Bayerische Schüler-MS Ingolstadt, Teil 2: Nachwuchs setzt viele Ausrufezeichen
Erfolgreichster Teilnehmer an diesen Titelkämpfen war Michael Adolf (DJK Ingolstadt), der in den Sprintkonkurrenzen der Altersklasse M 15 drei Goldmedaillen sammelte. Nach seinen beiden Siegen am Samstag über 80 und 300 Meter Hürden entschied er am Sonntag auch noch die 100 Meter für sich – in 11,40 Sekunden und mit einer Hundertstelsekunde Vorsprung vor Marcel Fleischer (LAZ Inn). Dritter wurde Alexander Peetz (LG Fichtelgebirge/11,73 Sekunden), der bereits über die kurze Hürdendistanz Zweiter geworden war.
Laurin Walter (LG Stadtwerke München), in der deutschen Schülerbestenliste im 300-Meter-Lauf mit 35,74 Sekunden die Nummer eins, ging natürlich als hoher Favorit ins Rennen. Er siegte auch unangefochten und blieb mit starken 35,95 Sekunden nur knapp über seiner Bestzeit. Erneut gefiel auch Alexander Peetz (LG Fichtelgebirge) als Zweiter in 37,61 Sekunden vor Sven Holländer (LG Sempt/38,01 Sekunden). Da die 1000 Meter nur eineinhalb Stunden nach dem 300-Meter-Lauf auf dem Programm standen, verzichtete der im Vorjahr in der M 14 erfolgreiche Laurin Walter, der auch hier als Sieganwärter gegolten hätte, auf seine Teilnahme. Gut vertreten wurde er von seinem Vereinskollegen Eric Zimmermann (LG Stadtwerke München), der nach 2:43,26 Minuten als Erster vor dem am Schluss bedrohlich näherkommenden Kenneth Padberg (SV Untermeitingen/2:43,74 Minuten) durchs Ziel lief. Lukas Eickmeyer (TSV Bogen/2:45,41 Minuten) entschied den Kampf um Platz drei für sich.
Fünf Läufer unter zehn Minuten
Über 3000 Meter blieben gleich fünf Läufer unter der 10-Minuten-Marke. Mit sicherem Vorsprung gewann Patrick Karl (TV Ochsenfurt), vor einem Jahr auch schon Sieger in der M 14 über diese Distanz, in 9:29,74 Minuten und stieß damit auf einen Platz unter den Top Ten der DLV-Schülerbestenliste vor. Auf die weiteren Podestplätze kamen Sebastian Schindler (LG Erlangen/9:37,20 Minuten) und Quirin Kappelmeier (LG Kreis Dachau/9:37,20 Minuten).
Zwei Hochspringer überwanden die Latte bei 1,80 Metern, der Sieg fiel an Sven Glück (TV Schierling), der diese Höhe im ersten Versuch meisterte, während Tobias Gußner (LG Landkreis Roth) dafür zwei Versuche benötigte. Ebenfalls zwei junge Athleten übertrafen im Weitsprung die Sechs-Meter-Marke. Gold gab es hier für Marcel Fleischer (LAZ Inn/6,24 Meter), Silber für Stefan Krumm (TSV Marktoberdorf/6,11 Meter).
Niklaus Brönneke (ATS Kulmbach) schleuderte den Hammer 51,43 Meter weit und landete damit auf Rang acht der DLV-Bestenliste. Auch die Nächstplatzierten entstammen ausgesprochenen Hammerwurf-„Nestern“: Marco Achorner (SV Achenmühle/46,09 Meter) und Niklas Wermbter (ATS Kulmbach/44,84 Meter). Im Speerwurf kamen zwei Mitglieder der am Tag vorher siegreichen 4 x 100-Meter-Staffel der LG Landkreis Roth auf die Podestplätze: Den Titel sicherte sich Felix Fichtner mit 50,20 Metern, Dritter wurde Sebastian Pfahler (48,90 Meter) und dazwischen schob sich Benedikt Alt (LG Festina Rupertiwinkel/49,61 Meter).
Beachtliche Sprint- und Laufleistungen
Schnellster von 25 angetretenen 100-Meter-Sprintern der M 14 war Fabian Mueller (LAG Schwandorf) mit 11,84 Sekunden vor Idrissa Sow (TSV 1860 München/11,96 Sekunden). Eine beachtliche Vorstellung gab der Sieger im 1000-Meter-Lauf dieser Altersklasse, Tobias Henning (LG Eckental): Mit 2:43,77 Minuten war er nur eine halbe Sekunde langsamer als der M 15-Meister über diese Distanz, die Lamin Traore (LLC Marathon Regensburg) in 2:47,28 Minuten als Zweiter beendete. Über 3000 Meter war bei David Korbany (TSV 1860 Rosenheim) der Ehrgeiz deutlich zu erkennen, unbedingt unter zehn Minuten zu bleiben – und er schaffte es auch in 9:58,61 Minuten. Das bedeute fast zehn Sekunden Vorsprung auf den Zweitzen Marvin Thomas (DJK Aschaffenburg/10:08,55).
Seine dritte Medaille bei diesen Meisterschaften holte sich Dominik Maaß (LAV Neustadt) bei seinem Sieg im Hammerwurf mit 44,83 Metern, nachdem er am Samstag Erster mit dem Diskus und Zweiter mit der Kugel geworden war. Sein Vorsprung auf den Zweiten im Hammerwurf, Alexander Attila Gleixner (LG Lkr. Aschaffenburg), betrug über sechs Meter. Da ging es im Speerwurf viel enger zu: Meister wurde Marius Laib (LG Eckental/45,62 Meter) vor Justin Polster (LG Landkreis Roth/45,25 Meter) und Felix Kerger (LG Sempt/43,73 Meter.)
24 Staffeln bei den Schülerinnen
Staffelrennen sind bei den Mädchen ganz offensichtlich sehr beliebt. Nicht weniger als 24 Teams starteten bei den Vorläufen über 4 x 100 Meter der Schülerinnen A. Das Finale am Sonntag gewann das Quartett der LG Stadtwerke München (Sina Heubel, Margot Beaudoin, Claudia Witte und Lea Rieger) in sehr guten 49,88 Sekunden vor der LAG Schwandorf (50,58 Sekunden) und dem MTV 1881 Ingolstadt (51,03 Sekunden). Die schnellste Einzelsprinterin über 100 Meter kam jedoch von der SG Regnitzlosau: Jamie Breuer siegte in 12,53 Sekunden vor den beiden Münchnerinnen Lea Rieger (12,74 Sekunden) und Margot Beaudoin (12,75 Sekunden). Eine dritte Stadtwerke-Athletin aus der Meisterstaffel, Sina Heubel, behauptete sich in 41,45 Sekunden vor Lisa Marie Petkov (TSV Friedberg/42,46 Sekunden) und Annika Kirchner (TSV Bad Kissingen/42,70 Sekunden). Innerhalb von zehn Minuten gingen beide Meistertitel im 300-Meter-Lauf der M 15 und der W 15 an die LG Stadtwerke München (Heubel und Walter).
Bemerkenswert war die Leistungsdichte im 800-Meter-Lauf. Die ersten Drei kamen innerhalb von 1,44 Sekunden ins Ziel. Maria Dietz (DJK Aschaffenburg) gewann in 2:19,55 Minuten vor Lena Humburger (LG Donau-Ries/2:20,51 Minuten) und Andrea Kinberger (LG Team Isartal/2:20,97 Minuten). Laura-Sophie Schiller (SV Schöllnach), über 2000 Meter vor den Meisterschaften an zehnter Stelle der deutschen Bestenliste, erfüllte die in sie gesetzten Erwartungen und lief in 6:44,78 Minuten zur Goldmedaille vor Franziska Reng (LG Telis Finanz Regensburg/6:45,99 Minuten).
Katharina Winkler (LAC Quelle Fürth), die herausragende W 15-Schülerin des ersten Tages, musste im Weitsprung mit 5,12 Metern Carina Brettschneider (VfL Murnau/5,21 Meter) den Vortritt überlassen. Knapp hinter Winkler sprang Jessica Bernardo (TSV Coburg-Scheuerfeld) mit 5,10 Metern auf den dritten Platz in diesem Wettbewerb mit 18 Teilnehmerinnen. Lediglich vier Mädchen traten dagegen im Hammerwurf an, den Christin Hohberger (LAV Naila) mit 40,03 Metern vor Melina Haberstock und Jennifer Kirchmann (beide TV Hindelang) für sich entschied.
Paula Benstetter gewinnt auch über 100 Meter
Nach ihrem Erfolg am Samstag über 80 Meter Hürden stand Sprinttalent Paula Benstetter (TSV Bad Endorf) zum zweiten Mal ganz oben auf dem Siegerpodest. Die 100 Meter (36 Teilnehmerinnen) gewann sie in 12,62 Sekunden vor Daniela Gantschier (LAG Schwandorf/12,76 Sekunden). Jörg Stacker, der Teamleiter Lauf im BLV, war besonders von den Leistungen der W 14-Schülerinnen auf den Mittelstrecken angetan. Die Siegerin im 800-Meter-Lauf, Marina Baumann (TV Zwiesel), war mit beachtlichen 2:16,41 Minuten wesentlich schneller als die Meisterin der W 15. Auch die Zeit ihrer Vereinskameradin Lena Goestl, die mit 2:19,15 Minuten Zweite wurde, konnte sich sehen lassen.
Ein Ausrufezeichen sollte ferner hinter der Zeit stehen, mit der Theresa Hackl (LG Wolfstein) die 2000 Meter gewann; mit 6:44,12 Minuten war auch sie um einige Zehntelsekunden schneller als die Siegerin der ein Jahr Älteren. Deutlich unter sieben Minuten blieb noch die Zweite, Nada Balcaczyk (LG Würm Athletik/6:52,85 Minuten). Erwähnenswert ist schließlich noch, dass sowohl über 800 Meter wie auch über 2000 Meter der W 14 jeweils 20 Läuferinnen an den Start gingen.
Geringere Anzahl der Fehlversuche entscheidet
Die geringere Zahl der Fehlversuche entschied im Hochsprung über die ersten zwei Plätze, die für jeweils 1,60 Meter vergeben wurden. Da lag dann Nadine Heizenröther (LG Karlstadt/Gambach/Lohr) vorn vor Laura Gröll (LG Eckental). Daniela Weichselgartner (TSV Bad Endorf) ist die neue W 14-Meisterin im Stabhochsprung. Sie überquerte 2,80 Meter, die Zweitzplatzierte Franziska Kirhchhoff (LAZ Kreis Würzburg) kam über 2,70 Meter. Zum wiederholten Male gab es einen Beweis dafür, dass beim TV Hindelang gute Nachwuchsarbeit im Hammerwurf betrieben wird. Zwei junge Werferinnen dieses Vereins machten die Entscheidung an der Spitze unter sich aus: Judith Scholl siegte mit 40,14 Metern vor Hannah Kraft mit 37,43 Metern.