U 23-DM Kandel 1: Johannes Bichler und Maren Kock polieren Bayerns Bilanz auf
Das hätte sich Johannes Bichler gerne erspart: Nach zwei Versuchen stand der Münchner noch ohne Weite da. „Ich habe total gezittert, die Nerven lagen blank“, berichtete er. Doch dann platzte der Knoten. 66,41 Meter im Dritten: Johannes Bichler blieb im Wettbewerb und übernahm sogar gleich die Führung. Die holte sich zwar zwischendurch ein anderer Bayer, nämlich der formstarke Tristan Schwandke (TV Hindelang) mit einem Wurf auf 67,39 Meter zurück. Doch Johannes Bichler konterte (67,88 Meter), setzte im letzten Durchgang als bereits feststehender Sieger noch einen drauf (68,28 Meter) und verteidigte seinen Titel.
„Klar, ich bin zufrieden. Bei einer DM geht es um den Titel und nicht um die Weite. Aber wenn man im gleichen Jahr schon drei Wettkämpfe mit 70-Meter-Würfen gemacht hat, ist so ein Auftritt nicht akzeptabel“, erklärte Johannes Bichler. Tristan Schwandke konnte Silbermedaillengewinner noch Paul Hützen (LAB Bayer Uerdingen/Dormagen; 63,87 Meter) in die Schranken verweisen. Den Endkampf erreichte noch Patrick Frey (DJK Aschaffenburg) mit 47,98 Meter (Rang acht).
Maren Kock mit riesigem Vorsprung
Gemütlich ist anders. Titelverteidigerin Maren Kock Maren schlug von Beginn an ein zügiges Tempo an und unterstrich mit diesem Solo eindrucksvoll ihre Klasse. Die Deutsche Hallenmeisterin über 1500 Meter und EM-Teilnehmerin passierte die erste Kilometer-Marke nach 3:10 Minuten und hatte da schon 100 Meter Vorsprung auf die 17 Verfolgerinnen. Dann setzte ihr das schwül-warme Wetter zwar zu, den Vorsprung baute Kock aber dennoch kontinuierlich aus. 9:44,38 Minuten bei 3000 Metern folgten im Ziel schließlich 16:26,10 Minuten beziehungsweise über 200 Meter Vorsprung.
„Ich wollte noch mal an die 16 Minuten ran oder sogar drunter bleiben, aber dafür war es leider viel zu warm“, erklärte die 22-Jährige, die bei der EM in Helsinki (Finnland) mit der zweitbesten Zeit ihrer Karriere (15:52,74 Minuten) Platz 17 belegt hatte. „Für die 5000 Meter war es das für diese Saison, ich werde aber nun Rennen über 800 und 1500 Meter bestreiten. Die sind bislang in dieser Saison zu kurz gekommen.“ Mannschaftskameradin Stefanie Perfler (LG Telis Finanz Regensburg) wurde Achte mit 17:27,96 Minuten.
Mit einem Sprung über 4,05 Meter reichte es für Stabhochspringerin Julia Ott (TV 1860 Gunzenhausen) zu einem guten sechsten Platz. Nahe an ihre persönliche Bestleistung heran warf Johanna Höcketstaller (TSV 1880 Wasserburg) mit dem Diskus. 43,82 Meter reichten hinter der überragenden Shanice Craft (MTG Mannheim; 60,88 Meter) zu Rang sieben, während Speerwerfer Toni Roeder (TSV Ebensfeld) mit einer Weite von 65,60 Meter Achter wurde.