Jugend-Hallen-DM Sindelfingen Tag eins: Merlin Hummel lässt es krachen
Dass er gut drauf sei, habe er gewusst, erklärte Merlin Hummel (UAC Kulmbach), nachdem er die Glückwünsche für seinen Titel eingesammelt hatte. „Aber dass es fast 75 Meter werden, hat mich doch ein bisschen überrascht.“ Der Oberfranke, der von Martin Ständner trainiert wird und von seinem Stiefvater vor rund sechs Jahren zum Hammerwurf ermutigt wurde, steigerte sich am Samstag im U 18-Wettbewerb auf glänzende 74,92 Meter. Zwei weitere 71-Meter-Würfe untermauerten seine Dominanz.
Im Speerwurf der männlichen U 20 gab es eine enge Entscheidung: Die Top Vier trennten kaum zweieinhalb Meter. Darauf, dass die 65,53 Meter von Adrian Griffel (Bramstedter Turnerschaft) aus dem ersten Versuch zur Goldmedaille reichen würden, hätte wohl kaum jemand getippt. Denn die Konkurrenz kam ihm gefährlich nahe – aber nicht mehr vorbei. Nur er selbst konnte mit sich mit dem letzten Wurf und 65,65 Metern ein weiteres Mal steigern. Silber holte sich der starke Linus Limmer (LG Stadtwerke München; 65,41 Meter).
Den Schlusspunkt unter die Winterwurf-Wettbewerbe setzten an Tag eins bei schon empfindlich kühlen Temperaturen die Hammerwerferin. Im U 20-Wettbewerb ging Bronze an Nancy Randig (SWC Regensburg; 55,13 Meter). Bei den Speerwerferinnen der weiblichen U 20 musste zuvor Elisabeth Hafenrichter (LG Stadtwerke München) im allerletzten Durchgang den Bronzerang für Emilya Zimney (LG Eintracht Frankfurt; 46,64 Meter) räumen. Ihr blieb am Schluss Rang vier mit 46,30 Meter. Elina Nebel (TSV Plattling) wurde mit 44,20 Meter Fünfte.
Nach schnellen Zeiten über 60 Meter im Halbfinale, in dem Fabian Olbert (LG Stadtwerke München) seine Bestleistung auf 6,75 Sekunden verbessern konnte, versprach das Finale ein spannendes Rennen um die Medaillen. Am Ende setzte sich Titelverteidiger und Top-Favorit Luis Brandner (LAC Erfurt) in 6,73 Sekunden vor Olbert (6,77 Sekunden) und Malte Stangenberg (LC Jena, 6,78 Sekunden) durch. Nur Platz vier blieb Olberts Vereinskamerdem Florian Knerlein in 6,73 Sekunden. Dafür hielten sich die beiden zusammen mit Jakob Matauscheck und Vincent Saller im Vorlauf über 4 x 200 Meter schadlos. In 1:28,14 Minuten schaffte das Quartett aus der Landeshauptstadt nicht nur die beste Zeit aller angetretenen Staffel, sondern sogar einen neuen bayerischen Hallenrekord. Nicht viel hätte gefehlt, und die noch 15-jährige Naomi Krebs (LG Bamberg) hätte im 60-Meter-Finale der weiblichen U 20 eine faustdicke Überraschung geschafft. Mit exzellenten 7,55 Sekunden verpasste sie als Vierte nur um eine Winzigkeit das Podest.
Im Kugelstoßen landete der im vergangenen Jahr noch in der U 16 startberechtigte Domini Idzan (LG Stadtwerke München) bei der U 20 auf einem sehr guten sechsten Rang (16,48 Meter). Die gleiche Platzierung blieb seiner Trainingspartnerin Cassandra Bailey, die noch der U 18 angehört. Sie stieß mit der Vier-Kilo-Kugel 14,23 Meter.