Johannes Hock hofft, in Tallinn mindestens Rang drei halten zu können.

23.07.2011 18:19 // Von: leichtathletik.de/Reinhard Köchl

U 20-EM Tallinn: Johannes Hock zur Halbzeit auf dem Bronzerang

Auf Medaillenkurs nach dem ersten Tag liegt bei den U 20-Europameisterschaften in Tallinn (Estland) Johannes Hock (TV 1884 Marktheidenfeld). Hervorragend aus der Affäre zogen sich am Samstag auch Cornelia Griesche (DJK Ingolstadt), Jannika John (LAC Quelle Fürth) im Endlauf über 3000 Meter Hindernis und Julia Ott (TV 1860 Gunzenhausen) im Finale des Stabhochsprungs.

In der Zwischenwertung des Zehnkampfes rangiert Johannes Hock mit 4059 Punkten nur sieben Zähler hinter dem Ulmer Matthias Brugger auf Platz drei. In Führung liegt der Franzose Kevin Mayer (4164). „Ich bin fertig mit der Welt“, sagte er direkt nach den 400 Metern. „Heute hat es nicht so gut angefangen, wie ich es mir vorgestellt habe. In Relation zu den anderen war es aber doch normal.“ 1,3 Meter pro Sekunde bliesen dem Marktheidenfelder entgegen, der dabei 11,16 Sekunden benötigte. Im Weitsprung flog er auf 7,20 Meter. Sein absolutes Tageshighlight aber waren 16,31 Meter im Kugelstoßen – eine neue Bestleistung. Johannes Hock stieß dabei einen guten halben Meter weiter als der Rest der Konkurrenz und übernahm nach drei Disziplinen mit 2557 Punkten vorübergehend sogar die Führung. Auch 1,89 Meter im Hochsprung und 50,39 Meter über 400 Meter ordnete er als gut ein.

Aller Ehren wert war die Platzierung der beiden jungen Bayerinnen Cornelia Griesche und Jannika John im Endlauf über 3000 Meter Hindernis, die die Frankfurterin Gesa Felicitas Krause eindrucksvoll in 9:51,08 Minuten gewann. Beide belegten in der Endabrechnung den neunten und elften Rang. Nur zwei Tage nach ihrem Vorlauf lief Cornelia Griesche 10:47,61 Minuten, für Jannika John wurden 10:53,16 Minuten gestoppt.

Silber für Deutschland gab es im Stabhochsprung - allerdings nicht für Julia Ott, sondern für Lilli Schnitzerling (LG Lippe Süd), die 4,20 Meter meisterte. Ott war ganz ohne Erwartungen in den Wettkampf gegangen. „Ich wollte in das Finale kommen, alles danach war Kür“, sagte sie. „Schade nur, dass ich die 4 Meter knapp gerissen habe.“ Mit 3,90 Meter belegte die 18-Jährige Rang zehn.

Hoffnungen auf eine Medaille gibt es auch für einen weiteren Bayern, und zwar Johannes Trefz (LG Würm Athletik), der auch in der 4 x 400 Meter-Staffel zum Einsatz kam und dabei eine glänzende Vorstellung gab. Dem deutschen Team gelang hier am Samstagmorgen in 3:10,93 Minuten die drittschnellste Zeit der beiden Vorläufe, am schnellsten war Italien (3:09,82 Minuten). Lukas Hamich (LAC Erdgas Chemnitz) schickte das Quartett auf die Reise und übergab als Vierter an Tobias Becker (LG Kindelsberg-Kreuztal). Dieser lief als Fünfter auf der Gegengerade auf die Innenbahn, überholte dann aber den Niederländer.

Niklas Müller (SG Johannesberg 1926) seinerseits musste die Niederlande wieder passieren lassen, bevor er das Staffelholz an Johannes Trefz (LG Würm Athletik) übergab, der in der letzten Kurve sowohl an Slowenien als auch an den Niederlanden und Belgien vorbeilief. Auf der Zielgerade hatte er noch Zeit, sich umzuschauen, ließ locker austrudeln und ging dabei noch am Russen vorbei.