Schon jetzt gilt für die bayeriche U 20-Elite: Kolin ist Kult! Markus Schwertfeger und Christian Zimmermann dokumentierten ihre Liebe für den Vergleichskampf in der tschechischen Elbstadt mit diesem T-Shirt.

Christina Hering (Dritte von rechts) stellte sich kurz vor ihrem DLV-Länderkampfdebüt ganz in den Dienst des BLV-Teams und unterstützte über 800 Meter Anna-Lena Stich (rechts).

Sieger in einem spannenden Stabhochsprung-Krimi: Artur Wollert (Mitte).

Lucien Aubry (rechts) hatte über 100 Meter überraschend die Nase vorn.

Noch ein Gewinner, mit dem kaum jemand gerechnet hatte: Max Zenger gelang der beste Weitsprung der Konkurrenz.

Eine Klasse für sich: Evi Weber dominierte das Diskuswerfen.

Bayerischer Doppelsieg im Hochsprung: Jana Peter (links) und Nadine Niemann (Mitte) gelangen jeweils Bestleistungen.

Valerie Griesche (rechts) und Anna-Lena Stich (links) holten auch über 1500 Meter die optimale Punktzahl für den BLV.

Der größte Satz der gesamten Konkurrenz und ihrer Karriere gelang Tina Pröger im Weitsprung.

Der nächste weißblaue Doppelsieg ging auf der Konto von Annemarie Schlueter (links) und Laura Renner (Mitte) im Kugelstoßen.

26.09.2013 10:14 // Von: Iris Urban

Teamgeist war der Schlüssel zum überlegenen Sieg der BLV-U 20-Auswahl im tschechischen Kolin

Zum zweiten Mal nahm der Bayerische Leichtathletik-Verband (BLV) mit seiner U 20-Auswahl am International Visegrad Match in Kolin (Tschechien) teil. Dabei ließen die bayerischen Athleten der Konkurrenz aus Tschechien, Ungarn, der Slowakei und Frankreich keine Chance. 32 Einzelmedaillen, davon alleine 16 Mal Gold, unterstreichen das tolle Mannschaftsergebnis. Verdient konnte sich das weißblaue Team am Ende über einen überlegenen Sieg freuen.

Bereits Ende August machte sich die bayerische U 20-Auswahlmannschaft auf den Weg nach Kolin. Nachdem im Vorfeld aus den Fehlern des vergangenen Jahres gelernt wurde, ging in diesem Jahr ein komplettes Team an den Start. Und bereits beim Blick auf die Meldelisten wurde klar, dass der Sieg in diesem Jahr nur über das "Team Bayern" führen würde. Diese Tatsache wurde dann auch noch durch die kurzfristige Absage der polnischen Mannschaft untermauert. Die Mannschaften aus Tschechien, Ungarn, der Slowakei und Frankreich hatten schließlich alle Hände voll zu tun, sich gegen eine fast übermächtige bayerische Mannschaft zur Wehr zu setzen.

Gleich zu Beginn des Wettkampfes konnten die ersten Goldmedaillen verbucht werden. Christina Hering (LG Stadtwerke München) stellte sich beim 800-Meter-Lauf zuerst in den Dienst der zweiten bayerischen Läuferin, Anna-Lena Stich (TuS Bad Aibling) und hielt für sie die Konkurrenz auf Abstand. In der zweiten Runde zeigte sie aber, wer die Chefin auf der Rundbahn ist und zog dem Feld auf und davon. In 2:16,33 Minuten gewann sie dieses taktische Rennen und stellte nebenbei noch einen neuen Meetingrekord auf. Ihre zweite Goldmedaille konnte Hering etwas später am Tag dann über ihre zweite Paradestrecke, die 400 Meter, verbuchen. In 56,58 Sekunden lief sie locker als Erste über die Ziellinie und legte dabei fast zwei Sekunden zwischen sich und die Konkurrenz.

Nicht ganz so leicht war der Weg zu Gold für Artur Wollert (LAZ Kreis Würzburg) im Stabhochsprung. Glaubte er sich nach seinem Ausscheiden schon als sichererer Zweitplatzierter, war die Überraschung groß, als es im Anschluss doch noch ins Stechen ging. Diesen spannenden Stabhochsprung-Krimi konnte Wollert dann am Ende tatsächlich noch für sich entscheiden und siegte schließlich mit 4,65 Metern.

Den ersten Doppelsieg gab es dann schon fast erwartungsgemäß beim Diskuswurf zu feiern. Die Herren im Ring waren hier Markus Schwerdtfeger (LAZ Kreis Würzburg) und Christian Zimmermann (Kirchheimer SC). Doch ganz so leicht wie zuerst geglaubt, war es für beide dann doch nicht. Nach guten Leistungen im Einwerfen kamen beide im Wettkampf nicht an die 50-Meter-Marke heran und machten den Ausgang des Wettkampfes ungewollt spannend. Am Ende setzte sich Schwerdtfeger, wie auch bei den Bayerischen Meisterschaften, gegen Zimmermann durch. Mit 49,83 Metern und 48,59 Metern waren beide Werfer nicht zufrieden, steuerten aber starke 20 Punkte zur Gesamtwertung bei.

Dass die Diskuswerferinnen ihren Kollegen in nichts nachstehen, zeigt das Ergebnis des Wettbewerbs der weiblichen Jugend. Auch hier gingen Gold und Silber nach Bayern. Ganz souverän gewann Evi Weber (TSV 1862 Erding) den Wettkampf. Jeder Ihrer Würfe hätte dabei zum Sieg gereicht. Ihre Bestweite an diesem Tag: 44,42 Meter. Spannender machte es da schon Annemarie Schlueter (LG Stadtwerke München). Sie legte noch einmal alles in den letzten Versuch und konnte sich mit 36,53 Metern noch die Silbermedaille sichern.

Ebenfalls über Silber konnte sich Schlueter dann beim Kugelstoßen freuen. Mit 11,59 Metern musste sie sich nur der Konkurrenz aus den eigenen Reihen geschlagen geben. Laura Renner (TV Altötting), die noch dem Jahrgang der U 18 angehört, ließ der Konkurrenz keine Chance. Ein weiter Stoß auf 12,86 Meter bedeutete die Goldmedaille und damit einen weiteren weißblauen Doppelsieg.
Doch das sollte es noch nicht gewesen sein. Im Hochsprung der weiblichen Jugend gab es den nächsten Doppelsieg zu feiern. Und zwei persönliche Bestleistungen dazu. Eine überragende Nadine Niemann (LAZ Obernburg-Miltenberg) steigerte ihren Hausrekord auf tolle 1,78 Meter und erreichte damit nicht nur Gold, sondern auch die Qualifikation für dir Deutschen Hallenmeisterschaften. Hinter ihr konnte Siebenkämpferin Jana Peter (MTV 1881 Ingolstadt) mit ebenfalls persönlicher Bestleistung von 1,67 Metern die Silbermedaille gewinnen.

Eine kleine Überraschung gab es beim 100 Meter Lauf der männlichen Jugend. Hier setze sich in 10,94 Sekunden Lucien Aubry (LG Erlangen) gegen Florian Bauer (LG Stadtwerke München, 11,02 Sekunden) durch. Da die beiden Sprinter in unterschiedlichen Läufen an den Start gegangen waren, war die Freude von Aubry, der den zweiten Zeitlauf gewann, besonders groß, als die Zeit offiziell verkündet wurde. Bei der Siegerehrung gingen dann wieder Gold und Silber nach Bayern.

Nochmals Gold und Silber in einem Wettbewerb gingen ins Läufer-Lager. Im 3000 Meter Lauf konnte Hiob Gebisso (TG Viktoria Augsburg) seine hervorragende Form zeigen und siegte in einem tollen Rennen mit neuem Meeting-Rekord von 4:02,81 Minuten. In 4:06,73 Minuten kam Bernhard Weinländer (LAC Quelle Fürth) als Zweiter ins Ziel und machte den nächsten Doppelerfolg komplett.
Ihnen gleich taten es dann die beiden Läuferinnen über die 1500 Meter. Valerie Griesche (DJK Ingolstadt) konnte das Rennen in 5:54,36 Minuten vor Anna-Lena Stich (TuS Bad Aibling, 4:58,67 Minuten) für sich entscheiden. Doch gerade hier glänzte die Silbermedaille fast wie Gold. Anna-Lena Stich sprang über die 1500 Meter kurzfristig ein und hatte schon die 800 Meter in den Beinen. Dank eines tollen Teamrennens der beiden bayerischen Läuferinnen konnten sich dann am Ende beide gemeinsam über den Doppelsieg freuen.

Dass die BLV Jugend U 20 in allen Disziplinen gut aufgestellt war, zeigen die weiteren Goldmedaillen. Samuel Assmann (TG 48 Würzburg) gewann die 400 Meter in 49,26 Sekunden und lag damit über eine halbe Sekunde vor der Konkurrenz.

Im Weitsprung kam es dann zur nächsten Überraschung. Nicht der Topfavorit, Maximilian Entholzner (1. FC Passau) gewann diesen Wettbewerb, sondern sein bayerischer Teamkollege Maximilian Zenger. Mit 6,81 Meter ging die Goldmedaille an den Springer des LAC Quelle Fürth. Enttäuscht war Entholzner jedoch nicht. Hatte er doch schon vorher die 110 Meter Hürden in 14,75 Sekunden für sich entscheiden können. Geschwächt durch eine Erkältung konnte er im Anschluss an den Lauf einfach nicht mehr genügend Kräfte für den entscheidenden Sprung mobilisieren.

Ganz im Gegensatz dazu verlief der Weitsprungwettkampf für Tina Pröger (LAC Quelle Fürth) bei der weiblichen Jugend. Die sprungstarke Mehrkämpferin steigerte sich von Sprung zu Sprung und konnte am Ende mit neuer persönlicher Bestleistung von 5,80 Metern ihrer Favoritenrolle mehr als gerecht werden. Belohnt wurde auch sie dafür mit Gold.

Ebenfalls über den Sieg freute sich Martin Weinländer (LAC Quelle Fürth). Er gewann, wie angekündigt, den 800 Meter Lauf in 1:57,49 Sekunden. Dabei kontrollierte er während des gesamten Rennens das Feld und setzte sich schließlich in einem langgezogenen Endspurt ganz an die Spitze. Gold nach Plan!

Nach den guten Vorleistungen im Sprint, waren die Erwartungen an die bayerischen Staffeln zum Abschluss recht hoch. Die männliche Jugend konnte diesen Erwartungen absolut gerecht werden und gewann das abschließende Staffelrennen in der Besetzung Lucien Aubry, Florian Baur, Maximilian Entholzner und Felix Straub in überlegenen 42,68 Sekunden.

Nicht nur während des gut organisierten und durchgeführten Wettkampfes, sondern auch während des kompletten Aufenthaltes bei den äußerst rührigen Gastgebern des T. J. Sokol Kolín-atletika, präsentierte sich die bayerische Auswahlmannschaft als tolles Team. Die Freude bei der abschließenden Siegerehrung in der Stadthalle in Kolin war groß und stolz konnte der große Kristall-Pokal aus den Händen des Bürgermeisters entgegengenommen werden. Einen würdigen Abschluss bildete die deutsche Nationalhymne, die zu Ehren der Siegermannschaft gespielt wurde.
Ein großer Dank geht an den örtlichen Veranstalter, alle Athletinnen und Athleten und das Trainerteam des BLV. Wir freuen uns schon auf`s nächste Jahr!

Weitere Medaillengewinner/innen:

Weibliche Jugend

200 Meter    Sinead Ebert, LAC Quelle Fürth: 26,57 Sekunden; Bronze

Speerwurf    Simone Schramm, LG Bamberg: 40,16 Meter; Bronze

Männliche Jugend

Kugel           Dennis Edelmann, LG Augsburg: 16,52 Meter; Silber

200 Meter  Florian Bauer, LG Stadtwerke München:22,16 Sekunden; Silber

800 Meter    Kilian Stich, TuS Bad Aibling: 1:59,31 Min; Bronze

Kugel          Christian Zimmermann, Kirchheimer SC: 16,13 Meter; Bronze

Hochsprung Christoph Kurz, FC Aschheim: 1,93 Meter; Bronze

400 Meter    Felix Straub, LG Ansbach: 50,33 Sekunden; Bronze

Weitsprung  Maximilian Entholzner, 1. FC Passau: 6,60 Meter; Bronze