Simon Boch will auch in diesem Jahr wieder ein Wörtchen bei der Titelvergabe mitreden.

11.09.2024 14:11 // Von: Dieter Claus

Endspurt der bayerischen Läufer in Hamburg und in Bad Kohlgrub

Hamburg oder Bad Kohlgrub, DM Halbmarathon oder BM Berglauf? Die Wahl dürfte den meisten bayerischen Langstrecklerinnen und Langstrecklern schon wegen der Anreise nicht schwerfallen. 115 Teilnehmer zieht es nach Bad Kohlgrub, rund 25 Läufer und Läuferinnen haben für Hamburg gemeldet. Natürlich stehen die bayerischen Spitzenathleten in der Hansestadt an der Startlinie. Ein DM-Titel ist eben mehr wert als ein bayerischer Titel. Das gilt natürlich auch für die Läuferinnen und Läufer der LG Telis Finanz Regensburg.

Bei den Männern ist Simon Boch wieder ein Medaillenkandidat. Wenn der 29-jährige Einzelhandelskaufmann in den vergangenen Jahren bei Deutschen Meisterschaften über die Halbmarathondistanz an den Start ging, war er stets im Kampf um den Titel dabei: 2021 in Hamburg als Sieger und 2023 in Freiburg als Vizemeister hinter Richard Ringer. Eine Titelverteidigung in der Mannschaftswertung für die Regensburger wie im Vorjahr erhofft sich Tobias Ritter, der in der Einzelwertung wieder unter die Top Ten kommen will. Maximilian Zeus, der diesmal in Hamburg an den Start geht, hat schon viele Titel im Berglauf gewonnen. Sicherlich interessiert ihn das Ergebnis bei den Bayerischen Berglaufmeisterschaften. 2021 wurde die Olympiateilnehmerin Domenika Mayer in Bad Kohlgrub Deutsche Berg-Vizemeisterin. Ihr Start für die LG Telis Finanz Regensburg in Hamburg ist natürlich wertvoller, schließlich geht es für die Domstädter um eine vordere Platzierung in der Mannschaftswertung.

 

Thomas Kotissek (LG Allgäu) und Reinmund Hobmaier (LG Chiemgau) wären in Bad Kohlgrub als Favoriten in der M 45 beziehungsweise M 60 ins Rennen gegangen. In Hamburg ist die Konkurrenz für Hobmaier natürlich deutlich stärker: „Mein Ziel ist eine Zeit um 1:22 und Platz drei. Mal sehen, das Training lief zuletzt nicht so gut." Kotissek will im Oktober in Frankfurt über die Marathondistanz an den Start gehen. „Die Form passt, und in Hamburg geht es für mich in erster Linie um die Zeit.“ Auf der Marathondistanz bereits Deutscher Meister 2024 in der M 70, dies gilt auch für Hugo Mann (TSV Penzberg). Am Sonntag könnte er seine Siegesserie auf der Halbmarathondistanz komplettieren.

 

Der Start in Bad Kohlgrub ist für 15.30 Uhr vorgesehen. Sollte sich die Wetterlage dramatisch ändern, werden die Teilnehmer rechtzeitig auf der Homepage des Veranstalters informiert. Die Streckenlänge des Hörnle-Berglaufs beträgt sieben Kilometer. Die Strecke beginnt eher flach auf Asphalt mit einigen kurzen Rampen, bevor es auf Forstwegen, die zum Ende hin steiler werden, zum höchsten Punkt auf dem Sattel geht. Von dort führen die letzten Kilometer bergab zum Ziel. Hier können gute Flach- und Trailläufer noch einmal Boden gut machen. Ob Titelverteidiger Michael Laur (LG Allgäu) den kurzen Anstieg am Ende als Erster hinaufsprinten wird, ist völlig offen. Der Profi-Gleitschirm-Tandemflieger sieht Daniel Götz (SV Bergedorf-Höhn) und Michael Eder (PTSV Rosenheim) als Mitfavoriten. Die Rosenheimer spekulieren stark auf einen Mannschaftstitel in der Besetzung Anian Rottmüller, Michael Eder und Florian Spötzl.

 

LG Allgäu gegen PTSV Rosenheim: So dürfte es bei den Frauen sowohl in der Einzel- als auch in der Mannschaftswertung heißen. Anton Gröschl als Betreuer des Rosenheimer Teams favorisiert Kirsten de Baey-Ruszin (PTSV Rosenheim) als Bayerische Berglaufmeisterin 2024, schließlich konnte sich die Läuferin beim Jungfrau-Marathon ganz vorne platzieren. Zusammen mit Theresa Zahorka und Irmi Hobmaier könnten die Rosenheimer auch den Mannschaftstitel holen. Aber auch Peter Ahne als Teamchef der LG Allgäu ist optimistisch: „Unsere Natalie Rauh wird ein Wörtchen um den Sieg mitreden.“ Auch in der Mannschaftswertung sieht Ahne das Trio Natalie Rauh, Lena Ritzel und Sabine Nagel als Titelanwärter. Sollte eine der drei ausfallen, stünden Christine Dorer (W 40) und Susanne Rossmanith (W 50) für die Mannschaftswertung der LG Allgäu bereit. Rossmanith äußert sich jedoch eher zurückhaltend „Ich bin schon ewig keinen Berglauf mehr gelaufen und habe großen Respekt“. Bei den Bayerischen Crosslaufmeisterschaften in diesem Jahr holte sich die 52-Jährige den Titel in ihrer Altersklasse. Ihr Lauf am kommenden Samstag könnte ihr einen weiteren Titel bescheren.

 

Auch in den Seniorenklassen ist die LG Allgäu stark vertreten. In der M 50 wird sicher Franz Schweiger (LG Allgäu) in der Einzelwertung auf dem Podest stehen und für die Mannschaftswertung in der M 50/M 55 stehen Roland Meier, Theo Feneberg und Thomas Blum bereit. Wer kann Winfried Huber (PTSV Rosenheim) in der M 60 den Sieg nehmen? Der HNO-Arzt hat es mit acht weiteren Konkurrenten zu tun. "LG Allgäu gegen SVG Ruhstorf/Rott" könnte es in der Mannschaftswertung der M 60 und älter heißen. Christoph Kurt (SVG Ruhstorf/Rott) geht immerhin als Deutscher Berglaufmeister 2024 ins Rennen, hat aber mit Helmut Strobl (LG Allgäu) einen wirklich starken Konkurrenten. In der M 65 dürfte der Sieg an Ludwig Lang (SVG Ruhstorf/Rott) gegen seinen vier Jahre älteren Vereinskameraden Viktor Daudrich gehen. Für die Mannschaftswertung hat die LG Allgäu mit Georg Fischer, Wolfgang Leonhard und Hans Bouricha-Hörmann aber noch drei weitere „Eisen im Feuer“. Im Frühjahr mussten sich die Niederbayern bei der DM in Bühlertal den Allgäuern geschlagen geben. Ist die M 65 nun die neue Hauptklasse? Von den Teilnehmerzahlen her könnte man das meinen. Die Senioren dieser AK haben es mit den meisten Konkurrenten zu tun. Sogar die sonst so starke M 40 hat weniger Teilnehmer. Hier ist für Markus Brennauer (TSV Penzberg) vor allem Marco Benz (Skivereinigung Amberg) der klare Anwärter auf den Sieg. Brennauer selbst hofft derweil auf eine Medaille.