Diskuswerferin Amelie Döbler beendet mit sofortiger Wirkung ihre Karriere
„Ich habe mich entschieden, nach nunmehr neun Jahren Leichtathletik mit dem Leistungssport aufzuhören. Seit etwa einem Jahr ist dieser Entschluss gereift und es ist mir dennoch nicht leichtgefallen. Mein Anspruch war es immer, zu den Besten in meinem Sport zu gehören. Jedoch ist mir die Motivation, auch weiterhin diesen enormen Aufwand zu betreiben, täglich einhundert Prozent zu geben und an meine Grenzen und darüber hinaus zu gehen, um national und international oben mithalten zu können, abhandengekommen. Aber genau diese tägliche harte Arbeit ist nun mal erforderlich, um erfolgreich zu sein“, erklärt Döbler.
Döbler war in den vergangenen Jahren eine feste Größe im deutschen Diskuswurf-Nachwuchs. Neben diversen Meistertiteln auf Landesebene sicherte sich die gebürtige Münchnerin im Jahr 2014 gleich zwei deutsche U 16-Titel – mit dem Diskus und mit der Kugel. 2016 qualifizierte sie sich dann mit der Wurfscheibe als Deutsche U 18-Meisterin für die Europameisterschaften und wurde dort Zweite. Im Folgejahr sicherte sie sich nach einer Fußverletzung in der Vorbereitung und einem daraus resultierenden Trainingsrückstand in letzter Minute ein Ticket für die U 20-Europameisterschaften im italienischen Grosseto, die sie als Neunte abschloss. Und auch für den nächsten internationalen Höhepunkt, die U20-Weltmeisterschaften im finnischen Tampere im Juli 2018, hatte sie sich schon bei den Winterwurf-Wettbewerben im Februar in eine aussichtsreiche Position gebracht. 50,50 Meter sind dafür abzuliefern. Mit glatt 51 Metern wurde sie in Halle (Saale) Deutsche U 20-Meisterin im Winterwurf. Döblers Bestmarken sind 51,20 Meter mit dem Ein-Kilogramm-Diskus (2016) und 15,48 Meter mit der Vier-Kilogramm-Kugel (2018).
„Bedanken möchte ich mich allen voran bei meinem Trainer Gerhard Neubauer, der mir diese sportliche Laufbahn mit seinem großen Engagement, seinem Fachwissen und seiner Leidenschaft für den Wurf überhaupt erst ermöglicht hat. Einen riesigen Anteil an meinen Erfolgen hat auch meine Familie, die mich zu jeder Zeit unterstützt hat – mit meinem Bruder Valentin habe ich so ziemlich jedes Training gemeinsam absolviert. Dankbar bin ich für eine großartige und fordernde Trainingsgruppe, aus der viele Freundschaften hervorgegangen sind. Zu guter Letzt möchte ich dem TSV München-Ost, der LG Stadtwerke München und den beiden Verbänden für die jahrelange Förderung ganz herzlich danken“, so Döbler weiter.
Nach Beendigung eines Freiwilligendienstes bei ihrem Heimatverein, dem TSV München-Ost, beginnt Döbler im Herbst eine sozialpädagogische Berufsausbildung in München.