Chiara Sistermann schraubte ihren Hausrekord in Düsseldorf auf 4,31 Meter und gewann Silber. Foto: Claus Habermann

07.07.2023 00:02 // Von: Reinhard Köchl/leichtathletik.de

DM Stabhochsprung Düsseldorf: Chiara Sistermann mit neuem Hausrekord zu Silber

Das Rheinufer von Düsseldorf bot am Donnerstag eine prächtige Kulisse für die erste Entscheidung der Deutschen Meisterschaften. Nicht nur die Tribünen waren gut gefüllt, auch rund um die Stabhochsprung-Anlage säumten zahlreiche Besucherinnen und Besucher die Ränge. Bei strahlendem Sonnenschein begaben sich die Stabhochspringerinnen auf Titeljagd. Und am Ende behauptete sich in einem zehnköpfigen Feld die deutsche Jahresbeste Anjuli Knäsche. Der Athletin der LG Leinfelden-Echterdingen glückte mit 4,41 Metern die Titelverteidigung. Silber ging nach Bayern, genauer gesagt an Chiara Sistermann (TSV Gräfelfing) mit neuer persönlicher Bestleistung von 4,31 Meter.

Die Zuschauer am Rheinufer durften auch eine junge Hoffnungsträgerin bejubeln. Denn U 20-Vize-Weltmeisterin Chiara Sistermann präsentierte sich in Düsseldorf glänzend. Zuerst meisterte die Gräfelfingerin im dritten Versuch die neue Saisonbestmarke von 4,21 Metern. Und dann schwang sie sich, erneut im dritten Anlauf, über einen neuen Hausrekord von 4,31 Metern. Keine U 20-Athletin aus Europa ist in diesem Sommer bislang so hoch gesprungen. Damit gelang der jungen Frau aus Bayern nur fünf Tage nach ihrer wenig zufriedenstellenden Leistung bei den Deutschen U 23-Meisterschaften in Göttingen ein Befreiuungsschlag.

 

Das zehn Athletinnen umfassende Stabhochsprung-Feld wartete mit einer Mischung aus erfahrenen Athletinnen und Nachwuchs-Springerinnen wie Chiara Sistermann, der U 20-WM-Dritten Janne Ohrt (MTV Lübeck) und der Deutschen U 23-Meisterin Luisa-Sophie Peck (1. LAV Rostock) auf. Ihr Einsatz als Co-Kommentatorin des ZDF-Livestreams entpuppte sich für die Deutsche Stabhochsprung-Rekordlerin Silke Spiegelburg als Wiedersehen mit einstigen Wegbegleiterinnen wie etwa Anjuli Knäsche, Annika Roloff – und Carolin Hingst (TG Nieder-Ingelheim). 

 

Die 42-Jährige, die 2004 gemeinsam mit Silke Spiegelburg bei den Olympischen Spielen in Athen (Griechenland) am Anlauf stand, hat in diesem Jahr wieder Spaß am Springen gefunden. In Düsseldorf überwand sie als Neunte 4,01 Meter. Dabei vertraute sie in puncto Betreuung auf zwei ehemalige Weggefährtinnen: Tipps holte sie sich zwischen ihren Sprüngen von der früheren Hallen-Weltmeisterin Nastja Steinbeck, geb. Ryzih. Deren Schwester, die einstige EM-Zweite Lisa Ryzih, die ihre Karriere vergangenes Jahr beendet hatte, filmte die Sprünge von Carolin Hingst mit.

 

Die Athletinnen genossen es sichtlich, am Rheinufer das Publikum ganz für sich zu haben. "Die Atmosphäre war spitze. Das Publikum hat es jedes Mal gefeiert, wenn die Latte oben blieb, und bei jedem Sprung mitgefiebert", schwärmte die Deutsche Meisterin Anjuli Knäsche im ZDF-Interview. Anschließend schickte die hauptamtliche Cheftrainerin ihres Vereins Grüße an ihre Schützlinge bei der LG Leinfelden-Echterdingen, die am Donnerstagabend ebenfalls einen Wettkampf bestreiten: "Haut rein! Ihr packt das auch ohne mich."