an die Spitze gelaufen. Ihr Angriff kaum noch etwas zu spät. So konnten sich die deutsche Jahresbestzeit laufende amtierende Deutsche Meisterin Denise Krebs (4:10,29), die Französin Hind Chahyd und Elina Sujew (4:11,05) gerade noch ins Ziel retten.
Nun freut sich das Telis-Ass bereits auf die Sparkassen Gala am Samstag. Dort soll es über 800 m auch in den Bestleistungsbereich möglichst Richtung unter 2:04 Minuten gehen. Das wäre dann die doppelte Quali für Ostrau, eigentlich sogar die dreifache, weil sie jene über 10 000 Meter ebenfalls schon in der Tasche hat. Eine Woche später wird dann die neuerliche Attacke über 1500 Meter im englischen Watford bei London gestartet. „Jetzt gibt’s nur noch alles oder nichts. Ich will unter 4:10 laufen“, lautet Corinna Harrers mutige Kampfansage.
Der Wind machte es den Athleten in Dessauer Paul-Greifzu-Stadion alles andere als leicht. Darunter zu leiden hatten besonders die Stabhochspringer, die fast mit der gesamten deutschen Spitze angereist waren. Der Favorit Malte Mohr tat sich schon über 5,52 Meter ungewohnt schwer, die er erst im dritten Versuch meisterte. Dann pokerte der Hallen-EM-Dritte und ging auf 5,72 Meter.
Doch die waren an diesem Abend zu hoch, Malte Mohr wurde nur Zweiter. „Es auf den Wind zu schieben ist immer eine doofe Ausrede, aber wenn es nunmal so ist“, meinte der 24-Jährige nach dem Wettkampf. „Dann den Rhythmus für den Anlauf zu finden, ist schwer.“
Platz eins holte sich der Hallen-EM-Fünfte Konstadino Filippidis (Griechenland; 5,52 Meter). Die Münchner Teamkollegen von Malte Mohr, Tim Lobinger und Fabian Schulze, hatten ebenfalls Probleme mit den Verhältnissen und landeten mit 5,32 Metern auf Platz fünf beziehungsweise sechs.
In einem hochklassig besetzten Diskus-Wettbewerb, den Nadine Müller (Hallesche Leichtathletikfreunde) mit 65,55 Meter für sich entschied, verpasst Ulrike Giesa (LAC Quelle Fürth) trotz guter 56,87 Meter als Zehnte den Endkampf.