Olympische Spiele Tokio: An Tag zwei kommt das Aus für Alexandra Burghardt und Katharina Trost
Auch im olympischen Halbfinale hat Alexandra Burghardt ihr in dieser Saison erreichtes neues Niveau bestätigt. In 11,07 Sekunden lief die 27-Jährige bei leichtem Gegenwind (-0,2 m/sec) als Vierte die zweitschnellste Zeit ihrer Karriere. Für den Finaleinzug hätte die Elf-Sekunden-Marke fallen müssen. Tatjana Pinto (LC Paderborn) erwischte kein gutes Rennen und wurde in ihrem Halbfinale Siebte (11,35 Sekunden). Mit Mujinga Kambundji (10,96 Sekunden) und Ajla del Ponte (11,01 Sekunden) zogen zwei Schweizerinnen ins Finale ein.
"Der Lauf war leider technisch nicht gut genug für eine schnellere Zeit", erzählt Alexandra Burghardt anschließend bei leichtathletik.de. "Ich habe einige Fehler gemacht, es lief nicht so ganz rund und gleichmäßig. Das Rennen hat sich sogar langsamer angefühlt, als es war, ich hatte immer mal wieder einen eingesackten Schritt drin, einen, in dem ich mich nicht so gut getroffen habe, das fühlt sich dann wie ein leichtes Bremsen an. Im ersten Moment ist es natürlich mega schade. Aber morgen bin ich bestimmt zufrieden, dass ich zwei schnelle Rennen abgeliefert habe, und werde das Gefühl meiner Form bestimmt auch mit in die Staffel nehmen können. Klar, das Ziel war das Finale, mit meiner 11,01 hätte ich das geschafft. Ohne den Rückenwind hier die zwei Zeiten zu laufen, ist aber glaube ich ganz gut und ich bin auch eigentlich ganz zufrieden. Morgen werde ich noch mal frei haben, dann steht noch ein Staffel-Training an, da werden wir den ein oder anderen Wechsel anschauen. Das Ziel ist eine Medaille. Natürlich ist es schade, dass zwei Sprinterinnen ausgefallen sind, aber was uns unterscheidet zu den vergangenen Jahren, ist, dass die Breite der Sprinterinnen riesig ist. Der Ausfall wiegt von den Zeiten nicht so stark, wenngleich wir auch auf die Erfahrung von Lisa Mayer angewiesen sind. Aber die anderen Mädels sind auch schnell und fit."
Sie hat versucht eine günstige Position zu finden. Allerdings musste Katharina Trostvdabei schon Kraft aufwenden. Insgesamt kam in ihrem Halbfinale der ein der andere Ellenbogen zum Einsatz. Als auf der Zielgeraden der Spurt um die Finaltickets entbrannte, konnte die DLV-Athletin nicht mehr eingreifen. In 2:02,14 Minuten lief sie auf Rang acht ein. Keely Hodgkison (Großbritannien; 1:59,12 Minuten), die Chinesin Wang Chunyu (1:59,14 Minuten) und über die Zeit Raeyn Rogers (USA; 1:59,28 Minuten) zogen in dem Rennen eine Runde weiter. Die schnellste Zeit der drei Halbfinals lieferte die US-Amerikanerin Athing Mu (1:58,07 Minuten).
Katharina Trost: "Ich habe mir echt viel vorgenommen. Ich war auch sehr motiviert, die Spannung war da. Und ich habe mich eigentlich auch gut gefühlt am Anfang, auch in die zweite Runde rein, ich dachte, da geht noch was. Ich habe versucht nicht so lange Wege zu gehen, nicht außen zu laufen – ich kann es mir auch nicht erklären, woran es lag, aber auf den letzten 150 Metern ging einfach gar nichts mehr. Ich dachte, dass mit dem richtigen Rennverlauf vielleicht was drin ist, unter zwei Minuten zu laufen war auf jeden Fall mein Ziel, das hätte ich mir zugetraut. Ich bin immer noch wahnsinnig glücklich, dass ich heute im Halbfinale noch mal laufen durfte, aber dass es jetzt so ein trauriges Ende nimmt, hatte ich nicht gehofft. Christina [Hering] hat mich trotz ihres Ausscheidens wahnsinnig unterstützt, war mit mir beim Mittag und auch beim Frühstück und jetzt auch im Stadion. Aber es ist natürlich doof, wenn eine [nach dem Vorlauf] so traurig ist, und die andere sich freut, das hatten wir jetzt schon öfter, in Doha und auch bei der Hallen-EM. Ich will auf jeden Fall noch ein paar Rennen machen, weil ich glaube, dass ich echt fit bin – deswegen war das heute auch so enttäuschend."