Bayerische Winterwurf-MS: Weite Würfe auf dem schneebedeckten Nebenplatz
Der Wettkampf 2013 wird vermutlich als einer der extremsten in die Historie der Bayerischen Winterwurfmeisterschaften eingehen. Während die Landesmeisterschaften in Hessen und Westfalen den extremen Witterungsbedingungen zum Opfer fielen, ließen sich die weißblauen Werferinnen und Werfer in ihrer Landeshauptstadt durch den Wintereinbruch nicht die Lust an ihrem Hobby vermiesen und blieben standhaft. Während Trainer und Kampfrichter neben dem frei geräumten Speerwurfanlauf auf den Eisplatten um einen sicheren Stand kämpften und die Disken teilweise in den Schneewehen verschwanden, boten die Sportler teilweise überaus ansprechende Leistungen und standen ihren Mann beziehungsweise ihre Frau.
Einige der Protagonisten waren dabei die gleichen wie im Vorjahr. Bei den U 20-Diskuswerfern untermauerte Markus Schwertfeger (LAZ Kreis Würzburg) einmal mehr seine Vormachtsstellung mit der 1,75-Kilo-Scheibe und kam als einziger an diesem unwirtlichen Tag gleich drei Mal über die 50-Meter-Marke, wobei sein bester Versuch bei 51,30 Meter landete. Zweieinhalb Meter dahinter schlug die Scheibe von Christian Zimmermann (Kirchheimer SC) in den Schnee (48,74 Meter), während Kenan Große (TSV Plattling) mit 43,76 Meter Dritter wurde.
Eine für die extremen Bedingungen hervorragende Speerwurfweite gelang U 20-WM-Teilnehmer Markus Kosok (LG Donau-Ries). Mit 64,54 Meter verteidigte er seinen Titel aus dem Vorjahr souverän vor Tobias Girschick (LG Festina Rupertiwinkel; 54,70 Meter) und Benedikt Eiter (LAG Mittlere Isar, 48,76 Meter). Ihren ersten Bayerntitel konnte Julia Satzger (TSV Friedberg) in der Weiblichen U 18 feiern. Die 16-Jährige kam mit dem neuen 500-Gramm-Speer auf 43,62 Metern, während die U 20-Siegerin Eva Herrmann (LG Reischenau-Zusamtal) 40,50 Meter erzielte und sich damit vor Simone Schramm (LG Bamberg; 38,15 Meter) und Johanna Schönecker (LG Würm Athletik; 36,07 Meter) setzte. Erwähnenswert auch die Reihung der weiteren U 18-Medaillengewinnerinnen, die sich vom Winter nicht abschrecken ließen: Auf Rang zwei hinter Julia Satzger erzielte Veronika Klimek (VfL Waldkraiburg) mit 38,87 Meter ebenfalls noch eine ansprechende Weite vor ihrer Vereinskameradin Julia Berggold (35,60 Meter).
„Alte Hasen“ in Sachen Winterwurfmeisterschaften sind mittlerweile Evi Weber (TSV 1862 Erding) und Lukas Koller (TSV Wasserburg). Beide ließen sich im Diskuswerfen, ihrer Spezialdisziplin, nicht die Butter vom Brot nehmen. Weber gewann mit 41,49 Meter in der U 20 vor Michaela Hagl (LAG Mittlere Isar; 36,10 Meter) und Annemarie Schlueter (LG Stadtwerke München; 35,40 Meter), während Koller in der U 18-Klasse mit 48,68 Meter den weitesten Wurf landete. Dahinter platzierten sich Valentin Döbler (LG Stadtwerke München) mit 45,16 Meter und Sebastian Pfahler (LG Landkreis Roth) mit 44,83 Meter.
Für viele der U 18-Teilnehmer waren die Winterwurfmeisterschaften die erste Wettkampferfahrung unter derartigen Bedingungen. Deshalb waren die gezeigten Leistungen aller Ehren wert. Zum Beispiel der Gold-Speerwurf von Justin Polster (TSV Bad Endorf), der das 700-Gramm-Gerät auf 51,41 Meter schleuderte. Auf den Plätzen landeten Nico Kaufmair (TS Herzogenaurach; 49,57 Meter) und Marius Laib (LG Eckenthal; 46,93 Meter). Der Diskus-Titel bei den jungen Damen ging an Rebecca Zimmer (LG Bamberg). Sie warf die Ein-Kilo-Scheibe 35,82 Meter weit. Damit setzte sich die 15-Jährige vor Laura Renner (TSV Altötting; 31,41 Meter) und Ramona Hampp (SpVgg Auerbach-Streitheim; 29,83 Meter) durch.