Ludwig-Jall-Sportfest in München erwartet starke Felder und eine rege Beteiligung
Der erste Startschuss ertönt um 11 Uhr. Ab 14 Uhr stehen hochkarätig besetzte Top-Wettbewerbe mit deutschen Spitzenathleten und internationalen Startern – darunter allein sieben olympische und paralympische Leichtathletinnen und Leichtathleten – auf dem Programm.
Die Top-Wettbewerbe der Männer
Gleich in mehreren Disziplinen haben sich in den vergangenen Tagen und Wochen leistungsstarke Felder gebildet. Ein absolutes Highlight sind in diesem Jahr die 110 Meter Hürden. Hierfür haben allein acht Läufer gemeldet, die unter 14 Sekunden und deutlich schneller laufen können. Mit am Start sind die beiden zweifachen Olympiateilnehmer Matthias Bühler (sechsfacher Deutscher Meister, LG Eintracht Frankfurt) und Alexander John (SC DHfK Leipzig). Ihnen auf den Fersen werden sein Maximilian Bayer (MTV 1881 Ingolstadt), Rene Mählmann (SV schlau.com Saar 05 Saarbrücken) sowie Patrick Elger und Martin Vogel (beide LAC Erdgas Chemnitz). Lokalmatator Sebastian Barth kann seit der Kurpfalz Gala in der Vorwoche mit neuer persönlicher Bestzeit von 13,77 Sekunden aufwarten. Auch Pedro Garcia-Fernandez (LG Stadtwerke München) hat die Distanz bereits in 14,00 Sekunden überwunden.
Spannend werden sicherlich auch die 400 Meter der Männer mit dem Münchner Johannes Trefz, Deutscher Meister 2016 mit einer Bestzeit von 46,02 Sekunden. Er trifft auf die gleichschnellen Briten Theo Campbell und Owen Smith. Auch Laurin Walter und Benedikt Wiesend (beide LG Stadtwerke München) sind für ein schnelles Rennen gerüstet.
Über 400-Meter-Hürden vermisst die LG Stadtwerke München ihren verletzten Langhürdler Tobias Giehl, der an selber Stelle im Vorjahr eine 49er-Zeit hingelegt hat. Ohne ihn werden die deutschen Protagonisten um Georg Fleischhauer (LG Eintracht Frankfurt) und Felix Franz (LG Neckar-Enz) einen Angriff auf die WM-Norm starten. Mit von der Partie ist auch der Brite Efe Okoro, was ein interessantes Rennen verspricht.
Qualitativ gut besetzt ist auch das Kugelstoßen. Altmeister Robert Dippl (TSV 1880 Wasserburg, Hausrekord: 19,39 Meter) muss sich aufstrebender Nachwuchskräfte wie Christian Zimmermann (Kirchheimer SC), Silas Ristl (SSV Ulm 1846), Leonid Ekimov (TV Wattenscheid 01), Simon Bayer (VfL Sindelfingen) erwehren, die allesamt in der Lage sind, deutlich über 18 Meter zu stoßen. So auch Lokalmatador Valentin Döbler (LG Stadtwerke München). Er hat in der Vorwoche in Frankenberg eine neue Bestweise von 18,98 Meter aufgestellt und gehört damit am Samstag zu den Favoriten. Mit von der Partie ist auch Niko Kappel (VfL Sindelfingen), Paralympics-Goldmedaillengewinner von Rio 2016.
LG-SWM-Speerwerfer Jonas Bonewit ist in diesem Jahr haushoher Favorit. Der deutsche U 23-Meister des Vorjahres ragt mit seiner Bestleistung von 78,13 Meter aus der Meldeliste hervor, nachdem Seriensieger Lars Hamann (Dresdner SC) kurzfristig seinen Startverzicht erklärt hat.
Dass im Dantestadion schnelle Sprintzeiten möglich sind, will bei den Männern ein Quartett beweisen. Die beiden Österreicher Markus Fuchs und Benjamin Grill sowie Aleksandar Askovic (LG Augsburg) und Lucien Aubry (LG Erlangen) wollen und können allesamt deutlich schneller als 10,60 Sekunden laufen.
Die Top-Wettbewerbe der Frauen
Wie bei den Männern versprechen auch die 400 Meter der Frauen schnelle Zeiten. Die Portugiesin Catia Azevedo hat eine Bestleistung von 51,63 Sekunden vorzuweisen. Doch gerade drei Hundertstel langsamer war in ihrer Karriere bislang die für die LG Stadtwerke München startende Spanierin Aauri Bokesa. Beide Sportlerinnen vertraten ihre Heimatländer bei den Olympischen Spielen 2016. Die Gastgeber schicken zudem Christina Hering, 2016 ebenfalls Olympia-Teilnehmerin über 800 Meter, ins Rennen, deren Hausrekord über die Stadionrunde bei 52,91 Sekunden steht. Kann die 23-Jährige von ihren schnellen Konkurrentinnen profitieren und eventuell ihre Bestzeit im Dantestadion toppen?
Über 100-Meter-Hürden will Paulina Huber (LG Stadtwerke München) vor heimischer Kulisse auftrumpfen. Die deutsche U 20-Meisterin von 2016 ist hochmotiviert. Huber konnte sich in dieser Saison bereits auf 13,60 Sekunden verbessern. Eine Zehntelsekunde trennt sie noch von der Norm für die U 23-Europameisterschaft in diesem Jahr.
Richtig weit werden definitiv die Kugeln durchs Stadion fliegen. Dafür garantiert ein hochkärätiges Starterinnenfeld. Das beginnt bei Lena Urbaniak (LG Filstal), Olympiateilnehmerin von Rio mit Hausrekord von 18,32 Metern. Die amtierende U 20-Weltmeisterin Alina Kenzel (VfL Waiblingen) hat 17,58 Meter vorzuweisen. Auf 16,65 Meter hat es Katharina Maisch (TUS Metzingen) schon gebracht. Die Nachwuchshoffnungen Selina Dantzler und Amelie Döbler (beide LG Stadtwerke München) wollen Wettkampferfahrung sammeln und hoffen, sich im Bereich ihrer Bestweiten um die 15 Meter präsentieren zu können. Döbler war 2016 im Diskuswurf Silbermedaillengewinnerin bei der U 18-Europameisterschaft. Dantzler hat heuer schon mehrfach die Quali-Normen für die U 18-Weltmeisterschaft sowohl im Kugelstoß wie auch im Diskuswurf überboten. Ihr Kommen zugesagt hat weiterhin Birgit Kober von der Behindertensportabteilung des TSV 1860 München, die 2012 und 2016 Kugelstoß-Gold bei den Paralympics gewonnen hat.
Über 100 Meter hat Amelie-Sophie Lederer (LAC Quelle Fürth; PB: 11,46 Sekunden) ebenso gemeldet wie die Katrin Fehm (ESV Amberg; PB: 11,43 Sekunden), die 2016 mit der deutschen 4 x 100-Meter-Staffel Bronze bei der U 20-Weltmeisterschaft gewann. Alexandra Toth aus Graz kann immerhin eine 11,73 Sekunden vorweisen. Der Einzug in den Finallauf muss das Ziel für LG-SWM-Athletin Lisa Gnam sein.
Eine Neuheit kann der Ausrichter in diesem Jahr anbieten: Dank neu angebrachter Markierungen kann die Laufrichtung kurzfristig den äußeren Bedingungen angepasst werden, weshalb man hierbei auch von „Rückenwind-Garantie“ spricht. „Das ist aufgrund der großen Unterstützung des städtischen Sportamts möglich geworden, dem wir dafür sehr dankbar sind“, erklärt LG-SWM-Geschäftsführer Christian Gadenne.
Für die beste Leistung der Veranstaltung stiftet das Präsidium des PSV München den mit 500 Euro dotierten Ludwig-Jall-Ehrenpreis. Nachmeldungen zur Veranstaltung werden bis 60 Minuten vor Beginn der jeweiligen Disziplin angenommen.