Benedikt Brem triumphierte bei den Männern über 3000 Meter. // Regensburger Doppelsieg bei den Frauen: Domenika Mayer (rechts) setzte sich am Schluss gegenüber Kerstin Hirscher durch. // Schnelles Rennen: Yassin Mohumed (links) machte Tempo, Benedikt Brem, Florian Bremm und Hiob Gebisso folgten. // Brian Weisheit (rechts) gab über 1000 Meter die Marschrichtung vor. // Emma Heckel // Franziska Drexler (vorne) pulversierte den bayerischen W 15-Rekord über 3000 Meter. Alle Fotos: Theo Kiefner

07.07.2021 01:33 // Von: Kurt Ring

3000-Meter-Challenge Regensburg: Schnelle Läufe wirbeln Bestenlisten durcheinander

Perfekte Bedingungen, perfekte Organisation, perfekte Läufe! Läuferherz was willst du mehr! Wieder einmal entpuppte sich der Obere Wöhrd am Samstagabend zum El Dorado für Läuferinnen und Läufer aus ganz Deutschland. Dabei schossen sie ein Feuerwerk von Leistungen ab, die die nationalen Bestenlisten gehörig durcheinander wirbelten. Schöner Nebeneffekt für den Veranstalter LG Telis Finanz Regensburg: Seine Lokalmatadoren ließen sich nicht lumpen und holten drei Siege auf den Hauptstrecken, jeweils mit überragenden neuen persönlichen Bestleistungen. Außerdem verbesserte Franziska Drexler (LAC Passau) über 3000 Neter mit 9:43,52 Minuten den bayerischen Rekord der W 15 gleich um elf Sekunden.

Domenika Mayer (LG Telis Finanz Regensburg) mit 9:13,03 Minuten praktisch auf den letzten zehn Metern der 3000 Meter ihrer Teamkollegin Kerstin Hirscher (9:13,38 Minuten) Platz eins weg. Benedikt Brem, das männliche Telis-Pendant, verblüffte mit einer Steigerung von über zehn Sekunden auf nie erwartete 8:08,18 Minuten als Männer-Sieger, zog dabei den Dortmunder U 20-Mann Yassin Mohumed mit 8:10,46 Minuten zur U 20-WM-Norm. Emma Heckel (LG Telis Finanz Regensbzrg), die ebenfalls bereits fürdieU 20-EM inTallinn (Estland) über 5000 Meter qualifiziert ist, reüssierte über 1000 Meter mit 2:51,99 Minuten. Lediglich Keyhan Hatami von den „Blauen“ musste den Sieg über 1000 Meter mit schönen 2:28,21 Minuten Brian Weisheit (LSG Höchstädt/Aisch) überlassen, der 2:27,09 Minuten brauchte.

 

"Heute hat alles gepasst am Oberen Wöhrd. Wer nicht da war, hat etwas verpasst", fasste Telis-Teamchef Kurt Ring das Geschehen beim Läuferabend kurz und knapp zusammen. "Die Bedingungen konnten nicht besser sein, die Protagonisten rannten, was die Beine hergaben, die Stimmung auf der idyllisch im Schatten gelegenen Wiese oberhalb der Zielgeraden war großartig. Es schien so, als ließen die Sportlerinnen und Sportler allen Corona-Frust hinter sich." Allen voran Männer-Sieger Benedikt Brem, eigentlich noch ein U 23-Athlet. "Keine Pollen und schon geht’s", lautete  sein Kommentar zu seiner fabelhaften Leistung, die ihn bis zur Poleposition der deutschen U 23-Bestenliste und Platz drei bei der von den Männern vorschwemmte. Nachdem Keyhan Hatami dreieinhalb Runden die Pace gemacht hatte, opferte sich Yassin Mohumed für die weitere Tempoarbeit, weil dieser unbedingt die U 20-WM-Norm wollte und damit Brem in eine Superposition brachte. Klasse Leistungen kamen auch von den weiteren bayerischen Protagonisten Florian Bremm (TV Leutershausen), der nach 8;10,83 Minuten die Ziellinie überquerte, und von Hiob Gebisso (TG Viktoria Augsburg), der nicht minder langsam 8:11,20 Minuten brauchte. Der Deutschen U 23-Meister über 10 000 Meter, Tobias Ulbrich (LG Region Landshut) kann mit seiner Unterdistanz-Leistung von 8:25,76 Minuten ebenfalls zufrieden sein.

 

Beim weiblichen Geschlecht gab Kerstin Hirscher die Pace vor, Domenika Mayer hängte sich an ihre Fersen, unterstützt von Emma Heckel in Teil zwei ihres „verschärften Training". Der harte Zweikampf spülte Mayer und Hirscher dann auch auf Platz fünf und sechs der deutschen Bestenliste, die immer noch Teamkollegin Miriam Dattke mit der einzigen Zeit unter neun Minuten anführt. Dahinter sorgten Hanna Bruckmayer (TSV Mühldorf; 9:30,98 Minuten), Theresa Ortenreiter (LG Stadtwerke München; 9:39,41 Minuten) und Brendah Kebeya (LG Bamberg; 9:43,25 Minuten) und Eva Schultz (LG Passau; 9:44,62 Minuten) ebenfalls für exzellente Ergebnisse.

 

Mit Linda Meier (LAC Passau; 9:43,16 Minuten) und Karla Hiss (MTV 1862 Pfaffenhofen; 9:57,33 Minuten) blieben noch weitere zwei U 18-Mädels über 3000 Meter unter der Zehn-Minuten-Schallmauer. U 18-Athlet Ilias Boukechab (LAC QuelleFürth) packte die 3000-Meter-DJM-Norm mit 9:00,65 Minuten ebenso wie der Würzburger David Scheller (9:00,82 Minuten), Vincent Schäfer (SWC Regensburg) fehlten am Ende bei seinen 9:10,46 Minuten winzige 26 Hundertstel. Bei der weiblichen U 20 gelangen Anna Drexler von der LG Passau feine 9:48,89 Minuten. Da ließ denn auch der „blaue“ Nachwuchs nicht lumpen. U 18-Läuferin Magdalena Engl (LG Telis Finanz Regensburg) sah mit 9:54,22 Minuten endlich die „Neun“ vorm Doppelpunkt, gleichbedeutend mit Platz fünf in der deutschen U 18-Bestenliste, und Hanna Müller schaffte die U18-DJM-Norm mit 10:44,62 Minuten.

 

Die überragende Nachwuchsleistung brachte jedoch die 15-jährige Franziska Drexler (LAC Passau), die mit 9:43,52 Minuten den bayerischen Rekord der W 15 gleich um elf Sekunden verbesserte. Ausgezeichnete 6:47,28 Minuten lieferte deren 14-Jährige Teamkollegin Änne Rothe über 2000 Meter ab und auch die M 14-Bubenleistung von Marco Voggenreiter (6:33,58 Minuten) vom gleichen Club überzeugte. Erstaunlich waren auch die 2:29,32 Minuten des U 20-Jugendlichen Maximilian Berger (TuS Bad Aibling) über 1000 Meter.