Bayerische Winterwurfmeisterschaften München: Linus Limmer übertrifft die 75-Meter-Marke
Einen guten Eindruck hinterließ beispielsweise Enrico da Cruz (LG Stadtwerke München), der im Diskuswettbewerb der männlichen Jugend U 20 mit 49,47 Metern heftig an der 50-Meter-Schallmauer kratzte und sich mit knapp zwei Metern Vorsprung auf Silbermedaillengewinner Jakob Nützel (LG Neumarkt-Freystadt; 47,35 Meter) den Titel des Bayerischen Winterwurfmeisters sichern konnte. Hinter da Cruz und Nützel komplettierte Sandro Koinzer (DJK Memmingen), der ebenfalls noch die 40-Meter-Marke (40,11 Meter) übertreffen konnte, das Diskuspodest. Für Koinzer war es bereits die zweite Winterwurfmedaille des Wochenendes, denn kurz zuvor hatte sich der Allgäuer im Hammerwurfwettbewerb mit gutklassigen 51,75 Metern lediglich Kilian Drisga (TSV 1880 Wasserburg) geschlagen geben müssen, der sich mit der Siegerweite von 54,49 Metern auf den fünften Platz der nationalen U 20-Bestenliste schob. Über Bronze hinter den beiden 50 Meter-Werfern durfte sich Andreas Schnurrer (TB Jahn Wiesau; 37,21 Meter) freuen. Nicht in den Kampf um die Medaillen konnte diesmal hingegen Linus Liebenwald (UAC Kulmbach) eingreifen. Dem amtierenden Deutschen U 18-Vizemeister gelang in München leider kein gültiger Versuch. Einen konstanten Speerwurf-Wettkampf lieferte Marc Wietasch von der LG Fichtelgebirge ab, der sich mit 54,34 Metern konkurrenzlos den Sieg sicherte.
Über gleich zwei Medaillen in den Freiluft-Wurfwettbewerben der weiblichen Jugend U 20 durfte Vevi Lory jubeln. Die Athletin des SC Bad Kohlgrub sicherte sich am Samstag zunächst mit 37,73 Metern und knapp einen Meter Rückstand auf die neue Bayerische Winterwurf-Meisterin Carolin Kupsch (LG Stadtwerke München; 38,71 Meter) Silber im Diskuswettbewerb und durfte sich am Sonntag mit 40,07 Metern über den Speerwurf-Titel freuen. Hinter Lory ging die Silbermedaille im Speerwurf an Sophia van Taack (LG Stadtwerke München; 38,02 Meter); deren Vereinskameradin Julika Marie Bonewit wurde mit 34,90 Metern Dritte im Diskusfinale.
Eine Klasse für sich war im Hammerwurfwettbewerb der weiblichen Jugend U 20 Leonie Liebenwald. Mit 46,74 Metern und einer konstanten Serie auf hohem Niveau unterstrich die gerade erst in die U 20-Klasse aufgerückte Athletin des UAC Kulmbach nicht nur eindrucksvoll ihre Ansprüche auf eine Top-Platzierung bei den Deutschen Winterwurfmeisterschaften in Sindelfingen, sondern legte auch mehr als elf Meter zwischen sich und den Rest der Konkurrenz angeführt von Sina Kehrle (DJK Memmingen; 34,95 Metern) und Emily Kieslinger (TSV Wolfratshausen; 33,40 Meter), die sich einen engen Zweikampf um die Silbermedaille lieferten.
Ebenfalls berechtigte Hoffnungen auf eine Top-Position in Sindelfingen darf sich Georg Harpf (LG Stadtwerke München) machen. Der Schützling von Landestrainer Andreas Bücheler entschied am Wochenende nicht nur überlegen das Kugelstoßen, sondern auch den Diskuswurf der männlichen Jugend U 18 mit starken 50,57 Metern für sich. Damit übertraf Harpf nicht nur erstmals die national relevante 50 Meter-Marke, sondern schob sich auch auf den zweiten Rang der deutschen U 18-Jahresbestenliste. Hinter Harpf sicherte sich Mehrkämpfer Mel-Lucas Mosetter (TSV Schleißheim) mit neuer persönlicher Bestleistung (41,11 Meter) die Silbermedaille, Bronze ging an Nico Kehrle (DJK Memmingen), der mit 39,02 Metern nur knapp die 40 Meter-Marke verpasste. In seiner Paradedisziplin sicherte sich Nico Kehrle zudem mit 49,05 Metern (derzeit Platz vier in der deutschen U 18-Jahresbestenliste) noch den Bayerischen Winterwurf-Meistertitel im Hammerwurf. Bernhard Ganslmaier (TSV 1880 Wasserburg), im vergangenen Jahr Dritter der Deutschen U 16-Meisterschaften, wurde dahinter in seinem ersten Wettkampf in der U 18-Klasse mit 39,28 Metern Zweiter vor Bronzemedaillengewinner Finn Toppe (TSV Wolfratshausen; 33,17 Meter). Bereits in toller Frühform präsentierte sich in München auch Florian Schmid (LG Sempt), der als Sieger des Speerwurf-Wettkampfs erstmals die 60 Meter-Marke übertreffen konnte und sich mit starken 61,01 Meter an die Spitze des deutschen U18-Rankings setzte. Marten Lippold (TV 1861 Amberg; 46,59 Meter) durfte sich dahinter über Silber freuen, Danny Stockhausen von der LG Landkreis Roth wurde mit 45,47 Metern Dritter.
Im Speerwurf der weiblichen Jugend U 18 konnte Ronja Melzner (SC Eschenbach) nahtlos an ihre Erfolge der Vorsaison anknüpfen. In ihrem ersten Wettkampf in der U 18 gelangen der amtierenden Deutschen U 16-Meisterin starke 43,35 Meter und der souveräne Sieg vor Leni Hölzlwimmer (Sportgem. Schönau; 36,61 Meter) und Eva Schlaffer (LG Region Landshut; 35,63 Meter). Der Titel im Diskus-Wettbewerb ging überlegen an Lilli Weber (TSV 1862 Erding), die mit 31,75 Metern als einzige Athletin die 30 Meter-Marke übertreffen konnte. In einem engen und bis zum letzten Versuch spannenden Wettkampf sicherten sich dahinter Pia Stern (TSV 1861 Deggendorf) mit 27,70 Metern und Nina Dück (TSV Bad Endorf; 27,04 Meter) die weiteren Medaillen. Spannend und hochklassig verlief auch das Finale im Hammerwurf der weiblichen Jugend U 18, das schließlich Lara Holzapfel (LG LKr Aschaffenburg) mit einer Steigerung im letzten Versuch auf 51,96 Meter für sich entscheiden konnte. Lina Metschl (LG Stadtwerke München; 50,20 Metern) musste sich als Zweite knapp geschlagen geben. Hinter Holzapfel und Metschl sicherte sich Pia Stern (TSV 1861 Deggendorf) mit ansprechenden 46,55 Metern ihre zweite Winterwurf-Medaille des Wochenendes.
Mit gleich zwei Winterwurf-Titeln im Gepäck durfte Andreas Gröninger die Heimreise antreten. Der Athlet der LG Sempt, der bei den gleichzeitig ausgetragenen Bayerischen Hallenmeisterschaften zudem Gold im Kugelstoßen holte, siegte sowohl im Diskuswettbewerb der M 15 mit guten 45,11 Metern als auch im Speerwurf, wo ihm 42,61 Meter gelangen. Hinter Gröninger wurde Niklas Lang (LG 90 Ebersberg-Grafing; 35,08 Meter) Zweiter im Speerwurf, das Diskuspodest komplettierten Julian Burghardt (MTV 1881 Ingolstadt) und Moritz Schwarzmaier (TSV Ottobrunn), die beide mit 42,31 Meter beziehungsweise 40,09 Meter auch die 40 Meter-Marke übertreffen konnten. Den Hammerwurfwettbewerb der M 15 entschied mit Matti Hummel ein weiteres junges Wurf-Ass aus der Talentschmiede des UAC Kulmbach für sich. Der von BLV-Wurftrainer Martin Ständner betreute Athlet kam diesmal auf 41,13 Meter und lag damit knapp vor Valentin Metschl (LG Stadtwerke München), der mit 40,96 Metern Zweiter wurde. Noch enger gestaltete sich dahinter das Duell um Platz drei, das schließlich Stefan Preß vom TSV Reichertshofen mit 34,93 Metern und einem Zentimeter Vorsprung auf Philip Hartmann (DJK Aschaffenburg; 34,92 Meter) für sich entschied.
Durchweg spannend verliefen auch die Wettbewerbe in der Altersklasse W 15. So trennten lediglich 21 Zentimeter Hammerwurf-Siegerin Lili Metschl (LG Stadtwerke München; 43,19 Meter) und Silbermedaillengewinnerin Ricarda Baum (TB Jahn Wiesau; 42,98 Meter). Dritte wurde Anja Kehrle (DJK Memmingen) mit 39,27 Metern. Mit gerade einmal 23 Zentimetern Vorsprung auf Sarah Poleba (TV Bürgstadt; 42,46 Meter) sicherte sich Konstanze Irlinger (TSV Jetzendorf), die mit dem 500 Gramm-Speer 42,69 Meter erreichte, den Speerwurf-Titel in der W 15. Als Dritte bewies dahinter Mehrkämpferin Leonie Schmid (LG Sempt; 38,98 Meter) ihr Wurftalent. Den Diskuswurf der W 15 entschied Mia Güthlein von der LG Bamberg in ansprechenden 30,61 Metern vor Speerwurfsiegerin Konstanze Irlinger (TSV Jetzendorf; 29,20 Meter) und Emma Lange (DJK-SF Reichenberg; 26,49 Meter) für sich.
Neben dem bayerischen Wurf-Nachwuchs wussten mit Linus Limmer und Alexander Schaller (beide LG Stadtwerke München) auch zwei Athleten der Aktivenklasse, die die Winterwurfmeisterschaften für einen Formtest nutzten, zu gefallen. Mit neuer persönlicher Bestleistung von 75,37 Meter rückte Speerwerfer Linus Limmer dabei erneut ein Stück näher an die nationale Spitze heran. Gleichzeitig unterstrich der Schützling von Nachwuchs-Bundestrainer Jonas Bonewit mit einer konstanten Serie und zwei weiteren Würfen über die 70 Meter-Marke seine gute Frühform. Ein vielversprechender Saisoneinstieg gelang auch Alexander Schaller, der mit dem zwei Kilogramm schweren Diskus 47,15 Meter erreichte.