Bayerische Mehrkampfmeisterschaften U 16 Ingolstadt: Kemminer knackt bayerischen Rekord

Männliche U 16

Die alte Bestmarke lag seit 2010 bei Dimitri Antonov (TSV Bad Kissingen), der 2972 Punkte erreicht hatte. Antonov machte danach als Dreispringer Karriere und belegte 2013 bei der U 18-WM sogar den dritten Platz. In welche Richtung Jakob Kemminer gehen wird, kann zum jetzigen Zeitpunkt natürlich noch nicht vorhergesagt werden. Der Ochenbrucker erwies sich in der Bezirkssportanlage Mitte in Ingolstadt als Nachwuchathlet mit einem erstaunlich großen Vielseitigkeitspotenzial. In fast allen Einzeldisziplinen erzielte der junge Mann Ergebnisse, die auch für die jeweilige Disziplingruppe zu einer Kadernominierung gereicht hätte. Ob dies nun die 11,25 Sekunden über 100 Meter waren oder die 11,76 Sekunden über 80 Meter Hürden, die hervorragenden 6,56 Meter im Weitsprung, die 1,61 Meter im Hochsprung oder die 41,78 Meter im Speerwerfen: Kemminer ist ganz sicher Einer, der in  der Zukunft noch von sich hören lassen wird. Die Silber- und Bronzeplätze dahinter gingen an Keon Schmidt-Gothan (LG Stadtwerke München) mit 2658 und Matthias Zierer (TV Wallersdorf) mit 2619 Punkten.

Eine reife Leistung brachte im Block Sprint/Sprung der Altersklasse M 15 auch der neue Bayerische Meister Jan Kleine (LG Stadtwerke München), der sich hauchdünn mit 2906 Zähler gegen Henrik Hoffmann (LG Forchheim, 2895) durchsetzen konnte. Kleine lieferte einen Blockwettkampf auf gleichmäßig hohem Niveau, wobei erst sein Speerwurf von 41,65 Meter am Schluss den Ausschlag gab. Außerdem sprang er noch 6,13 Meter weit und 1,73 Meter hoch. Auf Rang drei landete Danny Stockhausen (LG Landkreis Roth,; 2854).

Erhebliche Probleme traten dagegen im männlichen Bereich des Block Wurf zutage. Während beim jüngeren M 14-Jahrgang noch vier Sportler den Wettkampf beendeten, gab es bei der M 15 nur zwei junge Burschen, die in die Wertung kamen. Die Bronzemedaille konnte somit überhaupt nicht vergeben werden. In der M 14 gewann Lokalmatador Julian Burkhardt (MTV 1881 Ingolstadt) mit 2788 Punkten (unter anderem 42,40 Meter mit dem Diskus und 5,56 Meter im Weitsprung) vor Loki Hachani (SWC Regensburg; 2704) und Stefan Preß (TSV Reichertshofen; 2509). Bei den älteren Jahrgängen buhlten Jonas Waas (TSV Plattling) und Niklas Ruzek (Kirchheimer SC) um den Titel - mit dem besseren Ende für Waas. Er erreichte 2834 Punkte vor Ruzek, der auf 2763 Zähler kam.

Einen klaren Sieger gab es im Block Lauf der M 14 mit Constantin Hampel (VfL Waldkraiburg). Bei seinen 2512 Zählern fielen vor allem seine Sprintleistungen auf  (100 Meter: 12,25 Sekunden; 80 Meter Hürden: 11,82 Sekunden). Silber ging an Philipp Krieg  (LG Telis Finanz Regensburg; 2437), Bronze sicherte sich mit Simon Nanke (TSV Neunkirchen am Brand; 2306) mit mit Abstandstärkste Läufer (2000 Meter in 6:40.36 Minuten). 2576 Punkte benötigte Jean-Pierro Araba (LAG Mittlere Isar) für seinen Platz ganz oben auf  dem Treppchen im Block Lauf der M 15. Der neue Bayernmeister erzielte im Weitsprung (5,58 Meter) und im Ballwurf (56,00 Meter) jeweils die Bestmarken. Dahinter landeten Jan-Luis Knisch (LG Hersbrucker Alb; 2538) und Vinzenz Reindl (LG Telis Finanz Regensburg; 2420) auf den weiteren Plätzen.

Der Konkurrenz weit enteilt war am Ende des zweitätigen Neunkampfes in der M 14, Michael Tarczweski (LAC Quelle Fürth). Mit einem konstant guten Leistungsportfolio holte er sich mit 4699 Punkten souverän den Titel. Dabei lief er unter anderem als Einziger die 1000 Meter unter drei Minuten (2:58,37 Minuten), sprang 5,56 Meter weit und 2,70 Meter hoch mit dem Stab. Jim Colin Hermann (DJK SF Reichenberg; 4252) und Benedikt Maurer (SV Germering; 4209) folgten mit großem Abstand. Ein Herzschlagfinale gab es dagegen im Neunkampf der M 15. Beim abschließenden 1000-Meter-Lauf kämpfen drei Läufer auf der Zielgeraden Kopf an Kopf um jeden Zentimeter. Am Schluss ergab nur ein winziges Pünktchen den Unterschied zwischen Platz eins und Platz zwei zugunsten von Markus Humig (SWC Regensburg; 4797) und Marten Lippold (TV 1861 Amberg; 4796). Beide schenkten sich in der Tat nichts. So hatte Humig seine Stärken im Stabhochsprung (3,20 Meter), über 80 Meter Hürden (11,42 Sekunden) und mit dem Diskus (35,17 Meter), während Lippold bester Hochspringer (1,76 Meter) und Speerwerfer (43,46 Meter) war. Auf dem Bronzerang fand sich mit 4660 Punkten Benedikt Dörr (TSV 1860 Ansbach).

In der Siebenkampf-Mannschaftswertung der männlichen U 16 holte sich das Trio des LAC Quelle Fürth (13 338) Gold vor dem SV Germering (11 345). Die Block-Mannschaftswertung gewann die LG Sempt (12 432).

Weibliche U 16

Kein bayerischer Rekord in Reichweite lag im Block Sprint/Sprung bei der weiblichen U 16, was aber zu einem nicht geringen Teil auch an den ungünstigen Witterungsbedingungen lag, den den jungen Sportlerinnen vor allem beim Hochsprung zu schaffen machten. Dennoch gelang es in der W 14 Florentine Toppe (TSV Wolfratshausen) mit über 100 Punkten Vorsprung den Titel mit ins Voralpenland zu nehmen. Bei ihren 2643 Zählern stachen in einem ausgeglichenen Fünfkampf vor allem ihre 1,64 Meter im Hochsprung hervor. Dahinter rangierten Lena Schroll (LAC Quelle Fürth; 2540) und Lea Kreuzer (DJK Weiden; 2478). In der W 15 ließ im Block Sprint/Sprung die Favoritin Ronja Melzner (SC Eschenbach) nichts anbrennen. Bei ihrer Meisterkür mit 2751 Punkten ragten die 44,38 Meter mit dem Speer, aber auch die 1,64 Meter im Hochsprung heraus. Silber durfte sich - ganz im Corona-Modus - Lara Jovanovic (TuS Traunreut; 2696) umhängen, Bronze ging an Lea Mehringer (LG Oberland; 2641).

Entgegen dem Trend bei den Jungen konnte sich die Beteiligung im Block Wurf bei den Mädchen durchaus sehen lassen. In der W 14 kamen insgesamt elf junge Damen in die Wertung. Beste war Hannah Murr (SWC Regensburg), die starke Ergebnisse im Kugelstoßen (11,66 Meter) und im Diskuswerfen (27,42 Meter) vorzuweisen hatte und insgesamt 2550 Punkte erzielte. Knapp dahinter belegte Lana Pavic (LAG Mittlere Isar) mit 2533 Zähler den zweiten Platz (unter anderem 28,18 Meter mit dem Diskus), Dritte wurde Konstanze Irlinger (TSV Jetzendorf; 2526), die als bestes Ergebnis 5,13 Meter im Weitsprung vorzuweisen hatte. Alle drei aus der jüngeren Altersklasse hätten in der älteren W 15 an diesem Tag den Titel geholt. Meisterin wurde hier Isabell Kailich (FC Aschheim; 2463) vor Nadja Knoesel (TG 48 Würzburg; 2398) und Luisa Nickmann (LAZ Kreis Günzburg; 2285).

Starke Felder und eine starke Siegerin gab es im Block Lauf der W 14, wo Pia Siedler (VfL Buchloe) mit 2461 Punkten ein sattes Polster von rund 150 Zählern zwischen sich und die Zweitplatzierte Julie Schmitt (LG Oberland; 2315) legte. Siedler bewies einmal mehr, dass beim Block Lauf viele Punkte über eine gute Ballwurfleistung zu holen sind. Ihre 42,00 Meter waren in Ingolstadt das Maß aller Dinge. Außerdem sprang sie noch 5,06 Meter weit. Bronze schnappte sich Johanna Billmeir (LAG Mittlere Isar; 2310). Ihre Mannschaftskameradin Lina Bachmann (LAG Mittlere Isar) beherrschte in W 15 die Konkurrenz ebenso souverän. 2460 Punkte reichten der 15-Jährigen zum Titelgewinn (unter anderem 5,39 Meter im Weitsprung). Die weiteren Stockerlplätze besetzten Tabea Oldenburg (TSV Unterhaching; 2296) und Laura Weigert (LG Telis Finanz Regensburg; 2249).

Magdalena David (TV Emmering) hieß die überlegende Bayernmeisterin im Siebenkampf der W 14. Ihre Punktzahl 3674 Punkten entsprang einem auf hohem Niveau ausgeglichenen Mehrkampf ohne erkennbare Schwächen. Silber ging an Leonie Schmid (LG Sempt; 3587), Bronze holte ihre Vereinskameradin Shanice Nützl (LG Sempt; 3380).  Einen spannenden Dreikampf lieferten sich im Siebenkampf der W 15 Leonie Schinko (TSV Dinkelsbühl), Alexandra Scharf (LA-Team Alzenau) und Maresa Hense (LG Sempt). Dass am Schluss Schinko mit starken 3831 Zählern triumphierte, lag vor allem an ihren 800 Metern (2:25,31 Minuten) oder den 5,46 Meter im Weitsprung. Scharf brillierte unter anderem mit 5,73 Meter im Weitsprung, musste aber am Schluss mit 3774 Punkten mit Rang zwei vorlieb nehmen, während Hense (unter anderem 5,35 Meter Weitsprung) mit 3756  Punkten auf dem dritten Platz landete.

Die Mannschaftswertung holte sich Maresa Hense mit ihren Kameradinnen von der LG Sempt mit 10 723 Punkten doch noch Gold vor der LG Region Landshut (10 223) und dem  SV DJK Taufkirchen (9566). Bei den Block-Teams gewann der starke SWC Regensburg mit 11 681 vor dem LAC Quelle Fürth (11 204) und den zweiten Fünf des SWC Regensburg (10 288).