U 20-WM Moncton: Lisa Hofmann läuft ins Finale
Im Regen stand Lisa Hofmann auf der Laufbahn, und die Wartezeit wurde nach einem Fehlstart einer Konkurrentin noch einmal verlängert. Als die Hürdenläuferinnen dann endlich auf die Reise gingen, schlug die 18-Jährige vom das schnellste Angangstempo an, touchierte dann aber etwas die dritte Hürde mit dem Knie. Als Dritte bog sie auf die Zielgerade ein und hielt diesen Platz auch bis ins Ziel, das sie in 59,18 Sekunden erreichte. „Die Zeit ist natürlich nicht so toll, obwohl ich mich eigentlich gut gefühlt hatte“, sagte sie. Nur die beiden Ersten qualifizierten sich direkt für das Finale, Halbfinals werden nicht ausgetragen. Da Lisa Hofmann im ersten von drei Vorläufen war, musste sie einige Zeit zittern, bis schließlich feststand, dass sie sich als eine von zwei weitern Zeitschnellsten über die Zeitregel für das Finale qualifiziert hatte.
Nicht in der Runde der besten Acht steht hingegen Tobias Giehl (LG Würm Athletik), der in 51,77 Sekunden Vierter seines Halbfinals wurde. „Der Regen war mir eigentlich egal. Ich habe mich gut gefühlt beim Aufwärmen“, sagte der U20-Europameister. „Ich war an den Hürden einfach zu passiv. In der zweiten Kurve habe ich diesmal zwar mehr Druck gemacht als im Vorlauf, aber ich bin die ersten 200 Meter wohl zu langsam gelaufen.“
Die zwei schnellsten jedes Laufs qualifizierten sich für das Finale und dafür kämpfte der Berliner Varg Königsmark am Donnerstagmorgen bis zum letzten Meter. Pünktlich zum Start der Halbfinals legte der Regen noch einmal zu. Schnell ging Varg Königsmark sein Rennen an, hatte nach der Hälfte des Rennens schon die zweite Position inne und bog auch als Zweiter auf die Zielgerade ein. Der Serbe Emir Bekric kam ihm noch einmal gefährlich nah, konnte aber trotz eines nationalen Jugendrekords von 50,91 Sekunden nicht mehr vorbeiziehen, so dass Varg Königsmark in 50,87 Sekunden sicher in das Finale einzog. Seine Bestleistung verbesserte er damit um 19 Hundertstel. „Die ersten 200 Meter waren richtig gut. Ich habe mich gut gefühlt, und der Rhythmus war perfekt“, sagte der 18-Jährige. „Das Ziel war das Finale, und da will ich jetzt Spaß haben.“Schnellster war der Japaner Takatoshi Abe in 50,45 Sekunden, Favorit Jehue Gordon (USA) ließ allerdings locker zu 50,54 Sekunden austrudeln.
Martina und Julia Riedl scheiden aus
Kalt und nass war es am Donnerstagvormittag – und sehr knapp für Martina Riedl. Jeweils die drei Ersten eines Laufs und sechs weitere Zeitschnellste kamen in das Halbfinale. Als Fünfte ihres Laufs in 24,32 Sekunden war sie allerdings nur die Siebtschnellste und verpasste das Halbfinale damit knapp. „Die ersten 100 Meter waren richtig gut, da konnte ich fast mit der Britin Jodie Williams mithalten. Aber am Ende hat es nicht ganz gereicht“, sagte sie etwas enttäuscht. „Zumindest eine Saisonbestzeit wäre ich schon gerne gelaufen.“ Auch ihre Schwester Julia Riedl konnte in 24,64 Sekunden nicht den Sprung in die nächste Runde schaffen. „Ich habe mir natürlich mehr erwartet, eine 23er Zeit wäre ich schon gerne gelaufen“, sagte sie. Schnellste der Vorläufe war die Niederländerin Jamile Samuel (23,56 Sekunden), die am Vorabend Dritte über 100 Meter geworden war. Die britische 100-Meter-Siegerin Jodie Williams trudelte locker zu 23,79 Sekunden aus.