Silvesterläufe haben in Bayern auch 2024 unvermindert Konjunktur
Natürlich waren auch bayerische Spitzenathleten außerhalb Bayerns aktiv. Beim internationalen Silvesterlauf in Peuerbach/Österreich siegte wie im Vorjahr Florian Bremm aus der Kaderschmiede des LSC Höchstadt/Aisch. Auf dem dritten Platz landete sein Vereinskamerad Niklas Buchholz. Beide Athleten standen bereits am 27. Dezember beim Aschauer Vorsilvesterlauf auf dem Siegerpodest.
Auch mit dem Sieg von Brian Weisheit (LSC Höchstadt/Aisch) beim Silvesterlauf in Gersthofen wurde das aktuelle Gewicht des LSC Höchstadt/Aisch bei den bayerischen Mittel- und Langstreckenläufern deutlich. 700 Meter vor dem Ziel löste sich Weisheit vom achtmaligen Sieger Tobias Gröbl (LG Zusam) und überschritt nach 29,56 Minuten die Ziellinie. Die Siegerin in Gersthofen 2024 heißt Katka Wenzel. Sie gewann vor wenigen Tagen im Trikot des PTSV Rosenheim die Augsburger Winterlaufserie. Zum Jahresende kam sie, für die LG Würm Athletik startend, mit 34:58 Minuten nach rund 9,7 Kilometer ins Ziel.
Seit Wochen voll belegt war der Silvesterlauf in Kempten mit einer Obergrenze von 2000 Teilnehmern. Der Sieger des Jahres 2023, René Huonker, lief in der ersten Runde noch mit dem späteren Zweitplatzierten Richard Vogelsang, konnte sich allerdings in der zweiten Runde absetzen und gewann dann mit einer Zeit von 30:49 Minuten auf den zehn Kilometern entlang der Iller. Nicht ganz unerwartet landete in Kempten mit einer Zeit von 32:03 Minuten Thomas Kotissek (TV Kempten) als einer der erfolgreichsten deutschen Seniorenläufer auf dem fünften Platz. Auch im Wettbewerb der Frauen war nach einer Runde noch nicht die Siegerin erkenntlich. Carola Dorries (Klinikverbund Kempten/LG Allgäu) und Lena Ritzel (LG Allgäu/TV Kempten) gingen nach 18:00 Minuten in die zweite Hälfte der Strecke. Vielleicht waren es dann für Carola Dorries ihre Erfahrungen als Bergläuferin, dass sie auch die weiteren fünf Kilometer in fast gleichem Tempo absolvieren konnte und damit Lena Ritzel auf den zweiten Platz verwies.
Das Ergebnis des Silvesterlaufes in München hat Seltenheitswert. Mit Johann Ioannou-Nikolaides (MRRC München) gewann ein Athlet des Veranstalters das Rennen mit einer Zeit von 31:15 Minuten über zehn Kilometer. Mit dieser Leistung verbesserte der 24-Jährige seine Siegerzeit des Vorjahres um 13 Sekunden. Schnellste Frau im Rundkurs durch den Olympiapark wurde 2024 Annika Leineweber (MTG Mannheim) mit einer Zeit von 35:37 Minuten. Mit deutlichem Abstand erreichten mit Rosali Hausdorf und Philine Meister zwei Läuferinnen der LG Stadtwerke München das Ziel.
„Wenn ich schon einen Silvesterlauf vor Ort finde, dann kann ich mir eine Anreise sparen“, dachten sich vielleicht Telis-Spitzenläufer Konstantin Wedel und David Gärtlein (TSV 1860 Bad Staffelstein). Wedel absolvierte sodann in Nürnberg mit deutlichem Vorsprung nach 31:45 Minuten über zehn Kilometer seinen letzten Lauf des Jahres, und David Gärtlein konnte sich nach 31:01 Minuten ebenfalls über zehn Kilometer in Bad Staffelstein als Tagessieger fast eineinhalb Minuten feiern lassen, bis der nächste Läufer ins Ziel kam. Gärtlein kann mit zwei Marathonläufen im vergangenen Herbst auf eine erfolgreiche Saison 2024 zurückblicken. Tagessiegerin wurde in Bad Staffelstein wie im Vorjahr Julia Skala. Die Triathletin wird in der Bestenlisten der deutschen Triathletinnen auf der Ironman-Distanz geführt. Nicht ganz unerwartet landete mit einer Zeit von 38:51 Minuten Elina Gradl (SC Kemmern) als einer der erfolgreichsten bayerischen Seniorenläuferinnen auf dem dritten Platz. Beachtlich war auch die Leistung der schnellsten Läuferin in Nürnberg. Kristina Höhn erreichte den Zielbogen mit einer Zeit von 37:02 Minuten und als 22. Finisherin.
In Amberg wählen die meisten Teilnehmer den Wettbewerb über 7,5 Kilometer. 332 Personen gingen im vergangenen Jahr auf diese Strecke. Schnellster Mann wurde mit einer Zeit von 24:03 Minuten Korbinian Völkl (DJK Weiden), schnellste Frau Johanna Schönberger (DJK Gleiritsch) nach 29:33 Minuten.
Der Silvesterlauf in Seubersdorf bietet auch mehrere Wettbewerbe an. Bei den Männern dominierten die Läufer der Skivereinigung Amberg. So im Volkslauf über 5,6 Kilometer mit Michael Lang, dann im Lauf für die Leistungsläufer über 9,4 Kilometer mit Thomas Wittmann und Marco Benz. Bei den Frauen erhielten in den genannten Wettbewerben Stephanie Bötzl (SWC Regensburg) und Melissa Ostheimer (TV Burglengenfeld) die Siegerurkunde.
In Pleinfeld fand die 15. Ausgabe des Silvesterlaufes statt. Es waren 8,97 Kilometer zu laufen. Der Sieger des Jahres 2024 kam wie schon in den Vorjahren vom TSG Roth, hieß Alexander Köhn und benötigte 29:47 Minuten bis zu seinem erfolgreichen Jahresabschluss. Die Siegerin Rebecca Atzmüller (TV 06 Thalmässing) kann die zehn Kilometer in rund 40 Minuten laufen und gewann in Pleinfeld in einer Zeit von 34:33 Minuten.
Immer wieder läuft Tobias Ulbrich (LG Region Landshut) beim Silvesterlauf Sandharlanden/Abendsbergund gewann den Wettbewerb auch mehrere Male. Die Konkurrenz wird allerdings immer stärker. Schon der Sieger 2023, Adane Wuletaw (LG Telis Finanz Regensburg), hob sich deutlich von der Konkurrenz der Vorjahre ab. Und dieses Jahr standLukas Ehrle (LG Brandenkopf), U 20-Medaillengewinner bei den Berglauf-Europameisterschaften und Teilnehmer der Cross-EM in Antalya, an der Startlinie. Mit 29:31 Minuten lief er nun neuen Streckenrekord und blieb damit als erster Läufer überhaupt in Sandharlanden unter 30 Minuten. Tobias Ulrich und Adane Wuletaw belegten Platz zwei und drei. Bei den Frauen dominierte mit Julia Ehrle (LG Farbtex Nordschwarzwald), die Schwester des Siegers, als Jüngste im Feld mit hervorragenden 34:10 Minuten. Vor einigen Wochen gewann die 17-Jährige bei den Deutschen Crosslaufmeisterschaften den Titel in der U 18.
Der Silvesterlauf in Neuburg gewinnt immer mehr an Interesse, 2023 waren es 372 Teilnehmer, 2024 erscheinen in der Siegerliste „Hauptlauf inclusive Jugend“ 519 Läufer und Läuferinnen. Auf der sechs Kilometer langen Strecke gewinnt mit Moritz Gutowski (LG Stadtwerke München) ein Mittelstreckler das Rennen und mit Anna Liepold (SC Irgetsheim) eine Läuferin aus dem Nachwuchsbereich. Auf diesen Teil der bayerischen Leichtathletik richtet BLV-Teamleiter Lauf Jörg Stäcker immer wieder sein Augenmerk. Er stellt hinsichtlich der Silvesterläufe fest: „Viele bayerische Nachwuchskader dominierten jeweils die kürzeren Läufe. In München Maximilian Rath (LG Stadtwerke München) und Lena Rossmanith (TSV Marktoberdorf), in Bad Staffelstein Noah Möller (TSV 1860 Bad Staffelstein), in Neuburg Moritz Gutowski, in Kempten Luis Pfister (TSV Ottobeuren). Und in Sandharlanden mischten die beiden Jugendlichen Luis Festl und Leander Gallemann (beide LG Telis Finanz Regensburg) fleißig mit.“