U 23-EM Tallinn: Die Bayern liefern - Wolf knapp an Medaille vorbei, Mayer und Jäger im Finale
Das 100-Meter-Finale der U 23-Europameisterschaften von Tallinn endete am frühen Freitagabend für Yannick Wolf (LG Stadtwerke München; 10,42 Sekunden) und Joshua Hartmann (ASV Köln; 10,52 Sekunden) auf den Plätzen fünf und sechs. Auf Tuchfühlung zum Podium war dabei der Münchner, dem schlussendlich nur eine Hundertstel zu Bronze fehlte: 10,41 Sekunden bescherten Arnau Monne (Spanien) die dritte Medaille hinter den dominierenden Jeremiah Azu (Großbritannien; 10,25 sec) und Henrik Larsson (10,36 sec). Um nur zwei Tausendstel schob sich auch Sergio López (Spanien; 10,42 Sekunden) noch an Wolf vorbei.
Yannick Wolf haderte besonders mit dem Start: "Hintenraus habe ich ganz gut meinen Schritt gezogen, aber der Start war zu schlecht, um vorne mitzurennen. Ich habe versucht, mich voll auf mich zu konzentrieren. Im Vorlauf bin ich extrem fest geworden, das hat heute hinten besser geklappt. Aber der Start hat mich die Medaille gekostet." Die soll jetzt – da sind sich beide DLV-Athleten einig – am Sonntag mit der Staffel her.
Mona Mayer überzeugt auch im Halbfinale
Erstes Jahr U 23, dritte internationale Meisterschaft – und der zweite Einzug in ein internationales Finale! Mona Mayer (LG Telis Finanz Regensburg), 19 Jahre jung und 2018 Siebte der U 18-EM in Györ (Ungarn), hat am Freitag in 53,27 Sekunden als Dritte ihres Halbfinals direkt das Ticket fürs Finale gebucht. Als Dritte kam sie aus der 200 Meter-Kurve, dann hieß es Zähne zusammenbeißen und keine Sprinterin mehr vorbeilassen. Und das gelang! Die Münchnerin schaffte das, was der eigentlich höher gewetteten Deutschen U 23-Meisterin und Deutschen Frauenmeisterin von 2019, Luna Thiel (VfL Eintracht Hannover) im zweien Semifinale verwehrt blieb. Thiel wurde in 54,35 Sekunden nur Sechste. Mona Mayer zog mit der fünftbesten Zeit aller Teilnehmerinnen in den Einlauf ein, der am Samstag um 18.15 Uhr Ortszeit (17.15 Uhr MEZ) stattfindet.
Nick Jäger löst seine Pflichtaufgabe bravourös
Mit ähnlichen Voraussetzungen ging Nick Jäger in seinen 3000 Meter Hindernis-Vorlauf. Nicht er, sondern der Deutsche U 23-Meister Velten Schneider (VfL Sindelfingen) galt als sicherer Endlaufkandidat. Doch auch hier kam es anders. Velten schied aus, während Jäger dem Druck standhielt. Zunächst hielt er sich dauerhaft unter den ersten Vier auf und hatte damit bereits frühzeitig das Final-Ticket im Blick. Das Feld blieb lange Zeit eng beisammen, sodass der Deutsche U 20-Meister im Crosslauf aus dem Jahr 2018 nicht an Tempo verlieren durfte. In der vorletzten Runde kämpfte sich der Penzberger, der in Erlangen studiert, schließlich auf Platz drei vor, spürte aber weiterhin seine Konkurrenten im Nacken. Erst auf der Zielgeraden war klar, dass Nick Jäger nicht mehr von den ersten vier Plätzen zu verdrängen sein würde. Als Dritter lief er in 8:50,10 Minuten ins Finale, welches am Sonntagnachmittag um 16.45 Uhr Ortszeit (15.45 Uhr MEZ) stattfinden wird.