Trumpft der bayerische Nachwuchs bei der Cross-DM in Riesenbeck groß auf?
Um 11.30 Uhr wird der Startschuss auf der Mittelstrecke über 4,3 Kilometer für 115 Läufer fallen. Mit dabei sein werden der Vorjahressieger Jens Mergenthaler (LG Farbtex Nordschwarzwald) und der damalige Zweitplatzierte Konstantin Wedel (LG Telis Finanz Regensburg). Mergenthaler gewann beim Darmstadt-Cross. Er ist allerdings nicht unschlagbar, was der Pforzheim-Cross unter Beweis stellte. Ganz vorne mitmischen will vermutlich auch Maximilian Thorwirth (SFD 75 Düsseldorf), er führt aktuell die DLV-Bestenliste über 5000 Meter an. Da dieses Jahr die LG Telis Finanz Regensburg mit den weiteren Läufern Filimon Abraham, Tobias Ritter, Gabriel Wimmer, Maximilan Zeus und Tim Ramdane Cherif ins Rennen gehen, gehören die Domstädter auf jeden Fall zu den Favoriten in der Mannschaftswertung. Aufs Siegerpodest könnten dann eventuell auch mit Niklas Buchholz, Brian Weisheit, Friedrich Biniok und Theodor Schell (alle LSC Höchstadt/Aisch) weitere bayerische Mittelstreckler kommen.
Viele Mittelstreckler haben auch für den Lauf über die Langstrecke gemeldet. Dass man beide Wettbewerbe mit Bravour bewältigen kann, hat 2023 Konstantin Wedel mit seinem zweiten Platz auf der Mittelstrecke und dem sechsten Platz auf der Langstrecke bewiesen. In diesem Wettbewerb ist mit Markus Görger (LG Region Karlsruhe) der Deutsche Meister 2023 am Start. Noch frisch ohne vorherigen Lauf wird Nick Jäger (LSC Höchstadt/Aisch) ins Rennen gehen. Er hat schon beim Pforzheim-Cross als Zweitplatzierter hinter Markus Görger seine gute Form zum Ausdruck gebracht. Im Spitzenfeld wird sich sicherlich Aaron Bienenfeld (SSC Hanau-Rodenbach) aufhalten wollen. In der DLV-Bestenliste liegt er über 10 000 Meter auf dem zweiten Ranmg. Aus dem siegreichen Team der LSC Höchstadt/Aisch des Jahrjahres fehlt 2024 Florian Bremm. Aber Vereinskollege Brian Weisheit ist zuversichtlich: „Wir sind fit und haben eine echt gute Leistungsdichte.“
Wer am Ende ganz vorne dabei ist, hat Chancen bei der nachfolgenden Cross-EM in Antalya (Türkei; 8. Dezember) teilnehmen zu dürfen. Bei den Deutschen Polizeimeisterschaften im Crosslauf gewann vor kurzem die Olympionikin Domenika Mayer (LG Telis Finanz Regensburg) mit fast einer Minute Vorsprung. Wenn sie sich in Riesenbeck an der Startlinie aufstellt, wird es die derzeit stärkste bayerische Langstreckenläuferin mit schnellen Konkurrentinnen zu tun haben, um Beispiel mit Hanna Klein (LAV Stadtwerke Tübingen), sie führt die DLV-Bestenliste über 5000 Meter an. Dann werden mit Pauline Meyer und Lotte Meyberg (beide TSV Bayer 04 Leverkusen) die Zweit- und Drittplatzierte vom Darmstadt-Cross auf den Startschuss warten. Insgesamt sind sieben Läuferinnen der LG Telis Finanz Regensburg gemeldet. Ihr stärksten Konkurrenzvereine für die Mannschaftswertung sind zweifelsohne der LAV Stadtwerke Tübingen und der TSV Bayer 04 Leverkusen.
Im Lauf der männlichen U 20 finden sich mit Tobias Tent (LG Stadtwerke München), David Scheller (LG Main-Spessat) und Tobias Kolar (TSG 08 Roth) drei sehr erfolgreiche Nachwuchsläufer aus Bayern auf der Starterliste. Letzterer gibt sich selbstbewusst, aber auch realistisch: „Also ich freue mich einfach auf ein gutes Rennen, um meine Form endlich zu zeigen. Wenn es aufgrund der Strecke nicht funktioniert, ist es aber auch kein Beinbruch.“ Auch in der weiblichen U 20 zieht es mit Jule Lindner (LG Bamberg) und Hanna Poschenrieder (LG Telis Finanz Regensburg) zwei Läuferinnen nach NRW, die in der DLV-Bestenliste ganz oben stehen. BLV-Teamleiter Jörg Stäcker sieht für die jüngsten bayerischen Läufer und Läuferinnen gute Chancen in Riesenbeck. „In der weiblichen U 18 sind es Carlotta Bülck (LG Erlangen) und Antonia Kräusslich (TSV Bad Rodach), beide haben schon DM-Medaillen auf der Bahn gewonnen. Das gilt genauso in der männlichen U 18 für Marco Voggenreiter (LAC Passau), Moritz Gutowski, Paul Rammelt und Levin Saveur (alle LG Stadtwerke München).“
Mit Susanne Rossmanith (LG Allgäu), Michael Eder (PTSV Rosenheim), Ludwig Lang (SVG Ruhstorf/Rott) und Reinmund Hobmaier (LG Chiemsee) nehmen Vorjahressieger beziehungsweise eine Vizemeisterin den Weg nach Riesenbeck auf sich, um wieder mit Medaillen nach Bayern zurückzukehren. Eder gibt sich eher vorsichtig: „Im Gegensatz zum letzten Jahr ist die Meldeliste doch deutlich stärker besetzt, deswegen wird ein Podiumsplatz sehr schwer. Ich peile eher ein Top-Fünf-Ergebnis an.“ Gleiches gilt für Rossmanith: „Ich werde versuchen, unter die ersten Fünf zu kommen.“ Hobmaier ist optimistisch: „Ich fahre mit einem guten Gefühl nach Riesenbeck. Das Training war gut und ich will eine Medaille. Aber die Gegner sind stark.“ Neuling in der AK 65 ist Helmut Strobl (LG Allgäu). Der Oberstudienrat: „Das Siegerpodest ist schon mein Ziel und sollte nach den Meldungen auch möglich sein, aber im Cross kann viel passieren. In der Mannschaft sind wir, glaube ich, kaum zu schlagen.“ Nicht so sicher bezüglich der Teamleistung gibt sich Roland Wild (LG Bamberg): „Mit Bronze wären wir voll zufrieden, denn es sind alle starke Mannschaften der M 50/55 aus Deutschland am Start.“