Bayerische Berglaufmeisterschaften Hausen/Rhön: Die Favoriten setzen sich durch
Zeitweilig standen die Meisterschaften am Samstag auf der Kippe. Am Vormittag regnete es in Strömen. Das Organisationsteam und Willi Wahl sowie Josef Wolf als amtliche Aufsicht des BLV mussten schließlich verantwortungsvoll entscheiden. Eine Stunde vor dem Start endete der Regen, und um 14 Uhr konnten 211 Läufer auf die 8,5 Kilometer und 450 Höhenmeter lange Strecke geschickt werden. Für Straßenläufer bot sie eine gute Chance für vordere Platzierungen.
Besonders erfreulich liest sich die Siegerliste der Frauen. Unter den ersten fünf Läuferinnen befinden sich vier der Altersklasse U 18/U 20. Mit fast zwei Minuten Vorsprung gewann Nada Balcarczyk (LG Würm Athletik) die Gesamtwertung vor Alma Goller (LG Karlstadt-Gambach-Lohr), die sich in der U 18 den Bayerntitel holte.
Schnellster Seniorenläufer und zugleich Sieger in der M 35 wurde in der Rhön Matthias Flade (DJK SC Vorra). Der Schulleiter einer evangelischen Grundschule zeigte bereits beim Karwendel-Berglauf, dass er sich sogar bei internationaler Konkurrenz und wesentlich schwierigeren Bedingungen als in Hausen gut behaupten kann. Keine 30 Sekunden hinter Flade erreichten zwei der bekanntesten bayerischen Seniorenläufer das Ziel. Reinmund Hobmaier (PTSV Rosenheim) verteidigte als Gesamtzweiter seinen Titel in der M 50, und Roland Wild (LG Bamberg) erreichte mit 34:29 Minuten in der M 45 eine Meisterschaft.
Harald Gerbing (LG Reischenau-Zusamtal) wurde Anfang Juli in Weitnau Schwäbischer Berglaufmeister in der M 40. Seinen Titelgewinn in der Rhön war sicherlich für ihn und die Konkurrenz eine Überraschung. Ganz anders verhielt es sich in den Wertungen M 55 und M 60: Mit knapp vier Minuten Vorsprung vor seinem Vereinskameraden Anton Gröschl gewann in der M 55 kein anderer als Winfried Huber (PTSV Rosenheim). In der M 60 standen mit Siegfried Haas (RSC Neukirchen) als Meister, Elmar Fries (TV Geiselhöring) und Ludwig Lang (SVG Ruhstorf/Rott) bekannte Seniorenläufer aus dem Freistaat auf dem Siegerpodest.
"Meine Taktik ist nicht aufgegangen, ich habe mich verzockt, aber ich freue mich über den Klassensieg meines Vereinskameraden Reinhard Vogler", berichtete Manfred Dormann. Der mehrfache Deutsche und Bayerische Seniorenmeister wusste freilich, wie stark Reinhard Vogler am Berg ist. Am Ende fielen Gold und Silber in der M 65 an den TV Bad Brückenau. Wenn er startet, dann fährt er fast immer als Meister nach Hause: Dieser Satz gilt für Wolfgang Huber (SVG Ruhstorf/Rott), der sich nun auch Bayerischer Meister am Berg in der M 70 nennen kann.
Mit dem Ziel einer Titelverteidigung reisten natürlich auch mehrere Läuferinnen nach Hausen. Gelungen ist dies in der W 45 Susanne Schmidt (SWC Regensburg) und Christine Sachs (LG Mettenheim) in der W 55. Letztere hat insbesondere den Streckenabschnitt auf der äußerst durchnässten Wiese als äußerst anstrengenden Teil in Erinnerung. Nach nunmehr drei Bayern-Titeln will Sachs in Kürze bei den Deutschen Berglaufmeisterschaften am Tegelberg in ihrer Klasse vorne mitlaufen.
Im Vorjahr in Anger Silber, nun in der W 35 in Hausen Gold: Carmen Schlichting-Förtsch bewies ein weiteres Mal, dass sie zu den Leistungsträgern des SC Kemmern gehört. Eher als Überraschungssiegerinnen kann man in der W 40 Kerstin Lutz (TSV Burghaslach) und Birgit Hierl (SWC Regensburg) in der W 50 einstufen. Erwartungsgemäß holte sich in der W 60 Regina Graf (SWC Regensburg) den Titel.
"Die Veranstalter haben sich sehr viel Mühe gegeben und viele Preise ausgegeben", lobte der bayerische Berglaufwart Sepp Wolf das Team des TSV Hausen. Mehrere Teilnehmer der "Bayerischen" in Hausen werden sich am 7. August bei den "Deutschen" am Berg in Schwangau wiedersehen.
Nachfolgend weitere Titelgewinner in der Einzelwertung: U 20 männlich: Christoph Sturm (LG Neumarkt-Freystad); U18 männlich: Clemens Gundermann (LG Forchheim), Seniorinnen W 70: Sibylle Vogler (SC Kemmern), Senioren M 75: Gerd Wilhelm (LG LKr Aschaffenburg).