"Team Kremling" freut sich nach getaner Arbeit und der Normerfüllung für die U 20-EM in Jerusalem: (von links) BLV-Mehrkampf-Teamleiter Stefan Wimmer und Nils Kremling. Foto: Wimmer

26.05.2023 11:44 // Von: Kurt Ring/BLV

Zehnkämpfer Nils Kremling öffnet die Tür zur U 20-EM in Jerusalem

Beim internationalen Junioren-Mehrkampfmeeting in Filderstadt-Bernhausen war am die gesamte deutsche Mehrkampf-Nachwuchselite am Start, darunter auch die beiden U20-Hoffnungen Nils Kremling und Jonas Perner (beide LG Telis Finanz Regensburg), ihres Zeichens Gold- und Silbermedaillengewinner bei den diesjährigen deutschen Hallenmeisterschaften im Siebenkampf. Für Nils Kremling lohnte sich die Reise ins Schwäbische. Mit einem hervorragenden zweiten Platz im Zehnkampf und exzellenten 7644 Punkten konnte sich der Schützling von BLV-Mehrkampf-Teamleiter Stefan Wimmer souverän für die U 20-Europameisterschaften, die Anfang August in Jerusalem stattfinden, qualifizieren.

Trainingskollege Jonas Perner musste dagegen bereits nach vier Disziplinen verletzungsbedingt die Segel streichen. Nils Kremling legte bereits am ersten Tag die Grundlage für seinen Erfolg. Nach 11,04 Sekunden über 100 Meter ließ er 7,15 Meter im Weitsprung, starke 14,76 Meter mit der Kugel und 1,94 Meter im Hochsprung folgen, schloss dann Tag eins mit einem 400-Meter-Knaller in 48,73 Sekunden ab, was ihm ein sehr gutes Fünfkampfergebnis von genau 4100 Punkten bescherte. Tag zwei begann er mit durchwachsenen 15,22 Sekunden über die 110 Meter Hürden, ließ dann mächtige 48,67 Meter mit dem Diskus folgen, schaffte gute 4,30 Meter im Stabhochsprung. Am Ende komplettierten 45,61 Meter mit dem Speer und 4:44,48 Minuten über 1500 Meter den zweiten Platz in der U 20 mit 7644 Zählern.

 

Trainer Stefan Wimmer äußerte sich vor allem positiv zu den Disziplinen Speerwurf und Diskus: "Sein Speerwurf war ganz okay, aber sein Diskus Ergebnis war Bombe! Er hat sich damit einen der drei Startplätze für die EM gesichert und wird gemeinsam mit seinem Bezwinger Amadeus Gräber und dem Drittplatzierten Emanuel Molleker nach Jerusalem reisen.“

 

Im Winter hatte Maresa Hense (LG Sempt) überraschend den Deutschen Hallentitel der weiblichen U 18 im Fünfkampf gewonnen. In Filderstadt-Bernhausen blieb ihr trotz einer starken Leistung nur ein Platz neben dem Podest. An der Spitze der Einzelwertung hatte sich relativ schnell herauskistallisiert, dass Anna Hinkelmann (SV Halle) und Emma Kaul (USC Mainz) eine Klasse für sich darstellten, aber dahinter rang ein Trio um den dritten Platz auf dem Stockerl. Mittendrin war dabei Maresa Hense, die am Ende starke 5313 Punkte sammelte und Füntfe wurde. Auf Rang drei fehlten ihr da nur 30 Punkte. Die Punkte waren durchaus drin, aber Hense konnte nicht in allen Disziplinen ihr Potenzial ausschöpfen. Im Hochsprung gelangen ihr 1,64 Metern, dafür musste sie im Weitsprung mit 5,523 Meter in Federn lassen. Unterm Strich stand aber eine Siebenkampfleistung im Bereich der nationalen Spitze, die Vorfreude auf die weitere Saison weckte.

 

Leonie Schmid (LG Sempt) konnte sich in ihrem ersten U 18-Jahr über eine persönliche Bestleistung freuen. Am Ende hatte sie 4849 Punkte gesammelt und den Wettkampf als 13. beendet. Lucia Anderl komplettierte das Team der LG Sempt. Sie holte ordentliche 3193 Punkte und trug ihren Teil zu dem starken Mannschaftsergebnis von 13 355 Punkten bei. Damit rangieren die Sempterinnen akutell auf dem  zweiten Platz der deutschen Bestenliste. Ganz anders war die Ausgangssituation für Sofie Gröninger (LG Sempt) im Siebenkampf der U 20. Den Winter hatte sie wegen ihrer Fußverletzung fast komplett pausieren müssen, somit waren von ihr keine Wunderdinge zu erwarten. Sie absolvierte aber einen grundsoliden Mehrkampf und sammelte am Ende 4929 Punkte (Platz zehn).

 

In ihrem ersten Siebenkampf überhaupt zeigte die ehemalige Speerwerferin Sabrina Reusch (LG Telis Finanz Regensburg) gleich einmal, welch exzellente Vielseitigkeit in ihr steckt. Ihr großartiger Einstieg mit 5267 Punkten wurde gekrönt von einem tollen 200-Meter-Rennen in 24,14 Sekunden. Über die Hürden und im abschließenden 800-Meter-Lauf mit 14,95 Sekunden und 2:26,15 Minuten als weitaus Schnellste ist sogar noch Luft nach oben, die Sprünge mit 5,68 (Weit) und 1,59 Meter (Hoch) lagen im erwarteten Soll, lediglich ihre frühere Spezialdisziplin, der Speerwurf, fiel mit 38,53 Meter ein ganz klein wenig aus dem Rahmen. Am Ende kam ein überlegener Sieg in der Frauenwertung heraus.