Starker Auftakt: Corinna Schwab ließ sich auch durch den Gegenwind nicht beirren und bewies auch über 200 Meter ihre Klasse.

Nächste Traummarke geknackt: Domenika Mayer blieb über 5000 Meter unter 16 Minuten.

Schneller Weitspringer: Yannick Wolf gewann die 100 Meter.

An Kerstin Hierscher mussten sich alle anderen 1500-Meter-Läuferinnen orientieren.

Julia Rath konnte sich über die 1500-Meter-Distanz erneut steigern.

Schnelle Beine, schnelle Zeiten: Tina Benzinger bewies in der Laufnacht über 200 Meter ihre Klasse. Fotos: Theo Kiefner, Claus Habermann

26.07.2020 09:21 // Von: Reinhard Köchl/leichtathletik.de

Laufnacht Regensburg: Corinna Schwab trotz starkem Gegenwind mit neuer 200-Meter-Bestzeit

Laufnacht: Das ist quasi der Auftakt zur großen Sparkassen-Gala in Regensburg. Da beide Veranstaltungen heuer wegen der Corona-Krise nicht im Uni-Stadion stattfinden konnten, war das Stadion am Weinweg Treffpunkt für Sportler aus ganz Deutschland und dem benachbarten Ausland. Besonders hervor tat sich zum Auftakt bereits Lokalmatadorin Corinna Schwab (LG Telis Finanz Regensburg) - trotz widriger Bedingungen.

So steigerte Corinna Schwab bei ihrem „Heimspiel“ einen Tag vor dem 400-Meter-Rennen ihren Hausrekord über die halbe Stadionrunde bei starkem Gegenwind auf 23,23 Sekunden. Damit schob sie sich auf Rang zwei der deutschen Bestenliste vor. Auf Platz drei kam ihre Teamkollegin Mona Mayer (LG Telis Finanz Regensburg), die trotz der nicht gerade leistungsfördernden Verhältnisse auf 24,29 Sekunden kam. Vierte wurde Tina Benzinger (LG Stadtwerke München) in 24,91 Sekunden.

Die komplette Stadionrunde, die auch am Sonntag bei der Sparkassen-Gala ausgetragen wird, war eine klare Angelegenheit für Carolina Krafzik (VfL Sindelfingen). Die Deutsche Meisterin über 400 Meter Hürden blieb mit 52,82 Sekunden erstmals in ihrer Karriere unter der 53-Sekunden-Marke. Ihre Bestzeit steigerte die 25-Jährige bei schwierigen weil windigen Bedingungen um 21 Hundertstelsekunden. Auf derselben Strecke machte die bayerische U 18-Athletin Agnes Leitgeb als Vierte mit einer Steigerung auf 56,20 Sekunden auf sich aufmerksam.

Dass Yannick Wolf (LG Stadtwerke München) als bester 100-Meter-Sprinter aus der samstäglichen Generalprobe hervorgehen würde, war nach den Ergebnisse der vergangenen Wochen wenig überraschend. Trotz 1,1 Meter Gegenwind lief er starke 10,58 Sekunden. Bei den Frauen kam die noch der U 16-Klasse angehörende Annika Just (LAC Passau) mit nicht minder beeindruckenden 12,16 Sekunden auf Rang zwei ein. Mit Hannah Fleischmann (LG Region Landshut; 12,25 Sekunden) und Sabrina Hafner (TV Erkheim; 12,34 Sekunden landeten zwei bayerische U 18-Mädchen auf den Rängen fünf und acht.

Alina Reh von Wespenstich ausgebremst

Höhepunkt der Laufnacht sollte am Abend der 5000-Meter-Lauf mit Alina Reh (SSV Ulm 1846) werden. Das erklärte Ziel der U 23-Europameisterin: erstmals unter 15 Minuten bleiben. Doch ein Wespenstich vermasselte das Vorhaben. Der Stich unter dem Fuß schwoll beim schnellen Tempo immer stärker an, sodass Alina Reh nach etwa drei Kilometern das Rennen beenden musste. Nach vielen starken Auftritten in diesem Sommer ist es aber wohl nur eine Frage der Zeit, bis die EM-Vierte über 10 000 Meter die prestigeträchtige Marke knacken wird.

So unterbot in Regensburg eine andere Läuferin ihre „Traummarke“. Mit 15:59,44 Minuten legte Lokalmatadorin Domenika Mayer bei ihrem Sieg eine Punktlandung bei ihrer ersten Zeit unter 16 Minuten hin. Das Männerrennen gewann etwas überraschend kein Regensburger. Mit 13:45,75 Minuten setzte sich Aaron Bienenfeld (SSC Hanau-Rodenbach) vor dem favorisierten Simon Boch (LG Telis Finanz Regensburg; 13:54,48 Minuten) durch.

Über 3000 Meter Hindernis feierte das LAC Erfurt Top-Team einen Doppelsieg. Tim Stegemann hatte am Ende die besseren Beine und gewann in 8:33,64 Minuten vor seinem Vereinskameraden Martin Grau (8:37,00 min). Dahinter lieferten auch Konstantin Wedel (LG Telis Finanz Regensburg; 8:38,25 Minuten) und Lennart Mesecke (LG Nord Berlin; 8:40,98 min) schnelle Zeiten ab. Fünfter wurde Niklas  Buchholz (LSC Höchstadt/Aisch; 8:51,91 Minuten), knapp vor seinem Vereinskollegen Brian Weisheitz (8:53,87 Minuten) und dem Achten Nick Jäger (TSV Penzberg; 8:57,07 Minuten).

Ebenfalls einen starken Auftritt zauberte Kerstin Hierscher (LAC Quelle Fürth) auf die Bahn. Als Schnellste über 1500 Meter blieben für sie die Uhren bei 4:17,78 Minuten stehen. Die U 18-Jugendliche Julia Rath (LAC Quelle Fürth) verbesserte sich auf 4:33,01 Minuten.