Regensburg dominiert Bayerische Cross-Titelkämpfe in Pfaffenhofen

Corinna Harrer (LG Telis Finanz Regensburg) war bei den diesjährigen bayerischen Crosslauf-Meisterschaften die herausragende Läuferin. In zwei Wettbewerben gewann die Studentin mit deutlichem Abstand. Insgesamt fünf Goldmedaillen brachte sie aus Pfaffenhofen mit. „Mit meinen Leistungen bei den Deutschen Cross war ich nicht so zufrieden. Die Strecke in Pfaffenhofen kam mir sehr entgegen, und die Erfolge geben mir einen Motivationsschub für die anstehenden Wettkämpfe“, resümierte Harrer.

Der Favorit in der Klasse M 50, Hans-Joachim Herrmann, zog es vor, in der Klasse M 45 zu starten. Nach zwei Runden sah es danach aus, als ob Albert Treffer (MTV 1881 Ingolstadt) als erster Läufer die Ziellinie überschreiten würde. Doch von hinten rollte Karlheinz Viola (TG Viktoria Augsburg) das Feld auf. „Das war meine Taktik. Viele gehen sehr schnell an, und ich bin hierher gefahren, um zu gewinnen“, kommentierte der 50-Jährige sein Rennen. Sein Vereinskollege Herbert Vogg, der vor einer Woche in Löningen Deutscher Vizemeister im Crosslauf wurde, musste sich in der M 55 Johann Brigl (LG Donau/Ilm) geschlagen geben. Manfred Dormann (TV Bad Brückenau) bewies ein weiteres Mal seine derzeitige Dominanz in der M 60.

Die beiden Rennen der Frauen über 3,4 und 5,1 Kilometer glichen sich wie ein Ei dem anderen. Eine hoch überlegene Corinna Harrer vorausstürmend, dahinter eine äußerst stabil laufende Christiane Danner und wieder ein paar Meter später eine nach hinten absichernde Susi Lutz machten auf äußerst anspruchsvollem Crossterrain mit der Konkurrenz was sie wollten. Auf der längeren Distanz gab’s dann gleich noch einen Regensburger Fünffacherfolg, weil die beiden W 35-Seniorinnen Sonja Tajsich (LLC Marathon) und Steffi Volke (LG Telis Finanz) sich einen harten Kampf um die nächsten Plätze lieferten. Hier standen auch in der Teamwertung mit Telis 1 vor LLC Marathon und Telis 2 nur Domstädterinnen auf dem Treppchen. So leicht das alles aussah, am Ende waren alle, auch die Vierte der Deutschen Hallenmeisterschaften, Susi Lutz vom schweren Terrain einigermaßen bedient. „Mir ist da einfach an den langen matschigen Berganstiegen die Kraft ausgegangen. Nach einer gerade mal überstandenen Erkältung war das ein hartes Stück Arbeit“, sprach‘s und zog mit immer noch etwas wackligen Beinen in Richtung Siegerpodest.

Noch unter den ersten zehn Läuferinnen erreichten bekannte Seniorenläuferinnen den Zielkanal: Birgit Nixdorf (SG DJK Ingolstadt) und Barbara Stich (LLC Marathon Regensburg) gewannen in den Wertungen W 40 beziehungsweise W 45.

„Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, ich suche die Konkurrenz“, so äußerte sich Hans-Joachim Herrmann (LG Erlangen) nach seinem Wettkampf im Lauf der M 40/M 45. Der Ernährungswissenschaftler verzichtete für sein Team auf den Start in der M 50. Er mischte mit Joachim Oechsner (Stadtmarathon Würzburg) und Miguel Lenz (MTV 1881 Ingolstadt) von Anfang vorne mit. Nur ganz knapp siegte Joachim Oechsner schließlich vor Hans-Joachim Herrmann, der natürlich bayerischer Meister in der M 45 wurde.

Für viele Schüler und Schülerinnen sind die „Bayerischen“ die ranghöchste Meisterschaft. Die 15-jährige Laura-Sophie Schiller (Sportverein Schöllnach) kann ihrer Niederbayerischen Meisterschaft nun einen Bayerischen Meistertitel hinzufügen. „Halle wie Cross“: Laurin Walter (LG Stadtwerke München) kann beides sehr gut laufen. In Pfaffenhofen rannte der A- Schüler mit einigen Metern Vorsprung vor Patrick Karl (TV Ochsenfurt) ins Ziel.

„Der Jugend gehört die Zukunft. Deshalb freue ich mich über den Sieg meiner Tochter Anna-Lena mehr als über meine Meisterschaft“, so Barbara Stich nach dem Lauf der weiblichen Jugend B, in dem Anna-Lena Stich im Trikot des TuS Bad Aibling souverän den Titel gewann.

Die A-Jugendliche Cornelia Griesche (SG DJK Ingolstadt) konnte sich bei den „Deutschen“ in Löningen ausgezeichnet darstellen. In Pfaffenhofen lief sie mit Ramona März (TSV Penzberg) und Regina Högl (LG Region Landshut) in die zweite abschließende Runde. Für Ramona und Regina waren dies nicht die ersten bayerische Meisterschaften. Auf den letzten 200 Metern der 3400 Meter langen Strecke fighteten um die Meisterschaft Regina Högl und Cornelia Griesche. Letztere konnte sich letztlich deutlich durchsetzen.

„Schade, dass Florian Orth nicht gestartet ist“, bedauerte Tobias Gröbl (LG Zusam) nach dem Wettbewerb die Abwesenheit des Favoriten über die Mittelstrecke. Mit ihm duellierte sich der Schwabe bereits bei einigen Meisterschaften. In Pfaffenhofen rannte Gröbl von Anfang an mit Abstand vor der Konkurrenz, wobei ihm höchstens Daniel Götz (LAC Quelle Fürth), dem späteren Junioren-Titelträger, und Stefan Paternoster (LG Passau) noch etwas Paroli bieten konnten. In der Teamwertung holte sich Gröbl mit Lukas Steinheber und Maximilian Meingast eine weitere Goldmedaille. Kommt mit der LG Zusam nun ein neuer Verein, der bei den Mannschaftsmeisterschaften in Bayern zu beachten ist?

Kein Läufer gewann in Pfaffenhofen seinen Lauf so deutlich wie der Sieger der Männlichen Jugend B. Robert Wimmer (TSV Bad Endorf) wartete 15 Sekunden bis seine folgenden Konkurrenten ihren Wettkampf beendet hatten. Die Meisterschaften 2011 zogen nicht alle Spitzenläufer des Freistaates an. So reichte Martin Grau (TSV Höchstädt/Aisch) seine deutsche Vizemeisterschaft. Für Jonas Koller (LG Telis Finanz Regensburg) war damit der Weg frei für den Titel bei den A-Jugendlichen.   

Erfolgreichster Verein war bei dieser Meisterschaft wieder einmal die LG Telis Finanz Regensburg. Dies wurde im abschließenden Wettbewerb der Langstrecke/Männer nochmals deutlich. Mit Julian Flügel holten sich die Domstädter die neunte Meisterschaft. In einer vierköpfigen Führungsgruppe lief zunächst Joseph Katib (LG Erlangen) couragiert an der Spitze. Mit dabei waren Heiko Middelhoff (MTV 1881 Ingolstadt), Julian Flügel und Markus Meißgeier (LG Hof). In der Schlussrunde setze sich Julian Flügel an die Spitze und kam mit fünf Sekunden vor Joseph Katib ins Ziel. Middelhoff brachte Bronze aus Pfaffenhofen mit.