"So etwas passiert mir nicht noch einmal!" Tobias Schreindl will sich nach der auf den letzten Metern verlorenen DM-Bronzemedaille vom vergangenen Jahr diesmal in München revanchieren. Foto: Theo Kiefner

10.10.2013 21:14 // Von: Dieter Claus

Bei der Marathon-DM in München wollen die Bayern ihren Heimvorteil in Edelmetall ummünzen

München leuchtet für die Leichtathletik: Am kommenden Sonntag haben sich knapp über 500 Langstreckler zu den Deutschen Marathonmeisterschaften angemeldet. Mit rund 200 Athleten stellen die bayerischen "Marathonis" dabei die größte Landsmannschaft. Können die Bayern einen Heimvorteil genießen? Ist die Anstrengung auf den letzten Kilometern leichter zu ertragen, wenn man die Umgebung kennt?

Vermutlich werden im Schlussteil der Strecke für die Teilnehmer eher die Kondition, die Routine und die Trainingsplanung der vergangenen Wochen und Monate ausschlaggebend sein. Der Münchenmarathon steht natürlich in Konkurrenz zu weiteren Marathonläufen im Herbst. So hat sich Markus Meißgeier (LG Hof) in Berlin gut präsentiert und beim Marathon in Köln wird zeitgleich mit Philipp Pflieger (LG Telis Finanz Regensburg), einer der besten deutschen Langstreckenläufer, an den Start geht.

"So etwas passiert mir nicht noch einmal!", klagte Tobias Schreindl (LG Passau), als ihm im Vorjahr auf den letzten Metern die erhoffte Bronzemedaille entging. Am Sonntag will der 25-Jährige auf jeden Fall zu den drei schnellsten deutschen Marathonläufern gehören. Am Start ist allerdings auch Ybekal Daniel Berye (PSV Grün-Weiß-Kassel), der vor zwei Jahren in Frankfurt 2:18:26 Stunden lief. Und da sind auch noch Maximilian Meingast (LG Stadtwerke München) und Christian Dirscherl (LG Erlangen). Beide Läufer werden aktuell in der DLV-Bestenliste mit einer Zeit von 2:26 Stunden dokumentiert. In der Mannschaftswertung erhofft sich LAC Quelle Fürth-Trainer Theo Kiefner Medaillen für sein Quartett Sebastian Jost, Eike Loch, Dominik Mages, Wolfgang Schweigert. Die gegnerischen Teams kommen mit der LG Passau und der LG Stadtwerke München auch aus Bayern.

Zumindest schnellste bayerische Läuferin könnte in München Julia Galuschka (LG Telis Finanz Regensburg) werden, zumal ihre Teamkolleginnen Steffi Volke verletzungsbedingt nicht startet und Mikki Heiß sich nur für die Mannschaft nochmals die Laufschuhe anziehen will. "Es sollte eine Zeit unter 2:50 Stunden werden", hat sich Tina Fischl (LG Passau) vorgenommen. Wenn ihr dies gelingt, dann würde dies bei den bisherigen Konkurrenzverhältnissen bei den Marathons in München eine Platzierung unter den ersten sechs Frauen bedeuten. Und falls dann Kerstin Steg (LAC Quelle Fürth) die von ihrem Trainer prognostizierte Zeit von 2:50 Stunden erreicht, läge die mehrfache Bayerische Marathonmeisterin im Gesamtfeld ebenfalls ganz vorne. Der Sieg in der W 40 ist ihr ohnehin kaum zu nehmen. Vor einigen Wochen lief Steg den Fränkische-Schweiz-Marathon ganz locker in drei Stunden.

Als weiterer bayerischer Läuferin in der W 40 ist Ulrike Mayer-Tancic (LG Telis Finanz Regensburg) ein Platz auf dem Stockerl zu wünschen. "Ich liebäugle mit dem dritten Rang in der W 60", kündigt bescheiden Christine Sachs (LG Geiselhöring) an. Sie kennt ihre Konkurrentinnen Gabriele Célette (LC Rehlingen) und Brigitte Hoffmann (LG Welfen) sehr gut. Sachs konnte aber beide Läuferinnen in der Vergangenheit schon schlagen. "Für mich ist Dietmar Hilgers von Lauffeuer Chiemgau der absolute Favorit", prognostiziert Manfred Dormann (TV Bad Brückenau) den Ausgang der Meisterschaft in der M 60. Dormann gewann in den vergangenen Jahren viele Meisterschaften in der M 60 und lief neulich beim Berlinmarathon 2:59:27 Stunden, wird aber nicht in München starten.   

Der Marathonevent in München wird umrahmt von weiteren Laufveranstaltungen, die bayerische Spitzenathleten anziehen. So starten auf der Halbmarathondistanz Corinna Harrer und Fabian Allraun (beide LG Telis Finanz Regensburg). Auf der Zehn-Kilometer-Distanz wird Reinmund Hobmaier (PTSV Rosenheim) zu sehen sein.