E-Kader-Talentiade 2015: Nordbezirke sichten bei Kaiserwetter ihre Talente
Doch die langsam einsetzende Kälte hielt noch einmal inne und die Bezirkskoordinatoren Sabine Renner (Oberfranken), Bernhard Schäfers (Unterfranken) und Tim Höhnemann (Mittelfranken) konnten bei schönsten Sonnenschein und immerhin 15 Grad die talentiertesten 13-Jährigen ihrer Bezirke suchen.
Mittelfranken: Mit kleinerem Kader zu größerer Qualität
Die Mittelfranken waren auch 2015 die erfolgreichsten der Sommersaison. Bei den Jungen holte Tristan Spiegl (TSV Dinkesbühl) mit 33 Punkten den „Sieg“. Besonders gut zeigte er sich in der Grundschnelligkeit über 30 Meter fliegend und den koordinativen Schnellkraftübungen (Schocken und Fünfter-Hop). Jakob Talarek (LAC Quelle Fürth) und Max Foos (TSV Nürnberg-Fischbach) standen ihm mit 31 Zählern jedoch in nichts nach.
Nach einer ambitionierten, allerdings nicht ganz von Erfolg gekrönten Flucht nach vorne des Dinkeslbühlers Yannick Lechler setzte sich Paul Bernhard Fischer (LAC Quelle Fürth) mit 3050 Metern im Coopertest durch und ergatterte die mit dem Disziplinsieg errungene Wildcard.
Bei den Mädchen hieß es wie so oft in diesem Jahr "zwei Mal Herrmann“. Amelie und Carolin, die beiden hochgewachsenen Talente aus Katzwang und Mitglied der Bertolt-Brecht-Sportschule in Nürnberg, zeigten auch in den Grundlagentests ihre Dominanz im Bezirk. Mit jeweils 35 Punkten teilten sich beide die Siege in allen Disziplinen (Amelie: 30 Meter fliegend, Schocken, Fünfer-Hop; Carolin: Coopertest). Ebenfalls stark präsentierte sich die Fürtherin Lea Scholze mit vier sehr ausgeglichenen Ergebnissen und einem hervorragenden Zehn-Punkte-Ausreißer im Medizinballschocken. Auf gleichem Niveau das Ergebnis der Eckentalerin Mara Barwitzki (31 Punkte), die mit 3,67 Sekunden im 30-Meter-fliegend-Sprint weit vorne lag - auch im Vergleich zu den Jahrgängen der vergangenen Jahre.
Insgesamt zogen 17 Jungen und Mädchen in den E-Kader Mittelfranken ein, die Entscheidung für eine weitere mögliche Wildcard fällt im Laufe der Woche. Auch BLV-Trainer Jörg Stäcker, der es sich nicht nehmen ließ, die Talente Ober-, Mittel- und Unterfrankens bei ihren Bemühungen zu beobachten, zog ein positives Fazit der Veranstaltung. "Wann sieht man schon mal über 100 Talente eifrig bei der Sache und trifft viele Heimtrainer, Abteilungsleiter oder Eltern direkt vor Ort. Die gemeinsame Talentiade der fränkischen Bezirke ist eine richtig gut Sache", meinte der im nahen Oberfürberg ansässige BLV-Teamleiter Lauf.
Die Aussagekraft und Zeitgemäßigkeit der Testreihe stand auf Grundlage des Vorjahresjahrgangs wieder einmal auf dem Prüfstand. „Auf Grundlage der Bestenliste des Jahrgangs 2000 und 2001 aus dem AK 13-Jahr sowie den Ergebnissen der Talentiaden-Testreihe wäre zu etwa 90 Prozent die gleiche Sichtung erfolgt“, erklärte Bezirkskoordinator Tim Höhnemann.“Den Unterschied machen aber die restlichen zehn Prozent, die abseits der Grundschnelligkeit meist noch Technikrückstände aufweisen und hohes Potential besitzen.“ Auch im Sommer konnten sich die E-Kadersportler ganz vorne in der Bezirksbestenliste platzieren.
25 oberfränkische Jungs und Mädels in Bezirkskader aufgenommen
Nach einigen mageren Jahren, bedingt durch ganz wenige Anmeldungen, kamen diesmal 48 Athlethen aus Oberfranken zur Talentiade nach Fürth. 42 davon aus zwölf verschiedenen Vereinen stellten sich dann zum Test.
Hervorzuheben ist hier Jonas Saffer, der gleich in drei Diziplinen (30 Meter in 3,36 Sekunden, Fünfter-Hop 12,91 Meter und Medizinballschocken 13,20 Meter) jeweils zehn Punkte erhielt und dann nur gestoppt wurde beim Zwölf-Minutenlauf durch eine schon länger andauernde Knieverletzung.
Bei den Mädels erreiche Nina Badusche als Punktebeste mit 34 Zählern einen Kaderplatz (30 Meter in 3,63 Sekunden), Fünfter-Hop 10,80 Meter und Medizinballschocken 11,40 Meter). Hervorzuheben sind noch Lea Hiltner (12,40 Meter) und Laura Zeeh (12,95 Meter) die den Ball ebenfalls ziemlich weit schockten. Die beiden errreichten auch jeweils die Höchstpunktzahl in einer Diziplin.
Schwerer Stand im Bezirk Unterfranken
Eine schlechte Bilanz verzeichneten Kaderkoordinator Bernhard Schäfers und Jugendsprecherin Mira Dold. Nur zwei Vereine (sechs Sportler) meldeten zur Sichtung - damit ist der Tiefpunkt eines längeren Trends erreicht.
Ursachenvorschung steht nun mehr denn je im Vordergrund, neben gezielten Einladungen, um der Jugendarbeit in Unterfranken neues Leben einzuhauchen.