Lukas Koller trotzte auch in München jedem Wetter und schleuderte als Einziger des Diskus über 50 Meter. Foto: Stuffer

21.01.2015 18:28 // Von: Reinhard Köchl

Bayerische Winterwurf-MS München: Koller schleudert Diskus im Schneetreiben über 50 Meter

Was an Weihnachten überhaupt nicht mehr funktioniert, das klappt bei den Bayerischen Winterwurfmeisterschaften in jedem Jahr wie am Schnürchen: Pünktlich zu Beginn der Titelkämpfe beginnt es zu schneien. Auch bei den Titelkämpfen 2015 im Schatten des Münchner Olympiastadions hatten die Teilnehmer mit heftigem Schneetreiben, glatten Wurfringen und empfindlich kalten Temperaturen zu kämpfen. Insofern macht Lukas Kollers Diskuswurf über die 50-Meter-Marke Hoffnung auf wärme Jahreszeiten.

Gute Frühform oder einfach nur wetterresistent: Lukas Koller (TSV 1880 Wasserburg) wird er herzlich egal sein. Mit seinem letzten Versuch im U 20-Wettbewerb übertraf er als Einziger eine Grenze, die für alle anderen Diskuswerfer an diesem Tag unerreicht blieb und brachte sich gleichzeitig als Zweiter der aktuellen DLV-Bestenliste für die Deutschen Winterwurfmeisterschaften in Neubrandenburg (14./15. Februar) in Stellung. Sogar mit neuen persönlichen Bestleistungen schlossen der Zweite Ruben Mayer (LG Sempt; 40,93 Meter) und der Dritte Martin Schneider (LG Kreis Dachau; 39,02 Meter) den Wettbewerb ab.

Ebenfalls fast zum Hausrekord gelangt hätte es für U 18-Sieger Jannik Voß (TSV Schleißheim). Trotz vorübergehender Vereisung des Ringes, der erst durch eine Salz-Spezialmischung von BLV-Teamleiter Joachim Lipske beseitigt werden konnte, gelangen dem neuen Bayerischen Winterwurfmeister respektable 42,97 Meter. Auf den Plätzen folgten Dominik Meier (LG Augsburg; 39,22 Meter und Lukas Englhardt (TG Kitzingen; 38,02 Meter).

Bei den jungen Damen gelang erwartungsgemäß Rebecca Zimmer (LG Bamberg) in der U 20 mit 40,55 Meter das beste Resultat, gefolgt von Laura Renner (TV Altötting; 32,26 Meter) und Michelle Schneider (LG Stadtwerke München; 31,38 Meter). Wie hoch ihre Leistungen einzuschätzen ist, lässt sich vielleicht anhand der 42,08 Meter der außer Konkurrenz teilnehmenden U 20-WM-Teilnehmerin Evi Weber (TSV 1862 Erding) beurteilen. In der U 18 verteidigte Amelie Döbler (LG Stadtwerke München) ihren Titel aus dem Vorjahr mit einem Versuch auf 37,97 Meter. Silber ging an Christina Stumböck (LG Oberland), die 35,19 Meter zu Buche stehen hatte.

Etwas hinter den Erwartungen zurück blieben die Speerwerfer, was sicherlich daran lag, dass ihre Disziplin mehr unter den äußeren Umständen litt. Dicht beieinander lagen die Medaillengewinner in der männlichen U 20, wo letztlich Marius Laib (LG Eckental) mit 51,18 Meter der einzige Wurf über 50 Meter gelang (51,18 Meter). Silber ergatterte sich Felix Wenz (FC Aschheim; 49,22 Meter), Bronze ging an Nico Spreng (MTV 1881 Ingolstadt; 48,08 Meter). Den Titel in der männlichen U 18 holte sich Tim Krönert (TS Lichtenfels) mit 47,54 Metern.

Veronika Klimek (VfL Waldkraiburg) reichten bei ihrem Debüt in der weiblichen U 20 38,22 Meter zu Gold vor Anna Seitz (1. FC Pleinfeld; 36,60 Meter) und Tamara Koncar (LG Telis Finanz Regensburg; 35,77 Meter). Dafür gelangen Fiona Schiebel (TSV Peißenberg) in der weiblichen U 18 gleich zwei Versuche über 40 Meter, wobei der weiteste bei 42,48 Meter in den Schnee niederging. Jasmin Sailer (LG Augsburg) blieb als Zweite mit 39,58 Meter knapp unter der magischen Grenze. Bronze ging an Jana Leder (TSV 1860 Ansbach; 38,45 Meter).