Bayerische Meisterschaften U 16 Regensburg: Zahlreiche Talente klopfen an die Tür zur Spitze
M 15
Eine der stärksten Leistungen des Wochenendes lieferte Linus Liebenwald im Hammerwurf der M 15 ab. Der schlaksige Athlet vom UAC Kulmbach steigerte seine persönliche Bestleistung auf grandiose 62,62 Meter, die beste Weite eines U 16-Athleten des Jahres in Deutschland und der Sieg mit über 30 Metern (!) Vorsprung auf Alexander Reisner (LG Stadtwerke München). Ebenfalls auf starke Weiten kam Raffaele Conversa (LG Kreis Dachau), der im Diskuswurf Silber hinter dem überragenden Jakob Nützel (LG Neumarkt-Freystadt) gewann, der die Ein-Kilo-Scheibe auf starke 53,27 Meter segeln ließ. Im Speerwurf kam Conversa als einziger Athlet über 50 Meter (51,89 Meter), im Kugelstoßen schaffte er 14,93 Meter, wenngleich es hier kein Vorbeikommen am Dritten der deutschen U 16-Meisterschaften und nun auch Bayerischen Meister, Mikosch Dahmen (LG Stadtwerke München), gab, der die Kugel auf 15,65 Meter stieß.
Nach einer langen verletzungsbedingten Pause kam der Sieg im 100-Meter-Wettbewerb für alle Beteiligten und nicht zuletzt für Gewinner Eric Weidenbach (LG Würm Athletik) überraschend. In pfeilschnellen 11,69 Sekunden enteilte der Sprinter der gesamten Konkurrenz um dem Meldeschnellsten Roman Kobar (TuS Traunreut; 12,03 Sekunden), der Silber holte. Weidenbach hingegen durfte sich über die erfolgreiche, wenngleich entsprechend der Umstände überraschenden Verteidigung seines Bayerntitels aus dem Vorjahr freuen. Ebenfalls mit ansprechenden Leistungen überzeugte Andreas Kühnel (TSV Königsbrunn), der Bronze über 100m (12,06 Sekunden), Gold über die 80 Meter Hürden (11,03 Sekunden), Silber im Weitsprung (6,01 Meter) sowie Gold im Hochsprung (1,80 Meter) holte und somit insgesamt vier Mal Edelmetall und den inoffiziellen Titel des erfolgreichsten Athleten des Wochenendes einheimste. Ebenfalls mit mehreren Medaillen kehrte Malcom Dannhauer (TSV 1880 Wasserburg) in die Heimat zurück. Dannhauer holte sich hinter Kühnel den Vizetitel über die Hürden, hatte wiederum dafür aber mit 6,27 Metern im Weitsprung deutlich die Nase vorne.
Nach seinem zweiten Platz bei den Deutschen Meisterschaften holte sich Ilias Boukechab (LAC Quelle Fürth) diesmal gänzlich ungefährdet und nach einem einsamen Rennen an der Spitze mit einer Reihe von Überrundungen den Titel über die 3000 Meter in beeindruckenden 9:33,76 Minuten, wenngleich der junge Fürther sicherlich bei entsprechender Konkurrenz noch schneller hätte seien können.
Weiterhin Eingang in die Siegerlisten fanden Nils Kremling (LG Landkreis Roth) in guten 37,45 Sekunden über die 300 Meter, Taro Ernst (LG Stadtwerke München) über die 300 Meter Hürden Jakob Häfner (TV 1848 Coburg) über die zwei Stadionrunden und Lukas Kleinschrodt (TSV 1860 Ansbach) im Stabhochsprung.
W 15
In der W 15 wusste mit einer Zeit von 11,86 Sekunden und fast einer halben Sekunde Vorsprung auf den Rest des Feldes Hürden Marlene Fuidl (TV Bad Kötzting) über die 80 Meter Hürden zu gefallen. Dahinter rundete Christina Vogl den Doppelerfolg für den TV Bad Kötzting ab. Ebenfalls ihresgleichen suchte die Leistung von Julia Rath (TSV Penzberg) über die 800 Meter. Die frischgebackene Deutsche U 18-Meisterin hatte zu jeder Zeit des Rennens die volle Kontrolle über das Geschehen und siegte schließlich in ansprechenden 2:19,95 Minuten und über fünf Sekunden Vorsprung. Über die 2000 Meter blieben gleich drei Athletinnen teilweise weit unter der Sieben-Minuten-Schallmauer. Allen voran Sophia Schwarz (LG Oberland; 6:45,99 Minuten) gefolgt von Laura Eisenreich (1.FC Passau; 6:49,77 Minuten) und Elise Hohmann (LAZ Obernburg-Miltenberg; 6:53,16 Minuten).
Mit Chiara Sistermann wächst ein weiteres junges Stabhochsprungtalent aus den Reihen des TSV Gräfelfing heran. Der Schützling von Trainer Matthias Schimmelpfennig übersprang zunächst 3,60 Meter, um sich dann vergebens an einem neuen bayerischen U 18-Rekord zu versuchen, wenngleich die gezeigten Sprünge bei 3,86 Meter durchaus das immense Potential von Sistermann unterstrichen, waren diese teilweise nur knapp gerissen. Weitere starke Leistungen gingen auf das Konto von Dreisprungsiegerin Christina Ammer (TuS 1880 Pfarrkirchen; 11,58 Meter), Hochsprung-Goldmedaillengewinnerin Jana Schüler (LAG Mittlere Isar; 1,65 Meter) und Hammerwerferin Leonie Liebenwald (UAC Kulmbach), die zwar nicht ganz an die von ihrem Bruder vorgelegte Weite herankam, aber mit 52,32 Metern nichtsdestotrotz eine tolle Vorstellung ihres Leistungsvermögens abgab.
Ebenfalls mit Gold für starke Wurfleistungen wurden Julika Marie Bonewit im Kugelstoßen (13,87 Meter) und ihre Vereins- und Trainingskameradin Antonia Helene Schulze (beide LG Stadtwerke München) im Diskuswurf (36,25 Meter) belohnt. Schulze sicherte sich darüber hinaus noch Silber im Kugelstoßen, dahinter ging Bronze an die Diskusvizemeisterin Veronika Wiedenbauer (TuS Geretsried). Das Speerwerfen entschied nach einem Zentimeterkrimi mit guten 41,29 Metern Julia Weber (LG Bamberg) für sich, die knapp geschlagene Laura Val (LG Augsburg; 41,15 Meter) bekam als Trostpflaster die Silbermedaille umgehängt.
Gold für den besten 100m-Sprint durfte Mona Mark (LG Augsburg) mit 12,36 Sekunden mit nach Schwaben nehmen, genau wie ihre Teamkollegin Ilva Seitz, die den 300-Meter-Hürden-Wettbewerb (46,54 Sekunden) für sich entschied. Der Titel über 300 Meter ging nach Mittelfranken an Hannah Wörlein (TSV Ochenbruck; 42,05 Sekunden), Gold für die beste Weitspringerin holte Floriane Freihart (LG Donau-Ries; 5,49 Meter).
M 14
Als schnellster Sprinter in der M 14 tat sich Maximilian Kauwert (LG Stadtwerke München) hervor, der sich in einer Klassezeit von 11,82 Sekunden den Titel über die 100 Meter holte. Nicht weniger schnell war auch Sebastian Wolczecki (TV Bad Kötzting) über die 80 meter Hürden unterwegs (11,70 Sekunden), wenngleich die Tagesbestzeit auf das Konto von Fabian Kutscha (LG Stadtwerke München; 11,43 Sekunden) ging, der sich aber im Finale mit 11,77 Sekunden Wolczecki geschlagen geben musste.
Im Weitsprung sicherte sich Kauwertz dann beim Sieg von Fabius Schmitt (LG Bamberg; 6,16 Meter) mit Bronze seine zweite Individualmedaille des Wochenendes, dazu kam als Krönung noch der Titel mit der Staffel der LG Sstadtwerke München. Auch Hürdensieger Wolczecki präsentierte sich als guter Weitspringer (5,92 Meter), er holte hinter Schmitt Silber. Auf den 800 Meter war Moritz Mühlpointner (LG Stadtwerke München; 2:14,87 Minuten) nicht zu schlagen, ebenfalls ungefährdet auch der Sieg von Tobias Tent über die 3000 Meter, bei dem das junge Lauftalent wieder einmal sein Potential offenbarte. Seine Siegerzeit: 9:46,24 Minuten. Knapp an der Zehn-Minuten-Marke schrammte Vincent Schaefer (SWC Regensburg; 10:00,88 Minuten) auf dem Silberrang vorbei.
Auch auf in den technischen Wettbewerben gab es für die Zuschauer gute Nachwuchsleistungen zu sehen. Beispielhaft hervorzuheben waren dabei unter anderem die Leistung von Speerwurfsieger Max Hübner (TSV 1860 Staffelstein), für den 46,69 Meter gemessen wurden. Auch für den Zweitplatzierten Benedikt Müller (TV 1861 Amberg; 45,37 Meter) ging noch eine Weite jenseits der 45 Meter ins Wettkampfprotokoll ein. Nico Kehrle (DJK Memmingen) entschied den Hammerwurf für sich, Georg Harpf vom MTV 1881 Ingolstadt in guten 13,67 Metern das Kugelstoßen. Neuer Stabhochsprungmeister wurde Janosch Bimüller (LAC Quelle Fürth), sein Pendant im Hochsprung hieß Maximilian Achhammer (TSV 1880 Schwandorf).
W 14
Für Annika Just (1. FC Passau) und damit die Siegerin über die 100 Meter in der W 14 wurde mit 12,36 Sekunden genau dieselbe Zeit wie für W 15-Siegerin Mona Mark gestoppt. Über 2000 Meter konnte Julia Barth (LG Bamberg) mit flotten 6:38,73 Minuten die Siegerzeit des älteren Jahrgangs sogar noch übertrumpfen. In einem qualitativ und quantitativ starken Rennen blieben dahinter sogar noch vier weitere junge Athletinnen unter sieben Minuten, allen voran Silbermedaillengewinnerin Anna Thaumiller (Sportgemeinschaft Schönau; 6:43,82 Minuten) und die Drittplatzierte Anna Barth von der LG Bamberg (6:44,91 Minuten). Über die kürzere Ausdauerdistanz hatte Lea Gahbauer (LG Passau) in 2:23,14 Minuten ganz knapp vor Emma Lindner (LG Bamberg; 2:23,32 Minuten) die Nase vorne. Die schnellste weibliche U 16-Staffel stellte die Startgemeinschaft Passau-Pfarrkirchen.
Nach bereits 11,96 Sekunden eilte Maria Anzinger (SV Pocking) im 80-Meter-Hürdenfinale der W 14 über den Zielstrich. Eine starke Leistung, die ihr nach dem Titel im Weitsprung (5,32 Meter) die zweite Goldmedaille des Wochenendes vor Lena Grünauer (LAG Garmisch-Partenkirchen) einbrachte. Nicht minder stark die Höhe, die Kaya Russler (LAC Quelle Fürth) im Hochsprung überqueren konnte; 1,69 Meter gingen als neue bayerische Siegerhöhe in die Listen ein. Auch die Zweit- und Drittplatzierte Lina Marie Burghardt (MTV 1881 Ingolstadt; 1,63 Meter, gerade einmal 13 Jahre geworden!) beziehungsweise Lilly Samanski (TSV 1862 Erding; 1,60 Meter) sprangen dahinter noch über 1,60 Meter. Das Höhenflüge ihr liegen bewies Samanski anschließend auch im Stabhochsprungwettbewerb, den sie souverän mit übersprungenen 3,20 Meter für sich entscheiden konnte.
Im Speerwerfen der W 14 verpasste Jule Schmauß (LG Fichtelgebirge) nur knapp die 40 Meter (39,51 Meter), durfte sich aber über Meisterschaftsgold freuen, genauso wie Lina Metschl (LG Stadtwerke München), die Gold für die beste Hammerwurfleistung des Tages (43,84 Meter) entgegennehmen durfte. Auf den Silberrang warf sich hier mit ebenfalls guten 40,40 Metern Lucie Holzapfel (LG LKr Aschaffenburg).
Ein wettbewerbsübergreifend packendes Duell indes lieferten sich Celia Spieß (SWC Regensburg) und Deliane da Cruz von der LG Eckental. Letztere hatte im Kugelstoßen mit 11,88 Metern die Nase vorn, Spieß entschied dagegen den Diskuswurf mit 33,09 Metern für sich. Hinter Spieß und da Cruz kamen Laura Koegel (SWC Regensburg) und Enna Sophie Müller (LG Augsburg) auf den jeweils dritten Platz.
Korrektur am 30.07.: Für den Sieger Eric Weidenbach war es nicht der erste Titel wie ursprünglich angegeben; Zusätzlich wurde der Medaillengewinner Jakob Häfner (M15, 800m) eingefügt.