Merlin Hummels erster Versuch wurde nicht korrekt vermessen. Erst später konnte die Weite von 75,25 Meter ermittelt werden und der EM-Vierte schaffte es ins Hammerwurf-Finale. Foto: Theo Kiefner

02.08.2024 17:05 // Von: leichtathletik.de/Martin Neumann

Olympische Spiele Paris: Merlin Hummel nach Achterbahnfahrt im Finale

Einen kuriosen Wettkampf erlebte Merlin Hummel (UAC Kulmbach) in der Qualifikationsgruppe B der Hammerwerfer. Der EM-Vierte legte Freitagmittag einen starken ersten Wurf hin, der jenseits der 75-Meter-Linie landete. Doch nachdem die Kampfrichter den Stab zur Weitenmessung aus dem Rasen gezogen hatten, erschien zunächst keine Weite im Ergebnissystem. Erst deutlich später wurden – per Videomessung – 75,25 Meter ermittelt.

Genau diese Weite reichte dem EM-Vierten zu Platz zwölf in der Qualifikation und damit zum Einzug ins Finale am Sonntag. Da spielte es auch keine Rolle, dass die beiden weiteren Versuche ungültig waren. Den stärksten Eindruck aller Werfer hinterließ der Weltmeister: Ethan Katzberg (Kanada) kratzte mit 79,93 Metern an der 80-Meter-Marke. Fünf Werfer übertrafen die direkte Qualifikationsweite von 77,00 Metern.

 

"Der erste Versuch mit der Mess-Panne hat mich ordentlich wach gemacht", konnte Merlin Hummel am Schluss schon wieder lachen. "Aber mein Bundestrainer hat mir gesagt, dass ich mir keine Sorgen machen muss. Entweder bekomme ich noch einen Versuch oder die Weite wird noch ermittelt. Das hat mir auch der Kampfrichterobmann auch erklärt, sogar auf Deutsch. Nach dem zweiten, kurz vor dem dritten Wurf habe ich erfahren, dass die Weite da ist. Ich habe mich super gefreut und bin dann auch direkt zum Bundestrainer gelaufen und wollte wissen, ob das schon reicht. Dann wollte ich dann noch mal einen draufpacken, aber es ist mir super schwer gefallen, weil ich viel zu angespannt war. Schlussendlich wurde die Weite dann wohl per Videoanalyse ausgewertet. Morgen chille ich ein wenig, um im Finale am Sonntag dann noch ein Stück draufzulegen."