BLV-U 18 Auswahl glänzt beim Brixia Meeting mit Platz zwei sowie zwei EM-Normen
Am Start waren auch diesmal wieder viele der besten europäischen Talente dieser Altersgruppe in den unterschiedlichen Disziplinen. Bereits die Meldelisten zeigten deutlich das hohe Niveau dieses Vergleichskampfes und ließen schon im Vorfeld Top-Leistungen erwarten. Dass dem vor Ort dann auch tatsächlich so war, lag neben dem reibungslosen Ablauf der Wettkämpfe und dem glücklicherweise guten Wetter sicherlich vor allem an der Motivation aller Teilnehmer. Der große Teamgeist und die starke Konkurrenz führten auch bei den bayerischen Athleteninnen und Athleten zu teilweise unerwarteten Leistungssprüngen und Ergebnissen.
Den Grundstein für diesen Erfolg legten die männlichen Teilnehmer des Teams Bayern, die insgesamt starke 278,5 Punkte sammelten und damit in der Wertung der männliche Mannschaften Platz zwei belegten.
Eine ganze Menge von Einzelmedaillen ging dabei auf das Konto der Jungs aus dem Freistaat. Gleich zu Beginn des Wettkampftages zeigte Merlin Hummel (UAC Kulmbach) mit seinem Sieg im Hammerwerfen, dass mit den Bayern in diesem Jahr zu rechnen war. 65,21 Meter waren zwar nicht ganz das, was sich Hummel vorgenommen hatte, brachten aber stolze 19 Punkte für die Teamwertung ein und wurden zu Recht mit der Goldmedaille belohnt. Ebenfalls über Gold freute sich Alexander Schaller (LG Stadtwerke München) im Diskuswurf. Mit 50,49 Metern übertraf er als einziger Werfer im Feld die 50-Meter-Marke und sicherte sich so den Sieg.
Völlig unerwartet erkämpfte sich Paul Feuerer (1. FC Passau) dann noch den Sieg über die 1500 Meter. Ein Platz im hinteren Feld der Meldeliste und gestohlene Spikes kurz vor dem Callroom waren nicht gerade ein gutes Zeichen für Feuerers Einsatz. Nach einer taktischen Meisterleistung konnte sich der junge Passauer jedoch auf der Zielgeraden an die Spitze des Feldes setzen und verteidigte diese Position bis ins Ziel. 4:09,51 Minuten bedeuteten so nicht nur persönliche Bestleistung, sondern auch Gold für Bayern!
Nicht ganz für den ersten Platz reichte es für Fabian Olbert (LG Stadtwerke München) im 100-Meter-Sprint. Mit 10,92 Sekunden bestätigte er jedoch seine Meldeleistung und gewann die Silbermedaille. Ebenfalls mit einer Silbermedaille konnte Leon Khavvam (LAC Quelle Fürth) die Heimreise antreten. Sein Wettkampf im Weitsprung verlief leider nicht wie geplant, da sich Khavvam beim Anlauf zum zweiten Sprung eine Zerrung zuzog und den Wettkampf frühzeitig beenden musste. So ging nur sein erster Sprung mit 6,90 Metern in die Wertung ein. Dass dieser eine Sprung am Ende für den zweiten Platz reichte, ist vielleicht ein kleiner Trost.
Nur um wenige Hundertstelsekunden schrammte Linus Wiedenbauer (LG Telis Finanz Regensburg) an einer Goldmedaille vorbei. Über die 800 Meter suchte er sein Heil in der Flucht, übernahm von Beginn an die Führung und baute seinen Vorsprung Schritt für Schritt aus. Fast wäre diese Taktik auch aufgegangen. Erst auf der Ziellinie wurde Wiedenbauer dann doch noch von einem Konkurrenten überholt. In 1:55,96 Minuten gewann Linus Wiedenbauer die Silbermedaille.
Besonders spannend sind bei Länderkämpfen immer die Staffelwettbewerbe. Auch in Brixen liefen mit Fabian Olbert, Florian Knerlein, Maxim Schreier (TuS Feuchtwangen) und Matthias Hofmann (LAZ Kreis Würzburg) vier Athleten in einer ungewohnten Kombination die 4 x 100 Meter. Doch alle Aufregung war unnötig. Alle Wechsel klappten super und in 42,14 Sekunden sicherten sich die vier Bayern die letzte Silbermedaille des Tages.
Nicht nur für Fabian Olbert war dies bereits die zweite Medaille sondern auch für Florian Knerlein (LG Stadtwerke München). Knerlein war zuvor über die 200 Meter im Einsatz und erreichte in neuer persönlicher Bestzeit von 21,90 Sekunden als Dritter das Ziel und durfte eine Bronzemedaille in Empfang nehmen. Ebenfalls eine neue persönliche Bestleistung stellte Sebastian Woelckert (TSV Erding) im Stabhochsprung auf. 4,50 Meter bedeuteten zudem am Ende Rang drei und eine weitere Bronzemedaille für Team Bayern.
Mädchen in der Einzelwertung auf Rang sechs
Nicht ganz so viele Einzelmedaillen, dafür aber zwei herausragende Leistungen, konnten die weiblichen Teilnehmerinnen aus Bayern verbuchen.
Mona Mayer (MTV 1881 Ingolstadt) wurde ihrer Favoritenrolle über die 400 Meter mehr als gerecht. Sie zeigte ein durchwegs mutiges und gelungenes Rennen und gewann in starken 54,90 Sekunden Gold. Mit dieser Zeit verbesserte Mayer nicht nur ihre persönliche Bestleistung, sondern unterbot zudem die Qualifikationsnorm (55,50 Sekunden) für die U 18-Europameisterschaften, die dieses Jahr in Györ (Ungarn) stattfinden. Mit einer Platzierung unter den ersten beiden bei der Jugendgala in Schweinfurth könnte sich Mayer nun ihren großen Traum der Teilnahme bei der Europameisterschaft erfüllen.
Ebenfalls eine neue persönliche Bestleistung und Platz eins bedeuteten die 15,59 Meter von Cassandra Bailey (LG Stadtwerke München) im Kugelstoßen. Auch sie näherte sich damit schon der Norm für Györ (15,80 Meter). Besonders hoch zu bewerten war diese Leistung allerdings dadurch, dass Bailey noch kurz vorher einen rabenschwarzen Tag im Diskuswurf erlebt hatte und das angestrebte Finale deutlich verpasst hatte. Mit neuer Motivation ging sie ans Kugelstoßen und zeigte mit dem Sieg nicht nur ihr technisches Potential, sondern vor allem ihre mentale Stärke.
Ebenfalls über Silber mit persönlicher Bestleistung von 1,74 Metern durfte sich Luisa Tremel (TSV Gersthofen) freuen. Sie gewann den Wettkampf aufgrund der wenigsten Fehlversuche höhengleich mit Platz zwei und drei. Ihre anschließenden Sprünge über die EM-Norm von 1,76 Meter waren allesamt knapp und zeigten, dass auch für Tremel die Teilnahme in Györ ein Thema werden könnte.
Die EM fest im Blick hat jetzt auch Maxime Kirschner (LG Kreis Dachau). Sie übertraf mit ihrem letzten Versuch im Speerwurf zum ersten Mal die magische Marke von 50 Metern. 50,45 Meter bedeuten nicht nur die Qualifikationsnorm für die Europameisterschaft (49,00 Meter) sondern zudem auch noch neuen bayerischen Rekord in der U18. Dass es in Brixen dann „nur“ für Silber gereicht hat, war dann verständlicherweise eher nebensächlich.
Eine weitere eingestellte persönliche Bestleistung führte am Ende nochmals zu einer Bronzemedaille. Julia Zintl (LG Stadtwerke München) musste auf Ihren Wettkampf im Stabhochsprung über eineinhalb Stunden im Callroom warten. Doch sie behielt die Nerven und kam sehr gut in den Wettkampf. Mit Unterstützung des kompletten Team Bayerns übersprang Zintl am Ende tolle 3,70 Meter und wurde damit Dritte.
Insgesamt sammelten die Bayerischen Damen 243 Punkte und belegten damit in der weiblichen Wertung Rang sechs.
Spannend wurde es dann bei der Gesamtwertung. Zwar drangen immer wieder Informationen durch, die Bayern weit vorn im Klassement sahen, aber sicher war sich noch niemand. Als das BLV-Team dann auf dem zweiten Platz aufgerufen wurde, war die Freude bei allen Beteiligten riesig. Das gesamte Team stürmte das Siegerpodest und feierte seinen tollen Erfolg, der nicht nur den tollen Leistungen der Athleten/innen zu verdanken war, sondern auch dem Einsatz aller Trainerinnen, Trainer und Betreuer. Der Teamgeist war bei allen das ganze Wochenende über deutlich zu spüren!