Hofft darauf, in Schweinfurt endgültig das Ticket für Donetsk lösen zu können: 400-Meter-Läufer Laurin Walter. Foto: Kiefner

21.06.2013 09:43 // Von: leichtathletik.de/Christian Fuchs/Reinhard Köchl

Schweinfurt weist auch für Dietz, Antonov, Karl und Walter den Weg nach Donetsk

Das deutsche Team für die U 18-Weltmeisterschaft in Donetsk (10. bis 14. Juli) wird am morgigen Samstag, 22. Juni, bei der DLV-BLV-Jugend-Gala in Schweinfurt endgültig geformt. Auf dem Weg in die Ukraine ist die Veranstaltung ein Pflichttermin. Aus bayerischer Sicht liegt das Hauptaugenmerk auf Maria Dietz, Dimitri Antonov (beide LAC Quelle Fürth), Patrick Karl (TV Ochsenfurt) und Laurin Walter (LG Stadtwerke München), die alle schon die Norm erfüllt haben.

Vor allem Martia Dietz steht vor dem Luxusproblem, sich sowohl über 1500 wie auch über 3000 Meter für Donetsk qualifiziert zu haben. Eine Entscheidung, in welcher Disziplin sie in der Ukraine an den Start gehen wird, fällt definitiv nach Schweinfurt. Für Dimitri Antonov im Dreisprung, Patrick Karl über 200 Meter Hindernis und Laurin Walter über 400 Meter geht es im Norden Bayerns vor allem darum, ihre Zeiten mit einer guten Leistung zu bestätigen und so endgültig die Fahrkarte nach Donetsk zu lösen.

Dass es davon in den bundesdeutschen Jahrgängen 1996 und 1997 eine ganze Menge von Aspiranten gibt, die sich für die U 18-Wm qualifizieren wollten, zeigt sich aber nicht erst in Schweinfurt. Für die Welttitelkämpfe zeichnet sich die größte deutsche Mannschaft ab, seit es im DLV für diese Titelkämpfe Richtwerte gibt. "Wir haben eine ganze Reihe außergewöhnlicher junger Athleten. Es haben so viele wie noch nie die Richtwerte erfüllt. Wir könnten schon jetzt 44 Athletinnen und Athleten zur U 18-WM schicken", berichtet Nachwuchs-Bundestrainer Jörg Peter.

Wer nimmt die letzte Auffahrt nach Donetsk?

Auch wenn damit das Team bereits in weiten Zügen offenliegt, kann in Schweinfurt noch der ein oder andere den Sprung in die Truppe für Donetsk schaffen. Ganz knapp an der Norm vorbeigeschrammt sind neben anderen die Hürdensprinter Henrik Hannemann (LG Neumünster) und Florian Lickteig (TV Dudenhofen), Weitspringer Stefan Jungmichel (SV Halle) und Hammerwerferin Michelle Döpke (Leichlinger TV). Für sie ist die Jugend-Gala nun der alles entscheidende Wettkampf.

Andere können wesentlich entspannter ins Willy-Sachs-Stadion einmarschieren. Kugelstoßer Patrick Müller und Henning Prüfer (beide SC Neubrandenburg) haben in diesem Sommer bereits neue deutsche U 18-Bestleistungen aufgestellt und gelten für die U 18-WM als ganz heiße Medaillenkandidaten, die sich in Schweinfurt noch einmal Feinschliff holen können.

Gina Lückenkemper im Sprint


In diese mit Vorschusslorbeeren ausgestattete Kategorie fallen auch Diskuswerferin Claudine Vita sowie die Kugelstoßerinnen Anika Nehls (beide SC Neubrandenburg) und Alina Kenzel (VfL Waiblingen). Interessant wird in Franken auch der Auftritt von "Deutschlands schnellster Schülerin" Gina Lückenkemper. Die große Sprinthoffnung vom LAZ Soest, die auf ihrem Weg zur U18-WM mit ihrem kecken Auftreten auf sich aufmerksam macht, hat über 100 und 200 Meter gemeldet.

Kein Ausscheidungscharakter

Auch wenn es bei der Jugend-Gala in Schweinfurt um die letzten Tickets nach Donetsk geht und zwei Tage später das Team nominiert wird, spielt der direkte Vergleich nur eine nachrangige Rolle. "Die absolute Leistung zählt, es gibt keinen Ausscheidungscharakter in Schweinfurt", erklärt Jörg Peter zu den Nominierungskriterien. Was das Niveau dieser absoluten Leistungen betrifft, kann er ohnehin recht entspannt sein. Daran, dass er nach Schweinfurt eine auch qualitativ starke Mannschaft in die Ukraine entsenden wird, besteht schon jetzt so gut wie kein Zweifel.