U 16-DM Bremen: Bayerns Nachwuchs beendet mit Rekordergebnis die Durststrecke dieses Jahrgangs
Dabei waren die äußeren Bedingungen alles anderen als ideal an den beiden Wettkampftagen. Während am Samstag das regnerische Wetter die Szenerie prägte, war es am Sonntag der böige Wind, der den Athleten besonderes Geschick abverlangte.
Gleich in der ersten W 15-Entscheidung am Samstag gab es großen Jubel im bayerischen Lager. Chiara Sistermann (TSV Gräfelfing) gewann in souveräner Manier das Stabhochspringen. Bereits nach überquerten 3,50 Meter stand sie als neue Deutsche Meisterin fest, auch die 3,60 Meter überwand sie noch als Bonus. Mit Platz vier durch Vereinskameradin Theresa Albrecht (3,20 Meter) und Rang fünf durch Magdalena Weiß (LG 90 Ebersberg-Grafing; 3,05 Meter) gab es einen Auftakt nach Maß.
Die nächsten Medaillen am Samstag holten die Werfer, bevor ein spannender 3000-Meter-Lauf anstand. Nach ihren Titelgewinnen bei der Süddeutschen Meisterschaft standen die 15-jährigen Nachwuchs-Hammerwerfer Leonie und Linus Liebenwald (beide UAC Kulmbach) auch bei der deutschen U 16-Meisterschaft auf dem Siegerpodest. Linus holte mit 57,75 Metern Silber und Schwester Leonie Bronze mit 55, 08 Metern. Laura Val (LG Augsburg) steigerte sich fast zeitgleich mit dem Speer um drei Meter auf 44,35 Meter und wurde dafür mit Silber geehrt.
Parallel lief das Kugelstoßen der M 15 und auch hier gab es mit Mikosch Dahmen (LG Stadtwerke München) einen freudestrahlenden bayerischen Medaillengewinner. Als Dritter steigerte er sich auf 15,78 Meter. Auch Jakob Nützel (LG Neumarkt-Freystadt) wurde seinen Medaillenambitionen im Diskuswurf gerecht. Mit 50,83 Metern im ersten Versuch erzielt, musste er bis zum Schluss zittern, doch ein Zentimeter Vorsprung reicht, um Bronze zu gewinnen.
Die längste Laufentscheidung am Samstag war auch die spannendste, und dass es zwei Bayern waren, die auf den 3000 Metern für das Tempo sorgten, vermochten nur Insider zu hoffen. Die letzten Runden auf sich alleine gestellt, machten Christoph Waligorski (TSV Gräfelfing) und Ilias Boukechab (LAC Quelle Fürth) Gold und Silber unter sich aus. Am Ende setzte sich der Jahresschnellste Waligorski in 9:24,33 Minuten vor Boukechab in 9:25,59 Minuten durch. Bei den Langstreckendamen machten insgesamt acht bayerische Läuferinnen mit Bestzeiten auf sich aufmerksam, wovon Sophia Schwarz (LG Oberland; Fünfte in 10:32,49 Minuten) und Magdalena Mayerhofer (TSV Mühldorf; Sechste in 10:36,57 Minuten) die Besten waren.
Auch am Sonntag ging es Schlag auf Schlag. Und wieder war es der Stabhochsprung, der den Medaillenreigen eröffnete. Jonas Perner (LG Fichtelgebirge) war mittendrin in einem Schlagabtausch mit ständig wechselnder Führung. Selbst bei 4,10 Meter waren noch vier Akteure in der Wertung, obwohl die aktuelle deutsche Jahresbestleistung schon längst übersprungen war. Die anschließenden 4,15 Meter überwand der Oberfranke im ersten Versuch, was Silber Wert war. Dualität der Ereignisse auf der anderen Seite des Sportplatzes. Lara Mößthaler (TuS Bad Aibling) gewann mit 1,68 Meter Silber im Hochsprung und hatte ebenfalls die Fehlversuchregel auf ihrer Seite.
Die Werfer hatten am Sonntag im Diskuswurf und Kugelstoßen der W 15 ihre Trümpfe. Aus der Münchener Wurfschule der LG Stadtwerke schnappte sich Antonia Helene Schulze Silber mit dem Diskus (37,43 Meter) und Rang fünf mit der Kugel (13,30 Meter), während Teamkameradin Julika Marie Bonewit im Kugelstoßen mit 14,06 Meter Bronze gewann.
Über 100 Meter wurden mit neuen Hausrekorden Robert Schunk (LAC Quelle Fürth; 11.33 Sekunden) und Mona Mark (LG Augsburg; 12,34 Sekunden) als Sechste geehrt. Denselben Rang gab es für Nils Kremling (LG Landkreis Roth; 37.71 Sekunden) über 300 Meter, Hannah Wörlein (TSV Ochenbruck) wurde Achte in 42,61 Sekunden. Über DM-Urkunden durften sich auch Christina Ammer (TuS Pfarrkirchen) im Dreisprung (Siebte mit 11,09 Meter) und Veronika Wiedenbauer (TuS Geretsried) im Diskuswurf (Platz acht mit 33,44 Meter) freuen.
Den goldenen Schlussakkord durfte am Sonntag Julia Rath (TSV Penzberg) im Endlauf über 800 Meter setzen. Schon im Vorlauf zeigte sie mit 2,5 Sekunden Vorsprung, dass sie bei der Titelvergabe ein gehöriges Wort mitreden möchte. Auch ein Sturzgerangel im Finale brachte die Schülerin der Bertolt-Brecht-Sportschule Nürnberg nicht aus dem Konzept und nach 2:13,45 Minuten waren es wieder über 20 Meter Vorsprung als sie als Deutsche Meisterin über die Ziellinie lief.