Bayerns Beste: Die internationalen Medaillengewinner aus dem Freistaat auf einen Blick. (Von links) Patrick Schneider, Johannes Trefz, Jonas Bonewit, Christina Hering, Corinna Schwab, Lavinja Jürgens, Alica Schmidt, Katrin Fehm, Selina Dantzler.

Die "Trainer des Jahres", Ulrike Glück und Andreas Bücheler, eingerahmt von ihren Schützlingen, gewürdigt von BLV-Vize Gerhard Neubauer.

Die Vertreter des SWC Regensburg, der SpVgg Auerbach/Streitheim, der LG Stadtwerke München und des SC Vöhringen erhielten jeweils einen BayernSTAR.

Fritz Sauerbeck (Mitte) wurde als "Kampfrichter des Jahres" von Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel (links) und BLV-Vize Sandra Zacher-Schweigert (rechts) geehrt.

Zwei Senioren-Weltmeister bekamen ebenfalls den BayernSTAR: Norbert Demmel und Eva Nohl.

Wie groß ist die Gesamtspannweite aller anwesenden Werfer im Saal? Mit dieser Frage durften sich die Gäste des BayernSTAR den ganzen Abend über beschäftigen.

Erfolgreiche Athleten mit ihren Trainern wurden bei den Kurzsprintern ebenso ausgezeichnet...

...wie bei den Langsprintern...

...den Läufern...

...und den Springern. Alle Fotos: Jana Rieger

28.11.2017 21:59 // Von: Reinhard Köchl

BayernSTAR 2017: Würzburg liefert prächtigen Gala-Rahmen für Bayerns Beste

Nun hat sich der Kreis geschlossen. 2011 erlebte Oberbayern mit München die Premiere des BayernSTAR, am Wochenende empfing Unterfranken mit Würzburg als siebter und letzter Bezirk die besten Leichtathleten, Trainer, Vereine und Funktionäre des Freistaates. Um es vorwegzunehmen: Die Ehrungsgala des BLV im Hotel Maritim war eine stimmungsvollsten in der noch junger Historie. Als Trainer des Jahres wurden dabei Ulrike Glück (Amberg) und Andreas Bücheler (München) ausgezeichnet.

München, Mainburg, Feuchtwangen, Mindelheim, Barbing und Weißenstadt: In all den Jahren zuvor herrschten an den jeweiligen Veranstaltungsorten mitunter unterschiedliche Rahmenbedingungen, auch hinsichtlich der jeweiligen sportlichen Bilanzen. Doch der BayernSTAR 2017 in Würzburg sollte nahezu alle Erwartungen erfüllen. Angefangen beim stilvollen Ambiente mit einem herausragenden Menü, welches sich die Gäste im Selbstbedienungsmodus zusammenstellen konnten, über den edlen Festsaal, die Vorbereitung durch den BLV-Bezirk Unterfranken in Person seines Vorsitzenden Otwin Hack und nicht zuletzt die einmal mehr perfekte Organisation durch den Landesausschuss Jugend dürfte dieser BayernSTAR mit großer Wahrscheinlichkeit Maßstäbe für nachfolgende Ausrichter gesetzt haben.

Da sich der Anspruch bei der Organisation einer festlichen Schlussbilanz der weißblauen Leichtathletik natürlich von Jahr zu Jahr erhöht, hatten die beiden Hauptorganisatorinnen Sandra Zacher-Schweigert und Iris Zacher zum inzwischen siebten Mal alle Hände voll zu tun. Und der Erfolg belohnte sie erneut! Würzburg lebte diesmal durch einen erfrischend flotten Programmablauf sowie grandiose Video-Präsentationen von Bayerns Besten, bei denen der stellvertretende BLV-Geschäftsführer Martin Kallmeyer die Erfolge der zurückliegenden Monate auf höchst professionellem Niveau unterhaltsam, packend und kompetent aufbereitet hatte.

Mit einem recht kurzweiligen gestalteten, gut viereinhalbstündigen Programm, bei dem es einige, dem Ablauf durchaus guttuende Veränderungen gab, fühlten sich die anwesenden rund 200 Gäste in der Tat bestens unterhalten. Für den Großteil der „bayerischen Leichtathletik-Familie“ war Würzburg trotz diverser Terminkollisionen wie etwa dem anstehenden Darmstadt-Cross oder einer Reihe von Lehrgängen in der Sportschule Oberhaching Pflicht. Denn immerhin gab es hier nach mühevoller und fast ausschließlich ehrenamtlicher Tätigkeit wenigstens einmal im Jahr Anerkennung und Wertschätzung als Belohnung.

Big Band-„Vorspeise“ und akrobatisches Rope Skipping

Nach einem Stehempfang in der Hotellobby genossen die festlich gekleideten Sportler und Ehrengäste ein Stockwerk darüber die Big Band des Matthias-Grünewald-Gymnasiums unter der Leitung von Claudia Miksch als musikalische Vorspeise, die sich später auch als treffliches Bindeglied zwischen den einzelnen Programmpunkten erweisen sollte. Natürlich durfte auch die fast schon traditionelle sportliche Beilage nicht fehlen. Sie oblag heuer den „Jumpin Joeys“, der Showgruppe des TSV Neutraubling, die sich dem Rope Skipping – oder im normalen Sprachgebrauch „Seilspringen“ – verschrieben hat. Was die jungen Damen den koordinativ durchaus talentierten Leichtathleten am Sprungseil demonstrierten, lässt sich nur mit dem Attribut „atemberaubend“ beschreiben und regte den einen oder die andere vielleicht sogar zum Nachmachen an. In einer launigen Saalwette galt es überdies, die Gesamtlänge der Arme aller anwesenden Werferinnen und Werfer zu erraten

Vor Beginn des offiziellen Teils, durch den Jugend-Wettkampfwart Johannes Barnbacher und Iris Zacher führten, standen die Grußworte der Ehrengäste auf dem Programm. BLV-Präsident Wolfgang Schoeppe würdigte die Sportler, die mit Zielstrebigkeit, Leistungswillen und ehrlichem Wettstreit große sportliche Erfolge erzielt hätten. Würzburgs Bürgermeisterin Marion Schäfer-Blake (SPD) hob den besonderen Stellenwert des Sports in der Heimatstadt von Basketballstar Dirk Nowitzki hervor. So gebe es in Würzburg zirka 100 Vereine, in denen sich 40 000 Bürger engagieren würden. Auch die Leichtathletik spiele dabei schon lange eine wichtige Rolle.

Innenstaatssekretär Eck macht Hoffnung für Bundesstützpunkt Fürth

Nachdem Unterfrankens Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel (CSU) die mannigfaltigen gesundheitlichen Aspekte des Sports in Erinnerung gerufen hatte, überraschte der Staatssekretär in bayerischen Innenministerium, Gerhard Eck (CSU), die Anwesenden mit der Nachricht, dass die Konferenz der Länder-Innenminister kürzlich beschlossen habe, unter anderem die Schließung des Leichtathletik-Bundesstützpunktes Fürth abzulehnen. „Bayern bekennt sich klar zu Fürth“, sagte Eck. Allerdings liege der Ball nun beim Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) und beim Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB), der über die weitere Zukunft des bedrohten Bundesstützpunktes ein fachliches Urteil abgeben müsse.

Daneben spielt beim BayernSTAR fast schon traditionell vor allem die optische Komponente eine wesentliche Rolle. Wer Bayerns bekannteste Leichtathleten auf den Plätzen nur in kurzer Hose, Leggings, Trainingsanzug oder Spikes kennt, der staunte auch im mittlerweile siebten Jahr nicht schlecht über deren Verwandlung. Die erfreuliche Erkenntnis, dass Sprinter, Werfer, Springer und Läufer auch in Abendkleidern, Miniröcken, Pumps, Heels, Lackschuhen oder eleganten Anzügen eine erstklassige Figur abgeben, bestätigte sich natürlich auch in Würzburg.

 

Den Auftakt des Ehrungsreigens bildeten auch wie in all den Jahren zuvor die Auszeichnungen für hervorragende Nachwuchsarbeitin den einzelnen sieben Regierungsbezirken, die in diesem Jahr in stimmiger Co-Moderation von Sandra Zacher-Schweiger und der Fränkischen Weinkönigin Silena Werner abgewickelt wurde. Dabei werden nicht nur die sportlichen Erfolge gewürdigt, sondern vor allem der Einsatz aller Beteiligten der jeweiligen Vereine für die Sportart Leichtathletik.Jeder Bezirk bekam die Möglichkeit, einen Verein zu bestimmen, dessen Nachwuchsarbeit besonders herausragte. Die Jugendgremien der sieben bayerischen Bezirke beriefen folgende Vereine für die Ehrung:

Oberbayern:

TSV 1880 Wasserburg

Niederbayern:

DTSV Straubing

Oberpfalz:

SWC Regensburg

Oberfranken:

LG Forchheim

Mittelfranken:

TV Leutershausen

Unterfranken:

LG Karlstadt-Gambach-Lohr

Schwaben:

SpVgg Auerbach/Streitheim

Die prämierten Vereine durften ein Zertifikat, einen 50 Euro der Firma Erima, einen Turnbeutel, einen Redondondoball sowie eine Tüte mit Überraschungen in Empfang nehmen.

2011 war die Idee des BayernSTAR aus der früheren Auszeichnung zum „Talentezentrum“ entstanden. Inzwischen können sich Vereine in Kategorien wie „Wettkampfwesen“ oder „Nachwuchsarbeit“ bewerben. Die Auszeichnungen in den Kategorien „Junges Ehrenamt“ und „Überfachliches Vereinswesen“ entfielen diesmal. Aus allen Einsendungen wurde pro Kategorie ein Verein von einer Jury, bestehend aus den Landesausschüssen Jugend, Sport und Wettkampfwesen als Träger des BayernSTAR 2017 ausgewählt. Darüber hinaus gab es in Würzburg abermals drei Sonderpreise des Bayerischen Ministerpräsidenten in Form eines bayerischen Löwen für die besten Leistungen bei den Bayerischen Meisterschaften (Aktive und Jugend) sowie im Bayerncup. Der BayernSTAR in der Kategorie „Leistungssport“ wurde nach einem Punktesystem vergeben, das die Erfolge bei internationalen, nationalen und bayerischen Meisterschaften berücksichtigt.

Als besondere Anerkennung erhielten die Geehrten neben einem Zertifikat, einen Warengutschein in Höhe von 50 Euro von der Firma Erima, einen Turnbeutel, einen Redondondoball sowie eine Überraschungstüte. Die „BayernSTARS“ 2017 überreichten Bürgermeisterin Marion Schäfer-Blake, Sandra Zacher-Schweigert und der BLV-Vizepräsident Sport Gerhard Neubauer.

Im Bereich Wettkampfwesen hatten die Vereine die Möglichkeit, sich auf den BayernSTAR 2017 zu bewerben, die in diesem Jahr selbst Leichtathletikveranstaltungen ausgerichtet haben. Doch nicht nur die Veranstaltungen wurden dabei bewertet, sondern auch der Einsatz von Kamprichtern und Helfern außerhalb des eigenen Vereins. Die Wahl fiel dabei auf den

 

SWC Regensburg

 

Was hat Skifahren und Wandern mit der Leichtathletik – und noch spezieller – mit der Ausrichtung von Wettkämpfen zu tun? Die Antwort gibt der Ski- und Wanderclub Regensburg, kurz SWC. Nicht nur in der vergangenen Saison, sondern über viele Jahre hinweg war und ist der SWC Ausrichter zahlreicher Wettkämpfe. Die Bandbreite reicht dabei von Kreismeisterschaften über Bezirks- und Landesmeisterschaften bis hin zu Deutschen Titelkämpfen. Das Stadion am Weinweg und der SWC Regensburg sind deswegen nicht nur in Bayern ein Begriff. Kinder, Jugendliche, Aktive und Senioren finden bei den Veranstaltungen des SWC in allen Disziplinblöcken stets optimale Wettkampfbedingungen vor und fühlen sich gleichermaßen professionell wie auch persönlich bestens betreut. Mit einem großen und zuverlässigen Team an Helfern schafft es der SWC Regensburg immer wieder, beste Voraussetzungen für optimale Leistungen und tolle Sporttage zu garantieren. Und dies nicht nur mit langen Planungs- und Vorlaufzeiten, sondern oft auch ganz spontan als Retter von Wettkampfveranstaltungen, die sonst ausfallen müssten. Das Rezept, so Laudatorin Claudia Schweitzer (BLV-Schulsportreferentin) sei ganz einfach: Fachwissen und Professionalität gepaart mit Motivation, Herz und ganz viel Engagement für die Sportart Leichtathletik.

In der Kategorie Nachwuchsarbeit stehen neben den sportlichen  Erfolgen im Nachwuchsbereich auch die Mitgliederentwicklung, Talentsichtung, Zusammenarbeit mit Schulen und die Trainerstruktur im Vordergrund. Das Rennen machte hier die

 

SpVgg Auerbach/Streitheim

 

Im BLV gibt es Vereine, die über viele Jahre hinweg immer wieder in Erscheinung treten. Sei es durch die nationalen und internationalen Erfolge ehemaliger und aktiver Athleten oder durch Trainerinnen und Trainer, die sich nicht nur im Verein, sondern auch regional einbringen. Einer davon ist die Spielvereinigung Auerbach/Streitheim. In diesem Jahr feierte die Spielvereinigung ihr 50-jähriges Gründungsfest und machte sich mit einem Erfolgsjahr, das sicherlich in die Geschichte der Abteilung Leichtathletik eingehen wird, selbst das schönste Geschenk. Überraschungs-Gold für das Siebenkampf-Team der weiblichen Jugend U 18 bei den Deutschen Mehrkampfmeisterschaften ebenso wie Gold für Weitspringer David Kirch bei der U 20-DM. Dazu je zwei nationale Silber- und Bronzemedaillen und sagenhafte 19 Medaillen bei bayerischen Meisterschaften gingen in diesem Jahr auf das Konto der Nachwuchsathleten der Spielvereinigung Auerbach-Streitheim.

 

Doch nicht alleine die Vielzahl an sportlichen Erfolgen habe laut Claudia Schweitzer den Ausschlag für die Ehrung gegeben. Ausnahmslos alle Sportlerinnen und Sportler, die für die genannten Erfolge verantwortlich seien, wurden durch Talentsichtungen und Schnupperangebote schon vor vielen Jahren bei der Spielvereinigung an die Leichtathletik herangeführt und seitdem kontinuierlich ausgebildet. Ausschlaggebend dafür sei das kompetente Trainerteam das es schaffe, das Fachwissen und die Erfahrungen älterer und jüngerer Kollegen zu bündeln und so optimale Bedingungen für den Nachwuchssport zu erzeugen.

 

In der Bewerbung des Vereines ist zu lesen: „Idealismus und Begeisterung haben unseren Nachwuchs zu dem gemacht, was er heute ist!“

Nach längerer Pause vergab die BLV-Jugend in diesem Jahr wieder einen Sonderpreis. „Nicht, weil wir müssen, sondern weil wir wollen!“, betonte Claudia Schweitzer. Die Wahl fiel dabei auf den

SC Vöhringen

Über viele Jahre hinweg werden dort Leichtathleten ausgebildet und betreut, von denen einzelne wie etwa Verena Sailer, die ihre ersten Sprintschritte 1997 als 12-Jährige beim SC Vöhringen auf die Bahn setzte, den Weg auf die internationale Bühne schaffen. Dies, so Schweitzer, solle jedoch nicht im Vordergrund stehen. Vielmehr wolle der BLV den SC Vöhringen für die kurzfristige Übernahme und vorbildliche Durchführung des Jugendvergleichskampfes der Altersklasse U 16 zwischen Bayern, Württemberg und Hessen in diesem Jahr auszeichnen. Dabei geht es nicht nur darum, einen Wettkampf für drei Mannschaften zu organisieren und durchzuführen. Es gilt, ein Rahmenprogramm mit zwei Übernachtungen, Verpflegung für knapp 200 Personen und eine Abschlussfeier auf die Beine zu stellen. Dies alles habe der SC Vöhrigen unter Federführung von Eugen Buchmüller in kürzester Zeit geschafft. So konnte er als „Ersatzausrichter“ einen mehr als würdigen Rahmen für einen der hochwertigsten Wettkämpfe für die Altersklasse U16 aufbieten.

Für die die Kategorie Leistungssport, in der die Anzahl der Kaderathleten, die Einsätze auf internationaler Ebene oder bei Vergleichskämpfen sowie Platzierungen bei Deutschen und Bayerischen Meisterschaften honoriert werden, präsentierte BLV-Vizepräsident Gerhard Neubauer eine Top Ten-Tabelle. Gleichzeitig bedankt er sich bei allen Vereinen im Freistaat für die geleistete Arbeit. Die Gesamtpunktzahl blieb mit 15 970 nahezu gleich, allerdings übertraf der Sieger LG Stadtwerke München zum ersten Mal die 3000-Punkte-Marke. An der Spitze ergab sich folgendes Bild:

  1. LG Stadtwerke München 3011
  2. LG Telis Finanz Regensburg 1957
  3. LAC Quelle Fürth 1162
  4. SWC Regensburg 403
  5. MTV 1881 Ingolstadt 388
  6. 1. FC Passau 332
  7. LG Eckental 331
  8. SpVgg Auerbach/Streitheim 319
  9. TS Herzogenaurach 305
  10. ESV Amberg 291

Für die LG Stadtwerke München nahmen Geschäftsführer Christian Gardenne und Max Weidmann den BayernSTAR 2017 entgegen.

Ein ganz besonderer Moment war auch in Würzburg die Verleihung des „Ludwig-Jall-Wanderpreises“, der stets ein Jahr rückwirkend verliehen wird, diesmal also für 2016. Dabei ging es einen rührigen, allgegenwärtigen und weitgereisten „Unparteiischen“, nämlich um die mittelfränkische Kampfrichter-Ikone Fritz Sauerbeck.

Mittelfrankens Kampfrichter-Obmann Peter Lehmeyer hatte den Werdegang Sauberbecks, der seine Laufbahn 1967 beim ESV Treuchtlingen (LG Altmühl-Jura) im südlichen Mittelfranken begann, aufgeschrieben. Früh habe sich der Geehrte zu einer festen Größe im Starter-Team entwickelt. Im Laufe der Jahre bastelte Sauerbeck beharrlich an seiner Kampfrichter-Karriere und arbeitete sich über die Vereins-, Kreis- und Bezirksebene bis zu Landes- und Deutschen Meisterschaften hoch. Irgendwann sei er dann auch auf internationalem Parkett zu finden gewesen. Seine wichtigsten Einsätze, so Lehmeyer, hatte er bei Veranstaltungen des DLV, der EAA, der IAAF, bei Ländervergleichen, den Europacups 1997 und 2007 in München, Europameisterschaften, Weltcupfinals sowie bei den Weltmeisterschaft 2009 in Berlin.

Lehmeyer lobte seinen langjährigen Weggefährten: „Er hat sein fundiertes Wissen gerne weiter gegeben und dem Nachwuchs im Rahmen von mehreren Fortbildungs- und Schulungsmaßnahmen die Besonderheiten des Starterumfeldes und den Umgang mit der Starterpistole nähergebracht. Auch in Zeiten, in denen keine Veranstaltungen auf dem Kalender standen, hat sich Fritz immer um seine Kampfrichterkollegen gekümmert, indem er Ausflüge organisierte.“ Für die „Kampfrichter des Jahres“ gab es als Preis überdies ein Zertifikat, einen 50-Euro-Gutschein der Firma Erima und ein Handtuch.

Bei der Ermittlung der Preisträgerinnen für die besten Leistungen bei den Bayerischen Meisterschaften in Augsburg wurde die Punkttabelle für die Bewertung herangezogen. Sowohl bei den Aktiven wie den Jugendlichen gab es eine Reihe von guten Leistungen. Einmal mehr setzte sich bei den Aktiven ein Langsprinter durch. Nachdem im Vorjahr noch Patrick Schneider (LAC Quelle Fürth) den Löwen gewonnen hatte, war es dieses Mal abermals ein Sprinter, der aber im normalen Sportlerleben eher als Weitspringer bekannt ist.

Maximilian Entholzner (1. FC Passau)

Seine Leistung in Augsburg war nicht nur überragend gut, sondern sowohl für den Athleten selbst, als auch das ganze Umfeld eine kleine Sensation. Kurz zuvor war der Passauer erst Deutscher Vizemeister im Weitsprung geworden, im Rosenaustadion brillierte er aber über die 100 Meter. In der Zeit von 10,29 Sekunden entschied Entholzner das Finale über 100 Meter für sich. Die 1108 Punkte, die für dieses Ergebnis zu Buche stehen, konnte von keinem anderen Athleten oder Athletin erreicht werden. Da sich Maximilian Entholzner gerade in Spanien befindet, nahmen seine Eltern den Preis entgegen.

Bei den Jugendlichen ging der Preis für die beste Leistung bei den Bayerischen Meisterschaften in Augsburg an einen Kugelstoßer. Wer sie allerdings sehen wollte, der musste schon einige Stufen oberhalb des Rosenaustadions emporsteigen. Dort brillierte

Martin Knauer (LG Stadtwerke München)

Mit einem Stoß auf 18,15 Meter. Dies brachte ihm 1011 Punkten. Auch hier nahmen die Eltern des Athleten den Sonderpreis des bayerischen Ministerpräsidenten stellvertretend entgegen, denn Martin befindet sich zum Studium in Amerika.

Für die Vergabe des Sonderpreises für die beste Teamleistung beim Bayerncup 2017 wurde neben der Anzahl der teilnehmenden Mannschaften pro Verein auch das Abschneiden in Form von Medaillenplatzierungen herangezogen. Der Sieger schickte insgesamt sieben Teams ins Rennen, die es schafften, bis auf eine Wertung alle Altersklassen zu gewinnen. Gold gab es für die Männer, die männliche Jugend U 20 und U 16 und die weibliche Jugend U 20 und U 16. Komplettiert wurde das Ergebnis durch einen dritten Platz bei den Frauen. Deshalb ging der Löwe ging an die

LG Stadtwerke München

Die Auszeichnung nahmen wiederrum Christian Gadenne und Max Weidmann entgegen.

Zu einem besonderen Highlight geriet in diesem Jahr die feierliche Präsentation der internationalen Medaillengewinner aus Bayern. Neben dem „natürlichen“ Highlight, der WM in London gab es noch jede Menge anderer Titelkämpfe wie den Team-Europacup, die Winterwurf-EM U 23, die Cross-Europameisterschaften, die U 18-Weltmeisterschaften, die Europameisterschaften der U 20 und U 23, die Universiade, den Thorpe Cup, die Weltmeisterschaften im Berglauf und vieles mehr. Gerade zur Hauptsaison wechselten sich die bayerischen Athleten im Wochentakt in den Schlagzeilen ab. Weil die Vorstellung aller teilnehmenden weißblauen Sportler den Rahmen des BayernSTAR gesprengt hätte – immerhin waren es 2017 ganze 35 Männer, Frauen und Jugendliche – beschränkten sich die Organisatoren darauf, in einem munteren Frage-und-Antwort-Spiel von Iris Zacher und Johannes Barnbacher diejenigen zu featuren, die den Sprung auf das Treppchen geschafft hatten. Dabei galt es, auch bislang geheime Vorlieben wie „Disco oder Sofa“, „Spaghetti oder Pizza“ sowie „Zocken oder Kreuzworträtsel“ preiszugeben. Das „Verhör“ über sich ergehen lassen mussten

Selina Dantzler (LG Stadtwerke München), U 18-Weltmeisterin im Kugelstoßen

Katrin Fehm (ESV Amberg) U 20-Europameisterin und Weltrekordlerin über 4 x 100 Meter sowie Bronzemedaillengewinnerin über 200 Meter

Alica Schmidt (MTV 1881 Ingolstadt) U 20-Vizeeuropameisterin über 4 x 400 Meter

Corinna Schwab (TV 1861 Amberg) U 20-Vizeeuropameisterin über 4 x 400 Meter

Lavinja Jürgens (TV Kranzegg), U 18-WM-Bronzemedaillengewinnerin

Jonas Bonewit (LG Stadtwerke München) U 23-Bronzemedaillengewinner beim Winterwurfcup

Johannes Trefz (LG Stadtwerke München) Team-Europameister

Patrick Schneider (LAC Quelle Fürth) Team-Europameister

Christina Hering (LG Stadtwerke München) Teilnehmerin WM

Bei der obligatorischen Ehrung der erfolgreichsten bayerischen Leichtathleten hat sich die Aufteilung in Disziplinblöcke – inzwischen zum zweiten Mal praktiziert – auf jeden Fall bewährt. Unter der Regie von BLV-Präsident Wolfgang Schoeppe, der Vizepräsidenten Gerhard Neubauer und Sandra Zacher-Schweigert sowie des frischgebackenen DLV-Vizepräsidenten Jochen Schweizer galt es, die besten Senioren Eva Nohl (TSV Langenzenn) und Norbert Demmel (TSV Unterhaching) sowie die Medaillengewinner der Deutschen Meisterschaften bei den Sprintern, Langsprintern, Läufern, Springern, Mehrkämpfern und Werfern allesamt mit einem kleinen Bayerischen Löwen, einer Urkunde und einem Geschenk auszustatten. Schwerstarbeit!

Zwei Trainer des Jahres

Zu einem besonderen Höhepunkt geriet wie in jedem Jahr die Ehrung der „Trainer des Jahres“. Der BLV hatte sich in diesem Jahr dafür entschieden, die Bezeichnung „Jugendtrainer“ wegzulassen, weil die größten Erfolge sowieso weitgehend im Nachwuchsbereich erzielt wurden. So durfte BLV-Vize Gerhard Neubauer Ulrike Glück, die Trainer von Sprint-Weltrekordlerin Katrin Fehm, und Andreas Bücheler, Coach von U 18-Kugelstoß-Weltmeisterin auszeichnen.