Kein Grund zur Enttäuschung: Michelle Weitzel kann über Platz fünf bei der Universiade hoch zufrieden sein. Foto: Theo Kiefner

17.08.2011 16:13 // Von: Reinhard Köchl

Universiade Shenzhen: Platz fünf für Weitspringerin Michelle Weitzel

Bei der Universiade in Shenzhen (China) hat Michelle Weitzel(LG Telis Finanz Regensburg) am Mittwoch mit 6,43 Metern Platz fünf im Weitsprung erreicht. Bronze holte sich ihre Mannschaftskameradin Melanie Bauschke (LG Nike Berlin) mit 6,51 Metern. Über 800 Meter schaffte Anne Kesselring (LAC Quelle Fürth) ebenfalls den Einzug ins Finale.

Michelle Weitzel zeigte konstante Sprünge, ein Ausreißer nach oben fehlte aber. Der beste Sprung wurde mit 6,43 Metern gemessen. Das reichte nicht für die erhoffte Medaille, aber immerhin zu Platz fünf. Dies bedeutet die Krönung einer grandiosen Saison für die Lehramtsanwärterin, die 2011 zwei Mal Deutsche Meisterin werden konnte.

"Obwohl ich einige Springerinnen mit Bestweiten um die 6,80 Meter hinter mir gelassen habe, wäre definitiv noch mehr drin gewesen", kommentierte Michelle Weitzel ihren Auftritt bei der Universiade auf ihrer Website (www.michelle-weitzel.de). "Ich bin von Sprung zu Sprung besser in den Wettkampf gekommen und meine beste Weite von 6,43 Meter im letzten Vesuch (mal wieder ohne Brett) gesprungen. Das Brett zu treffen war mein einziges Problem gestern. Natürlich schade, dass ich zum Höhepunkt zumindest auf der Ergebnisliste nicht das zeigen konnte, was ich drauf hatte…"

"Da die Ferse mir gestern aber nicht mehr wehgetan hat und ich mich beim Springen gut gefühlt habe, gehe ich nun mit ein wenig Wut im Bauch um die verpasste bessere Platzierung und viel Motivation (weil ich weiß, dass ich mehr kann) nach drei Wochen Pause Mitte September wieder ins Aufbautraining!" In den Erholungsmodus geht die symphatische Regensburgerin bereits in Shenzhen: "Dies war mein letzter Freiluftwettkampf für die Sommersaison 2011 und ich habe vor, jetzt erstmal ein paar Tage hier zu entspannen und zu feiern… ich glaube, da gibt es einiges aus den vergangenen Wochen nachzuholen!"

Für Melanie Bauschke begann der Wettkampf mit zwei Sprüngen um 6,25 Meter nicht wie erhofft. Besser wurde es im dritten Versuch, als die 23-Jährige bei 6,40 Metern landete. Im fünften Sprung folgte dann die Steigerung auf 6,51 Meter, die Bronze brachte. Eine Klasse für sich war die Russin Anna Nazarova, die mit jedem ihrer vier gültigen Sprünge Gold geholt hätte. Mit ihrer Siegesweite von 6,72 Meter könnte sie auch bei der WM in Daegu (Südkorea) vorne mitspringen. Die Qualifikation für die WM hat die 25-Jährige wegen der starken Weitsprung-Konkurrenz in Russland aber verpasst.

Über 800 Meter erwischte Anne Kesselring das schnellere der beiden Halbfinals. Das rettete ihr das Weiterkommen. In guten 2:03,05 Minuten lief die Deutsche Juniorenmeisterin als Fünfte durchs Ziel. Nachdem das erste Halbfinale eher taktischer Natur war, ging es im zweiten von Beginn an richtig zur Sache. Unter einer Minute wurde die erste Runde absolviert, und auch danach ging es munter weiter. In 2:01.04 Minuten siegte Elena Kofanova (Russland), die in diesem Jahr bereits mit einer Zeit von 1:58.04 Minuten in den Bestenlisten steht. Anne Kesselring kam in 2:03.05 Minuten als Fünfte ins Ziel und qualifizierte sich damit über die Zeitbestenregel für den Endlauf. Nach dem Gewinn der NCCA-College-Meisterschaft und dem fünften Platz bei den U 23-Europameisterschaften steht mit dem Finaleinzug bei der Studentenweltmeisterschaft bereits ein weiterer internationaler Erfolg für die Fürtherin fest.