Yannick Wolf, Viola John und die Münchner Männer-Staffel (hier Jonas Hügen und Vincente Graiani) ließen bereits mit Top-Zeiten aufhorchen. Fotos: Claus Habermann

16.01.2023 12:37 // Von: Reinhard Köchl

Südbayerische Hallen-MS München: Yannick Wolf überrascht mit Hallen-EM-Norm

Den traditionellen Auftakt in die Hallensaison bilden alljährlich die Süd- und Nordbayerischen Hallenmeisterschaften in München und Fürth - in diesem Jahr zum ersten Mal wieder ohne Corona-Auflagen. Während sich die "halben Bayerischen Meisterschaften" in Fürth gleich auf drei Veranstaltungstage ausdehnen, bleibt es in München bei zwei, bei denen das Programm aber pickepackevoll war und am vergangenen Sonntag Sportlerinnen, Sportler, Kampfrichterinnen und Kampfrichter bis 21 Uhr in der Halle band. Dennoch gab es zum Teil schon famose Leistungen, wie etwa die 6,60 Sekunden von Yannick Wolf (LG Stadtwerke München), der damit im Vorlauf über 60 Meter sogar die Norm von European Athletics für die Hallen-EM in Istanbul (Türkei; 2. bis 5. März) unterbot, die bei 6,63 Sekunden liegt.

In 6,66 Sekunden war im Zwischenlauf auch Hallen-WM-Halbfinalist Aleksandar Askovic (LG Stadtwerke München) nach langer Verletzungspause schnell unterwegs. Beide verzichteten auf den Endlauf, setzten dann aber später gemeinsam mit dem Deutschen U 23-400-Meter-Meister Vincente Graiani und dem DM-Vierten über 200 Meter Jonas Hügen über 4 x 200 Meter ein weiteres Achtungszeichen: 1:25,92 Sekunden könnten bei der Hallen-DM mindestens fürs Podium gut sein. Es war sogar die schnellste Zeit, die eine bayerische Männerstaffel seit vielen Jahren in der Halle lief, und dass, obwohl das Münchner Quartett mit den anderen Staffeln erst weit nach 20 Uhr und mehrstündiger Wartezeit auf die Bahn geschickt wurden. Der bayerische Rekord der LAC Quelle Fürth, an dem unter anderem Christian Haas beteiligt war, steht seit 1984 bei 1:24,73 Minuten.

 

Erfreulich war auch das Comeback von Fabian Olbert (LG Stadtwerke München) über die kurze Sprintstrecke. Im Zwischenlauf kam er auf 6,88 Sekunden. Das Finale gewann Raffieu Dean Johnson (LG Stadtwerke München) in 6,94 Sekunden. Yannick Wolfs Rückkehr in die Sprunggrube wurde mit einer weiteren persönlichen Bestleistung belohnt. Dem 22-Jährigen früheren Weitspringer gelangen hervorragende 7,64 Meter. Über 200 Meter war Vincente Graiani mit seinem Einstand von 21,54 Sekunden zufrieden. Im Kugelstoßen kam der amtierende Deutsche Hallenmeister Christian Zimmermann (Kirchheimer SC) auf 18,61 Meter.

 

Starke Sprintzeiten gab es auch bei den Frauen, und zwar durch das junge Duo Viola John und Hannah Fleischmann (beide LG Stadtwerke München), die eben erst in die Aktivenklasse aufgerückt sind. John schaffte im 60-Meter-Finale starke 7,51 Sekunden, während sich Fleischmann auf nicht minder gute 7,58 Sekunden steigern konnte. Über 200 Meter kamen bei nach 24,21 beziehungsweise 24,79 Sekunden ins Ziel. Als Dritte konnte sich hier Miriam Kauer (TSV 1860 Rosenheim) auf 24,88 Sekunden steigern.