Erstes Hammerwurf-Forum: Leichtathletik und Rasenkraftsport vereinbaren engere Zusammenarbeit
Die Veranstaltung bestand aus einem fachlichen Teil mit Vorträgen und praktischen Einheiten sowie aus einer moderierten Diskussion zur Zukunft des bayerischen Hammerwurfes. Zum Forum waren interessierte Trainer und Athleten aller bayerischen Vereine eingeladen, die aktiv Hammerwurf betreiben. Der Einladung folgten um die 40 Personen, die sich aktiv am Geschehen beteiligten. Besonders erfreulich war es, dass mit Johannes Bichler und Simon Lang (beide LG Stadtwerke München) zwei deutsche Spitzenhammerwerfer teilnahmen, die ihre Impulse als Leistungssportler in die Diskussion einbringen konnten. Als äußerst zielführend stellte sich heraus, dass die beiden Präsidenten und die Landestrainer des Leichtathletik- und des Rasenkraftsportes teilnahmen und somit gleich belastbare Vereinbarungen getroffen werden konnten.
Nach einer kurzen Begrüßung mit Einführung in das Thema durch Helmut Metschl startete der praktische Teil mit zwei Vorträgen. Guerino Iannucci, Sportphysiotherapeut im DOS und Vizepräsident des Bayerischen Gewichtheber- und Kraftsportverbandes, sprach über die Zusammenhänge von körperlichen Faktoren und Trainingspraxis. Im Anschluss daran erläuterte der Stadtsteinacher Hammerwurftrainer Martin Ständner die Entwicklung seines Athleten Merlin Hummel (UAC Kulmbach) von dessen Anfängen im Schüleralter bis hin zum Gewinn der Silbermedaille bei der diesjährigen Jugendolympiade in Baku.
Den Übungsteil begann der Fitness-Trainer Wolfgang Seibert, der verschiedenste zu Kraftzirkeln verwendbare Eigenkörpergewichtsübungen zeigte und eine kurze Einführung in das Zirkeltraining gab. Im Anschluss daran gab der leitende BLV-Landestrainer Joachim Lipske Impulse für einen Aufwärmzirkel mit Therabändern.
Im zweiten Programmteil, einer fachlichen Diskussion über die Zukunft des Hammerwerfens, gab Helmut Metschl zuerst eine Analyse des Ist-Zustandes der Disziplin in Bayern. Trotz der abnehmenden Zahlen von Werfern und Vereinen und einem nicht flächendeckenden Netz an Hammerwurfvereinen in Bayern konnten bei der diesjährigen Deutschen Leichtathletik-Meisterschaft der Aktiven die ersten drei Plätze von bayerischen Hammerwerfern belegt werden. In der anschließenden Diskussion wurden von den Teilnehmern die Probleme des Hammerwurfes in Bayern erörtert und gleichzeitig Lösungsvorschläge erarbeitet. Die Verbände Leichtathletik und Rasenkraftsport beschlossen, zukünftig noch enger zusammenzuarbeiten, um Synergieeffekte zum Beispiel bei der Trainerfortbildung sowie der Koordination von Lehrgängen und Meisterschaften besser nutzen zu können.
Bei der Diskussion im Plenum bahnten sich schon konkrete Vereinbarungen zwischen den beiden Sportverbänden, aber auch persönliche Absprachen zwischen Funktionären, Trainern, Athleten und Vereinen an, die im Nachgang des Forums praktisch umgesetzt werden sollen. Das Hammerwurfforum soll alle zwei Jahre stattfinden, damit das große Ziel, den Hammerwurf voranzubringen, immer wieder neu ins Auge gefasst wird und Maßnahmen zur Erreichung des Zieles kritisch bewertet werden können.