
Florian Bremm vor Tobias Tent; Tent, Bremm, Berger, Weisheit; Nick Jäger; Jäger, Berger; Levin Saveur und David Scheller; Franziska Drexler; Lena Rossmanith;








Deutsche Crosslaufmeisterschaften: LSC Höchstadt/Aisch wird zur bayerischen Trumpfkarte
Auf den ersten Blick sah die Strecke im Darmstädter Bürgerpark nicht so aus, als würde sie den Läuferinnen und Läufern bei den Deutschen Crosslaufmeisterschaften eine entsprechende Herausforderung bieten. Am Ende zeigten sich die Aktiven jedoch zufrieden mit dem, was auf dem Werferfeld und der Liegewiese des Nordbades, inklusive der alten Aschenbahn, geboten wurde. Neu an diesen Meisterschaften war die Verteilung der Wettbewerbe auf zwei Tage und auch die Möglichkeit für die Masters, auf einer Mittel- und auf einer Langstrecke zu starten.
Jens Mergenthaler (LG farbtex Nordschwarzwald) galt als Favorit auf der Männer Mittelstrecke. Der WM-Teilnehmer Florian Bremm (LSC Höchstadt/Aisch) übernahm zügig die Führung und drückte aufs Tempo. Ihm folgte mit kleinem Abstand Tobias Tent (LG Stadtwerke München). Mergenthaler konnte nicht mithalten, offenbar war dies einer Erkältung geschuldet. Hinter der Baumallee verschärfte Bremm das Tempo und lag zehn Meter vor Tobias Tent, hinter ihm lief Maximilian Berger (LSC Höchstadt/Aisch). Nach 12:02 Minuten war Bremm schließlich Deutscher Meister, drei Sekunden nach ihm war Tent im Ziel. Einen fulminanten Sieg und die Titelverteidigung mit nur 8 Punkten und 41 Punkten Vorsprung ging in der Mannschaftswertung auf der Mittelstrecke an die Höchstadter mit Bremm, Berger und Brian Weisheit. Dieser ist mit seinem 4. Platz zufrieden: „Für mich ist die ‚Holz-Medaille‘ hier tatsächlich sehr leicht zu verschmerzen. Ich freue mich richtig darauf mit den Jungs nächstes Jahr in unserem jetzt eigens gegründeten Verein ‚Franconia Athletics‘ wieder auf den großen Bühnen der Leichtathletik auftreten zu können.“ Die LG Telis Finanz Regensburg belegte auf der Mittelstrecke in Darmstadt den dritten Platz.
Im Langstreckenlauf über 7,5 Kilometer liegt sehr schnell Nick Jäger (LSC Höchstadt/Aisch) an der Spitze und kann sogar eine Lücke entstehen lassen. Doch der Vorjahressieger Markus Görger (LG Region Karlsruhe) schließt auf. Florian Bremm (LSC Höchstadt/Aisch) führt die Verfolgergruppe an. Die „Crosslegende“ Markus Görger rennt an Jäger vorbei und behält den deutlichen Vorsprung bis zum Schluss. Jäger berichtet: „Ich wollte eigentlich ein spannendes Rennen gegen Markus liefern. In der ersten Runde war ich vorne, habe aber schon damit gerechnet, dass Markus wieder ranläuft. Und dann kam er so schnell angerannt, dass ich wieder nicht mitgekommen bin.“ Der LSC Höchstadt/Aisch gewinnt mit dem Trio Jäger/Bremm/Maximilian Berger glänzend die Teamwertung.
In den letzten Jahren konnten die bayerischen Läuferinnen bei den Frauen immer Medaillen gewinnen, wenn auch „nur” in der Teamwertung. In Darmstadt waren jedoch nur sehr wenige bayerische Läuferinnen am Start. Von diesen hatte nur Domenika Mayer (LG Telis Finanz Regensburg) Chancen auf eine Medaille. Die Marathonspezialistin musste das Langstreckenrennen jedoch frühzeitig beenden. In der U23 Wertung belegte Rosalie Hausdorf (LG Stadtwerke München) Platz 14. Die beiden besten bayerischen Läuferinnen auf der Mittelstrecke waren Valerie Koppler (LG Stadtwerke München) und Lisa Schuster (LAC Quelle Fürth), die die Plätze 19 und 20 belegten.
Im ersten Rennen der Veranstaltung, jenes der U 18-Mädchen, befand sich Lena Rossmanith (TSV Marktoberdorf) stets im Verfolgerfeld. Im Schlussteil musste sie allerdings etwas abreißen lassen. Die 17-jährige Gymnasiastin ist zufrieden: „Klar, ein bisschen schade, dass es am Ende Platz 4 geworden ist, aber Medaillen waren gar nicht unbedingt Zielvorgabe.“ Mit Karina Czapla (LAC Quelle Fürth) schob sich eine weitere bayerische Läuferin unter die TOP Ten. Bronze gab es für sie dann mit der Arwen Heinzelmann und Lisa Eichhorn in der Mannschaftswertung.
In der männlichen U18 lief der 16-jährige Anton Schmidmaier (LAC Passau) nach einem starken Rennen auf den 12. Platz und lag damit vier Plätze vor dem höher eingeschätzten Noah Möller (LAC Quelle Fürth).
Drei große Runden mit einer Gesamtlänge von 4,5 Kilometer mussten die Läufer und Läuferinnen in der U20 absolvieren. Bei der weiblichen U 20 ging Julia Ehrle als mehrfache Deutsche Meisterin 2025 engagiert in Führung. Franziska Drexler (LG Telis Finanz Regensburg) lief zunächst an fünfter Stelle, und dies ohne direkte Konkurrentinnen. Sie hatte sich das Rennen allerdings gut eingeteilt und konnte auf den vierten Platz aufschließen, sich dann absetzen und mit ihrem vierten Platz ein Ticket zur Cross-EM sichern.
Mit Levin Saveur (LG Stadtwerke München) und David Scheller (LG Main-Spessart) gingen zwei Spitzenläufer bayerischer Leichtathletik in der U20 ins Rennen. Saveur führte rasch das Feld an. Scheller hielt sich etwas zurück. In der letzten Runde wurde klar, dass die beiden den Titel unter sich ausmachen werden. 300 Meter vor dem Ziel zündete Scheller seinen Turbo und konnte einen Vorsprung von 20 Meter herauslaufen. Und er war sich zu diesem Zeitpunkt schon über seinen Sieg sehr sicher, klatschte er doch schon vor dem Ziel sich mit Zuschauern ab. Saveur kämpfte sich nochmals heran, musste sich aber dann zeitgleich geschlagen geben. Mit einer Bronzemedaille in der Mannschaftswertung konnte sich die LG Telis Finanz Regensburg mit Elias Kolar, Luis Festl und Leander Gallemann darstellen.