Aichach lädt zu Bayerischen Zehn-Kilometer-Meisterschaften und hofft auf spannende Rennen
Der Vorjahresmeister Johannes Hillebrand (LG Stadtwerke München) gibt sich selbstbewusst: „Also ich möchte gerne meinen Titel verteidigen, und wer Zweiter wird, ist mir eigentlich egal.“ Konkurrenten hat Hillebrand allerdings allemal. Die Experten sind sich sicher, dass Mitku Seboku immer für eine Zeit um 30 Minuten gut ist. Vielleicht stehen sogar zwei Läufer mit Migrationshintergrund dann auf dem Siegerpodest. Der Äthiopier Addisu Tulu Wodajo (TV 1848 Coburg) glänzt mit einer Bestzeit von 30:48 Minuten, gelaufen allerdings im Jahr 2016.
Falls sich eine Spitzengruppe herausbildet, wird sicherlich Tobias Gröbl (LG Zusam) dabei sein. Sollte es für ihn dann nicht für eine Medaille in der Gesamtwertung reichen, wird er sicherlich in der M 35 den Allgäuer Berg- und Crosslaufspezialist Edwin Singer (LG Allgäu) auf Distanz halten können. Sebastian Reinwand (TSG 08 Roth) war bis zum vergangenen Jahr einer der besten deutschen Läufer über die Marathon-Distanz und ist jetzt zu den Triathleten gewechselt. Auch er kann immer eine 31er-Zeit laufen. Die Titelverteidigung wird also für Johannes Hillebrand kein Spaziergang, wie wohl ihm der Sieg in der M 40 sicher sein könnte.
Die Meisterschaft bei den Frauen dürfte vermutlich ohne große Spannung ablaufen. Mit Brenda Kebeya (LG Bamberg) wird die Vorjahressiegerin wieder an der Startlinie stehen, und wer kann schon von den gemeldeten Konkurrentinnen unter 34 Minuten laufen? Wer kommt dann mit Abstand als zweitschnellste Läuferin in Aichach an? Aus dem Stall der LG Telis Finanz Regensburg ist unter anderem Marina Rappold gemeldet. Der 22-Jährigen lief im Vorjahr 36:11 Minuten. Ihr dürfte der Titel in der U 23 nicht zu verwehren sein.
Sandra Haderlein (SC Kemmern) gewann bei den bayerischen Crosslaufmeisterschaften in diesem Jahr eher locker den Wettbewerb in der W 35. Der Klassensieg in Aichach wird ihr sicher sein. Aber ob sie in der Gesamtwertung eine Medaille gewinnen kann? „Ich weiß nicht, was ich gerade laufen kann“, zeigt sie sich ein wenig ratlos . Vielleicht greift dann auch noch Maria Kerres (SWC Regensburg) im Kampf um die Vizemeisterschaft ein. Reicht dann dazu ihre aktuelle Bestzeit von 37:02 Minuten?
In den Wertungen der Senioren und Seniorinnen ab der M/W 40 finden sich bekannte Leistungsläuferinnen und -läufer. Es fehlen allerdings auch einzelne Dauersieger. Bei den Athletinnen der AK 45 wird es Constance Boldt (SWC Regensburg) mit der „Aufsteigerin“ Yvonne Kleiner (LG Stadtwerke München) zu tun bekommen. Welche Läuferin kann in der W 50 Anita Weber (FTSV Straubing) den Sieg verwehren, zumal diese in Kemmern auf der Crossstrecke schon Bayerische Meisterin wurde? „Wer könnte mir schon den Titel in der W 60 streitig machen?“, könnte sich Christine Sachs (LG Mettenheim) denken. Mit einer Medaille, vielleicht sogar mit Gold, dürften in der W 55 Christine Lieb (TV 1848 Coburg), in der W 65 ihre Vereinskameradin Sibylle Rudolf und in der W 75 Sibylle Vogler (SC Kemmern) am Muttertag heimkehren.
In der Masterklasse M 45 ist eindeutig Jan Lettenmaier (LG Stadtwerke München) der Favorit. Für den Veranstalter besteigt vermutlich Georg Steinherr in der M 50 das Siegerpodest. 2018 lief er auf dieser Meisterschaftsstrecke eine Zeit von 35:10 Minuten. Sein schärfster Widersacher ist laut Bestenliste Klaus Mannweiler (TSV Wolfratshausen). Er holte sich bei der DM die Bronzemedaille auf der Marathondistanz.
Fünf Mal führt Reinmund Hobmaier (PTSV Rosenheim) die Bestenliste 2018 in der M 55 an. Er ist natürlich in dieser Wertung Titelaspirant. „Eine 35er-Zeit wünsche ich mir und als gefährlichsten Gegner schätze ich den Günter Schmitt, seines Zeichen Bayerischer Berglaufmeister, ein." In der M 60 bekommt der Vorjahresschnellste Hans Bouricha-Hörmann (FC Ebershausen) die Chance für eine Revanche, da sein schärfster Konkurrent aus den vergangenen Crosslaufmeisterschaften Manfred Winter (MBB-SG Augsburg) ebenfalls gemeldet hat. Mit Engelbert Walter (FC Ebershausen) gibt es einen weiteren Medaillenanwärter. Neu in der AK 65 ist dieses Jahr Ludwig Lang (SVG Ruhstorf/Rott). Somit wird es für Rudolf Hartl vom gastgebenden LC Aichach fast unmöglich, einen weiteren Titel in der Heimatstadt zu erringen.
Bei den U 23-Junioren macht mit Valentino Masi (LAC Quelle Fürth) ein Bahnläufer einen Ausflug auf die Straße und kehrt vielleicht dann mit einer Goldmedaille ins Stadion zurück.