Kaderwettkampf II München: Positives Signal zum vorläufigen Ende der Corona-Leichtathletik
Zu den Highlights des Tages zählten natürlich die Sprints von Fabrian Olbert (LG Stadtwerke München), der einen Tag nach seinem Fehlstart bei der Kurpfalz-Gala in Weinheim mit 10,54 Sekunden und 10,59 Sekunden – jeweils bei zulässigem Rückenwind – gleich zwei Mal seine gute Form unter Beweis stellte. Im Kurzsprint bei den Frauen setzten zwei Damen von der LG Telis Finanz Regensburg die Ausrufezeichen: Isabell Mayer blieb über 100 Meter zum ersten Mal unter zwölf Sekunden (11,94 Sekunden; +1,6m/sec), während über 200 Meter Maike Schachtschneider mit 24,15 Sekunden (-1,3m/sec) ebenfalls ihren Hausrekord verbesserte. DM-Finalistin Miriam Backer (TSV Zirndorf) gewann über 400 Meter Hürden sicher in 61,98 Sekunden und zeigte sich 14 Tage vor den nationalen Meisterschaften schon gut in Form. Auch Vincente Graiani (LG Stadtwerke München kommt immer besser in Tritt. Im Dantestadion standen 21,92 Sekunden über 200 Meter und 48,99 Sekunden über 400 Meter zu Buche. Der U 20-Jugendliche Sascha Babel (LG Forchheim) konnte sich über 100 Meter auf 10,88 Sekunden vor Vincent Saller (10,96 Sekunden) verbessern.
Für eine kleine Überraschung sorgte im Dreisprung Benedikt von Hardenberg (LG Telis Finanz Regensburg), der sich mit 14,97 Meter bis auf drei Zentimeter der 15-Meter-Marke näherte und sogar den U 23-DM-Dritten von 2019 Gabriel Wiertz (TuS Pfarrkirchen; 14,73 Meter) hinter sich ließ. Bei den Frauen kamdie vorjährige DM-Vierte Tina Pröger (TSV Zirndorf) zum Saisonauftakt auf gute 12,44 Meter. Die Gunst der Stunde - sprich den optimalen Schiebewind - nutzten auch die U 18-Dreispringerinnen Elisa Schmeling (LG Erlangen; 11,54 Meter) und Julia Lankes (SWC Regensburg; 11,52 Meter), um beide die Norm für die Jugend-DM abzuhaken.
Ebenfalls mit bemerkenswerten Leistungen feierte eine Frau ihr Wettkampf-Comeback, die man durchaus respektvoll eine Dauerbrennerin nennen kann: Sabrina Zeug (LG Oberland) stieß die Kugel auf 14,26 Meter und schleuderte den Diskus auf 44,93 Meter, knapp vor ihrer Trainingspartnerin Christina Stumböck (LG Oberland; 44,02 Meter). Der ebenfalls wieder startberechtigte 37-jährige Christoph Bischlager (LG Stadtwerke München) war bereits Gehörlosen-Weltmeister. Er erzielte im Kugelstoßen mit 14,99 Meter die zweitbeste Weite seiner bisherigen Laufbahn. Damit erfüllte er die Norm für die Gehörlosen-WM, die vom 23. bis 28. August in Lublin (Polen) stattfinden wird.
Beinahe logisch, dass natürlich die Werferinnen und Werfer im Dantestadion Akzente setzten. Einen Tag nach ihrem erfolgreichen Auftritt bestachen Alexander Schaller (Rang eins im Diskuswerfen der U 20 mit 52,12 Meter) und Bayern-Rekordler Dominik Idzan (beide LG Stadtwerke München; Sieger im Kugelstoßen mit 17,98 Meter) ihre gewachsene Wettkampf-Stabilität. Kilian Drisaga (TV 1880 Wasserburg) schleuderte den Sechs-Kilo-Hammer auf sehr gute 60,07 Meter, während Jakob Eberler (LG Landkreis Roth) mit dem Speer ein Wurf auf 64,43 Meter gelang. Julika Marie Bonewit (LG Stadtwerke München) stieß die Kugel in der U 18 auf 13,81 Meter, während sich Lilly Weber (TSV 1862 Erding) mit dem Diskus auf 37,67 Meter verbessern konnte. Einen Saisoneinstand nach Maß feierte Hammerwerferin Lina Metschl (LG Stadtwerke München), die in der U 18 ihre Bestmarke um knapp vier Meter auf nunmehr 49,49 Meter verbesserte. In der weiblichen U 20 kam Carolin Kupsch(LG Landkreis Roth) erneut über die 40-Meter-Marke (40,71 Meter).
Bei den Jugendlichen gab es außerdem eine ganze Reihe herausragender Leistungen. So zeigte Jonathan Toldy (LG Sempt; U 16) sein Talent über 80 Meter Hürden (11,39 Sekunden) und 300 Meter Hürden (42,99 Sekunden). Im Weitsprung der männlichen U 18 kam Malcolm Dannhauer (TSV 1880 Wasserburg) mit 6,59 Meter nur einen Tag nach seinem Länderkampfeinsatz in Ulm ebenfalls auf einen neuen Hausrekord wie im Stabhochsprung sein Alterskollege Nils Kremling (LG Landkreis Roth), erstmals die Latte bei 4,00 Meter überquerte. Tobias Stiasny (LG Auerbach/Streitheim; U 16) kam mit dem Diskus diesmal auf 48,28 Meter und David Scheller (TG 48 Würzburg; U 16) erwies sich als hoffnungsvolles Mittelstreckentalent mit einer 800-Meter-Zeit von 2:03,64 Minuten. Ebenfalls über die zwei Stadionrunden hagelte es für die U 16-Mädchen Bestzeiten. Schnellste war Liah-Soline Gerich (TSV 1862 Neuburg), die in 2:17,65 Minuten knapp vor Amelie Brandl (TSV Zirndorf; 2:17,73 Minuten), Anni Knoblich (LAC Quelle Fürth; 2:18,01 Minuten) und Julia Wilhelm (TSV Ottobeuren; 2:18,44 Minuten) die Ziellinie überquerte. Über 80 Meter Hürden stach Alexandra Scharf (LA Team Alzenau; U 16) mit ihrer Zeitvon 12,23 Sekunden heraus.
12,28 Sekunden brauchte Chidima Sophia Eze (LAC Quelle Fürth; U 18) über 100 Meter, während Hanna Ackermann (LG Telis Finanz Regensburg; U 18) über 400 Meter Hürden mit 63,07 Sekunden wieder ein Stückchen weiter Richtung deutsche U 18-Spitze rückte.